Quelle: michael-schumacher.de

Ein erfundenes Interview mit dem ehemaligen Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hat das Klatschblatt „Die Aktuelle“ teuer zu stehen gekommen. Wie das Medienportal „Übermedien“ berichtete, zahlte das Magazin aus dem Funke-Verlag 200.000 Euro Schmerzensgeld an die Familie des Rennfahrers.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte „Die Aktuelle“ ein angebliches Interview mit dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister

Das Titelblatt prangte mit der Ankündigung einer „Welt-Sensation“. Doch die Sensation war eine Täuschung: Das Interview war vollständig erfunden. Erst am Ende des Artikels wurde klargestellt, dass die Antworten von einer künstlichen Intelligenz stammten.

Der Deutsche Presserat kritisierte die Veröffentlichung scharf. In einer Stellungnahme hieß es: „Diese schwere Irreführung der Leserschaft ist dazu geeignet, die Glaubwürdigkeit der Presse zu schädigen.“

Die Familie des im Jahr 2013 bei einem Ski-Unfall schwer verunglückten Michael Schumacher reagierte prompt auf das Fake-Interview und leitete rechtliche Schritte gegen den Funke-Verlag ein. Der Verlag entschuldigte sich öffentlich und veröffentlichte eine Richtigstellung: „Dieser geschmacklose und irreführende Artikel hätte nie erscheinen dürfen. Er entspricht in keiner Weise den Standards von Journalismus, wie wir – und unsere Leserinnen und Leser – ihn bei einem Verlag wie Funke erwarten.“

Im Zuge des Skandals wurde die verantwortliche Chefredakteurin Anne Hoffmann entlassen. Hoffmann akzeptierte die Kündigung nicht und zog vor das Arbeitsgericht München, das die außerordentliche Kündigung als unverhältnismäßig einstufte. Der Funke-Verlag hat gegen das Urteil Rechtsmittel eingelegt.