Die Initiative geTon (Gelbe Tonne) begrüßt den heute vorgestellten 5-Punkte-Plan von Bundesumweltministerin Svenja Schulze als Einladung zu einem neuen Dialog. Die pragmatischen Vorschläge fassen verschiedene Maßnahmen zur Eindämmung von Einwegplastik, für recyclinggerechtes Design und zur Unterstützung internationaler Aktivitäten zusammen.

Neu ist vor allem die BMU-Rezyklatinitiative, die das Funktionieren der Stoffkreisläufe voranbringen will. Aufgrund des dauerhaft niedrigen Rohölpreises der vergangenen Jahre setzen die Hersteller oft den günstigeren fossilen Rohstoff ein, anstatt sich für den Sekundärrohstoff aus recyceltem Plastik zu entscheiden.

„Unsere Auftraggeber sind große Kosmetik, Waschmittel- und Konsumgüterkonzerne. Für immer mehr Kunden setzen wir Rezyklat in ihren Verpackungen ein. Die Verfügbarkeit von hochwertig aufbereitetem Material ist mit der steigenden Nachfrage der Knackpunkt für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Sammelsysteme wie die Gelbe Tonne sind dafür die Voraussetzung und leisten einen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen. Der Solar- und Windenergie wurde vor Jahren auch wenig zugetraut, doch Dank politischer Unterstützung kann sie heute zu mehr als 36% der Energieleistung beitragen.“ (Quelle UBA 2018), sagt Dr. Christoph Hoffmann, Gründungsmitglied von geTon und Director Strategy, Business Development & Sustainability bei ALPLA.

„Wir begrüßen die Vorschläge der Ministerin, vor allem für den öffentlichen Bereich: Die öffentliche Beschaffung darf sich nicht mehr wie bisher hauptsächlich am Preis orientieren. Produkte mit Rezyklatanteil müssen generell Vorrang erhalten, solange sie nicht – beispielsweise – mehr als 15 Prozent teurer sind als Produkte aus Primärmaterial. Das gilt für Baustoffe genauso wie für Büroartikel. Gebrauchte Kunststoffe lassen sich für Rohre, Kabel und qualitativ sehr hochwertige Baustoffe ebenso einsetzen wie für Telefongehäuse oder Büromöbel. Wenn die Verbraucher an solchen sichtbaren Beispielen sehen, dass aus den gebrauchten Verpackungen etwas Sinnvolles wird, dann steigt auch ihre Bereitschaft, die Abfälle gut zu sortieren“, erklärt geTon-Mitbegründer Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer von Interseroh.


Über geTon

Die Initiative geTon vereint Unternehmen aus allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft: Hersteller von Verpackungen, Markenunternehmen, duale Systeme und die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft. Mit Informationen zur Unterstützung der Gelben Tonne/des Gelben Sacks soll das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in das bereits gut funktionierende Recyclingsystem von Plastik in Deutschland weiter ausgebaut werden. Die Initiative begrüßt jede Unterstützung bei dieser Zielsetzung.