Die 17. Ausgabe der Europameisterschaft ist nur noch knapp zwei Monate entfernt. Die Playoffs sind vorbei, die Gruppen stehen fest und die Vorfreude ist jetzt deutlich spürbar.

Die Euro 2024, die vom dreimaligen Sieger Deutschland ausgerichtet wird, ist das krönende Turnier der UEFA, der Höhepunkt des Fußballkalenders und wohl nur von der Weltmeisterschaft übertroffen. Während du das Trikot deines Lieblingslandes anziehst, erfährst du hier alles, was du vor Beginn des Turniers wissen musst.

VAR ist hier, um zu bleiben

Ob du ihn liebst oder hasst, der VAR ist nicht mehr wegzudenken. In der Champions League und den europäischen Ligen gab es einige fragwürdige Entscheidungen, aber insgesamt zeigen die Statistiken, dass VAR den Schiedsrichtern hilft, ihre Entscheidungen auf dem Spielfeld zu verbessern.

Im Jahr 2024 wird bei der Europameisterschaft zum zweiten Mal in Folge VAR zum Einsatz kommen. Man könnte meinen, dass VAR so einfach zu verstehen ist wie die Regeln für Freistöße im Fußball, aber es gibt einige Feinheiten.

Im Grunde kann der VAR nur bei sogenannten „klaren und offensichtlichen Fehlern“ helfen. Dabei geht es um Tore, Elfmeter, rote Karten oder Verwechslungen. Bevor du das VAR-Team anschreist, denke daran, dass der Schiedsrichter auf dem Platz das letzte Wort hat.

Gruppe des Todes

Jedes Turnier hat eine, die sogenannte Todesgruppe. Im Jahr 2024 ist es zweifellos die Gruppe B mit Spanien, Kroatien, Italien und Albanien. Die Albaner haben zwar etwas Pech, sind aber froh, dass sie zum zweiten Mal bei einem Turnier dabei sind.

In der Gruppe gibt es drei Mannschaften, die in den Top 10 der FIFA vertreten sind. Auch wenn die Rangliste von den Fans oft belächelt wird, ist sie unser bester Indikator für Qualität. Und in dieser Gruppe könnte einer der Giganten des Fußballs bereits in der Gruppenphase ausscheiden.

England Favorit?

Man sagt, dass die Engländer ihre Mannschaft vor einem Turnier viel zu sehr hochjubeln, aber dieses Mal ist es gerechtfertigt. Selbst die Buchmacher sehen England mit einer Quote von 10/3 als Favorit auf den Sieg. Frankreich folgt dicht dahinter mit 4/1.

Aber du musst daran glauben, dass England all den Jahren des Schmerzes endlich ein Ende setzen kann. Die Mannschaft hat viel Erfahrung mit großen Turnieren: Unter Gareth Southgate erreichte sie das Halbfinale der Weltmeisterschaft und das Finale der Europameisterschaft.

Das Team hat auch den besten Gesamtkader. Schau dir nur die Namen auf dem Mannschaftsbogen an: Saka, Kane, Bellingham, Foden, Rice. Diese Spieler spielen für die größten Clubs der Welt und sind nicht einfach nur Ergänzungsspieler.

Dieses Jahr erwartet England. Und sie haben Recht damit.

Dunkle Pferde: Niederlande und Belgien

Die Niederlande sind vielleicht die dunklen Pferde dieses Jahres, die zwar nicht als Favoriten gelten, aber dennoch über viele Talente verfügen. Sie könnten in Deutschland überraschen.

Belgien gilt als überholt, vor allem weil Spieler wie KdB und Lukaku jenseits der 30 sind und Hazard bereits auf dem Weg in den Ruhestand ist. Aber sie haben immer noch Überbleibsel der goldenen Generation, de Bruyne ist immer noch einer der besten Spieler Europas und ein paar junge Spieler wie De Ketelaere und Doku sind gute Bausteine. Vielleicht haben sie noch einen letzten Lauf im Tank.

Die Niederlande sind etwas schwieriger zu beurteilen, da die Ergebnisse der letzten Jahre sehr unterschiedlich waren. Die letzte Europameisterschaft war eine Katastrophe: Ein glückloser Frank de Boer führte die Niederländerinnen und Niederländer zum frühen Ausscheiden gegen die Tschechen.

Aber jetzt, wo Koeman das Sagen hat, sind die Fans ein wenig hoffnungsvoller. Auch der Kader sieht gut aus, mit den wohl besten Verteidigern im niederländischen Kader. Es gibt ein kleines Luxusproblem, denn van Dijk, Ake, de Vrij, de Ligt und van de Ven können alle als Innenverteidiger spielen.

Die Sturmreihe, wenn sie denn zusammenkommt, ist ebenfalls sehr schlagkräftig. Dies könnte die letzte Chance für Memphis sein, zu zeigen, was er wert ist. Gakpo hat sich in Liverpool vielversprechend entwickelt, und Malen schöpft sein Potenzial in Dortmund endlich aus. Und Xavi Simons ist einer der aufregendsten jungen Talente im europäischen Fußball.

Was können die Gastgeber/innen tun? 

Zum Abschluss unserer Vorschau werfen wir einen Blick auf den Gastgeber Deutschland. Das Team ist ein Dauerbrenner, hat aber seit dem Ende der Amtszeit von Joachim Löw Probleme. Bei der letzten Europameisterschaft schieden sie gegen England aus, und bei zwei Weltmeisterschaften schieden sie jeweils in der Gruppenphase aus.

Im Vorfeld der Europameisterschaft lief es nicht gut. Viele haben auch hier ein frühes Ausscheiden vorausgesagt, denn es gab Niederlagen gegen Polen, Kolumbien, Japan, die Türkei und Österreich.

Aber die Dinge scheinen sich genau zum richtigen Zeitpunkt zu wenden. Letzten Monat hat Deutschland einen spektakulären Sieg gegen Frankreich errungen. Darauf folgte ein routinierter 2:1-Sieg gegen die Niederländer.

Kurz vor der Europameisterschaft sieht es also so aus, als ob die Gastgeber wieder eine Macht sind, mit der man rechnen muss. Aber man kann nie wissen, und das ist das Schöne am Fußball. Niemand hat damit gerechnet, dass Deutschland 2018 so früh ausscheidet, und noch weniger hätten gedacht, dass Griechenland 2004 alles gewinnen würde. Wir werden diesen Sommer zweifellos die eine oder andere Überraschung erleben.