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Eine überraschende Ankündigung des Vereins „Land schafft Verbindung“ (LSV) Rheinhessen am Mittwoch, dem 15. November 2023, führte zu einer ausgiebigen Diskussion in den sozialen Medien: Die traditionellen Weihnachtstraktorenfahrten würden in diesem Jahr nicht stattfinden. Diese Entscheidung traf auf unterschiedliche Reaktionen, von Unverständnis bis hin zu Enttäuschung, da nur wenige die Gründe für die Absage nachvollziehen konnten.

Chaos verursacht

Die Nachricht des LSV löste ein Chaos in den sozialen Medien aus, als Einzelpersonen der Landwirtschaftsgemeinschaft ankündigten, die Fahrten eigenständig zu organisieren – ohne die Beteiligung des Vereins. Dies verdeutlichte die langanhaltende Uneinigkeit innerhalb der Landwirtschaftsgemeinschaft, wie man gegenüber der Redaktion mitteilte.

Doch warum die Absage? Die Landwirte aus Rheinhessen wiesen darauf hin, dass die Ernte größtenteils eingebracht sei und die Vorbereitungen für die kommende Saison im vollen Gange seien. Sie betonten die Bedeutung der Ernährungssicherheit und kritisierten die Diskrepanz zwischen gesetzlichen Vorgaben und deren praktischer Umsetzung in der Landwirtschaft.

Die landwirtschaftliche Gemeinschaft fühlt sich durch politischen und gesellschaftlichen Druck eingeschränkt. Die hohen Standards und Qualitäten der heimischen Produktion stehen im Kontrast zu den globalen Beschaffungspraktiken des Lebensmitteleinzelhandels, was für Unmut und Unverständnis bei den Landwirten sorgt.

Vor allem die Art und Weise, wie die Absage der Traktorfahrten kommuniziert wurde, enttäuschte viele Landwirte zutiefst

Der LSV handelte eigenmächtig, ohne eine breite Konsultation oder Diskussion innerhalb der Gemeinschaft. Laut Aussagen gegenüber BYC-News ließ die Absage nicht nur die Gemeinschaftlichkeit des Vereins fragwürdig erscheinen, sondern ignorierte auch die Bedürfnisse von Kindern und insbesondere kranken Kindern. Es wurde zudem behauptet, dass vorsätzlich falsche Meldungen in den sozialen Medien verbreitet wurden, die eine politisch motivierte Absage inszenierten, um Unruhe zu stiften.

Betroffene Landwirte betonten, dass sie eine alternative Herangehensweise bevorzugt hätten, wie beispielsweise eine Blockade nach der Tour und eine nachträgliche Kundgebung, anstatt die Veranstaltung komplett abzusagen. Sie wiesen darauf hin, dass viele kranke Kinder sich bereits auf den Besuch an der Uniklinik Mainz gefreut hatten, der durch die Traktorfahrten organisiert wurde. Zudem wurde die Enttäuschung tausender Kinder in den rheinhessischen Ortschaften betont, die sich auf dieses Ereignis freuten. Die Kinder tragen die wenigste Schuld an dieser Situation.

Inmitten dieser Kontroverse boten viele Privatpersonen an, die Fahrzeuge zu schmücken und den Korso gegebenenfalls mit ihren Privatfahrzeugen zu unterstützen.

Die Landwirte suchen in einer Zeit, in der sie ihre Herausforderungen und Bedürfnisse verdeutlichen wollen, nach Unterstützung und Verständnis. Das Durcheinander um die Weihnachtstraktoren hat die Uneinigkeit innerhalb der landwirtschaftlichen Gemeinschaft deutlich gemacht und Fragen zur Entscheidungsfindung innerhalb des Vereins aufgeworfen.

Die genauen Routen und Termine für mögliche Traktorfahrten durch Rheinhessen sollen in den kommenden Tagen über soziale Medien kommuniziert werden. Es wurde auch angedeutet, dass eine mögliche neue Organisation oder Vereinsgründung in Betracht gezogen wird, über die möglicherweise im neuen Jahr 2024 informiert wird. Mitunter sollen auch politische Ansichten einer der Gründe sein, die einige Landwirte nicht mehr hinnehmen möchten.