Nach Angaben des Landessprechers der Alternative für Deutschland (AFD) Nordrhein-Westfalen, Rüdiger Lucassen, gab es bereits seit Herbst intensive Gespräche und regelmäßige Treffen mit der WerteUnion. Auch Bundestagsabgeordnete der CDU sollen bei den Treffen beteiligt gewesen sein.


Seit Herbst intensive Gespräche geführt

„Erste Gespräche begannen vor circa sechs Monaten. Seitdem haben sich die Kontakte intensiviert“, sagte Lucassen dem Kölner Stadt-Anzeiger gegenüber. Es würden pro Monat ca. sieben Kontaktaufnahmen stattfinden. Bei den Kontaktpersonen soll es sich um mehrere Mitglieder der WerteUnion sowie CDU Bundestagsabgeordneten handeln.

Die Treffen würden in „lockerer Atmosphäre“ abseits des Plenums stattfinden, meist in Nordrhein-Westfalen, in angemieteten Räumen oder auch in privaten Locations. Es gehe dabei sowohl um themenbezogene Gespräche als auch um parteipolitische Erwägungen.

Von einer bürgerlichen Koalition ist die Rede

Die jüngste Wahl in Thüringen, bei der sich der FDP-Kandidat Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD und der CDU zum Ministerpräsidenten küren ließ, habe den Austausch noch einmal verstärkt. „Wir sprechen über eine bürgerliche Koalition, die es in Zukunft geben kann. Der Wähler wird uns das aufzwingen“, sagte Lucassen. „Spätestens wenn Frau Merkel nicht mehr im Amt ist.“

Alexander Mitsch spendete Geld an die AFD

Die Werteunion ist ein CDU-naher Verein, der laut eigener Aussage etwa 4000 Mitglieder hat und wertkonservative Positionen vertritt. Sie wird bisher nicht von der CDU offiziell anerkannt. Am vergangenen Mittwoch wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Werteunion, Alexander Mitsch, Geld an die AfD gespendet hatte.

WerteUnion weist Behauptungen der AFD zurück

Die WerteUnion weist die Behauptungen der AFD zurück. „Beweise, dass solche Gespräche stattgefunden haben, liegen uns nicht vor“, sagte ein Sprecher dem Kölner Stadt-Anzeiger. „Die Werteunion hat sich seit ihrer Gründung immer wieder gegen Kooperationen oder Koalitionen zwischen den Unionsparteien und der AfD ausgesprochen. Dem ist nichts hinzuzufügen.“