DCIM100MEDIADJI_0536.JPG

Vor 25 Jahren gab es im Bodenheimer Gemeinderat erste Überlegungen, zu der damals bestehenden Sport- und Festhalle „Am Guckenberg“, eine zweite Sporthalle in der Weinbaugemeinde bauen zu wollen. Die 1980 erbaute Halle konnte der Entwicklung der Gemeinde nicht mithalten und war bereits nach gut 20 Jahren zu klein geworden. Viele Höhen und Tiefen mussten in den letzten 25 Jahren durchlebt werden, bis nun Anfang September 2023 das neue „Sport- und Kulturzentrum Bürgel“ eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden konnte.

Baubeginn Juni 2021

Bereits am 02. August 2017 hatte der damalige Gemeinderat einstimmig die Grundsatzentscheidung getroffen in dem ausgewiesenen Mischnutzungsgebiet „Bürgel“ im ersten Bauabschnitt eine Turnhalle, im zweiten Bauabschnitt eine 3Feld-Mehrzweckhalle und im dritten Bauabschnitt einen Sportplatz mit leichtathletischer Anlage zu errichten.

Zu Baubeginn im Juni 2021 wurden die Kosten für den Neubau mit 7,5 Millionen Euro veranschlagt. Zwar sind abschließend die Kosten um 1 Million Euro angestiegen, doch dieses sei hauptsächlich auf die aktuellen Inflation sowie einer Änderung in der Gebäuedetechnik zurückzuführen.

Thomas Glück opferte jede freie Minute

Das nicht nur sich die Kostensteigerung im Ramen gehalten hat, sondern auch der komplette Bau von der Planung bis zur Fertigstellung so reibungslos verlaufen konnte ist in Bodenheim tatsächlich fast reine „Glücksache“. Denn mit dem 1. Beigeordneten Thomas Glück (SPD) hat die rheinhessische Weinbaugemeinde nicht nur einen Menschen, der sich für den Neubau eingesetzt hatte. Auch während der kompletten Planung und der Anschließenden Bauausführung verbrachte Thomas Glück fast jede freie Minute auf der Baustelle. Als kompetenter Ansprechpartner stand er für jedes Gewerk den Unternehmen zur Verfügung und war dadurch maßgeblich am Erfolg des Projektes beteiligt.

Bürgermeister Thomas Becker-Theilig (2.v.l) und 1. Beigeordneter Thomas Glück (2.v.r) bekamen von den beiden Architekten des Architekturbüros Dilig aus Simmern den symbolischen Schlüssel überreicht

Dieses machte auch der rheinland-Pfälzische Innenminister Michael Ebling deutlich, der bei der Einweihungsfeier das Engagement der Gemeinde hervorhob. Mit 1.308.000 Euro hat das Land Rheinland-Pfalz den Neubau bezuschusst.  Neben der vielfältigen kulturellen und sportlichen Nutzung sie die neue Halle auch zur Katastrophenschutz und Noteinsatzzentrale der Polizei ausgewiesen. Im Katastrophenfall ist die Halle für die Unterbringung von etwa 450 obdachlosen Menschen ausgewiesen.

Rückblick auf schwierige vergangene 25 Jahre

Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig machte in seinem Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre nochmal deutlich welche zum Teil fast unüberwindbaren Hürden es zu meistern gab. Streitereien und Diskussionen im Gemeinderat, Grundstückseigentümer, die nicht verkaufen wollten, mangelnde finanzielle Unterstützungen, all das pflasterte den langen Weg bis zu Umsetzung. Auch Becker-Theilig würdigte das unbeschreibliche jahrzehntelange Engagement seines 1. Beigeordneten Thomas Glück. „Er hat seit seinem Renteneintritt und ausgestattet mit seinen beruflichen Kenntnissen und seinem technischen Verständnis diese Hall zum Mittelpunkt seines Engagemts für die Gemeinde gemacht.“

1. Bauabschnitt: Turnhalle und jetziger Landesstützpunkt Geräteturnen

Die im 1. Bauabschnitt errichtete Turnhalle wurde mittlerweile durch das Land Rheinland-Pfalz und dem  Landessportbund als einer von zwei Landesstützpunkten (LSP) für das Geräteturnen ernannt. Diese umfasste in Spielfeld von 20 x 30 Metern mit angeschlossener Sprung- bzw. Schnitzelgrube für Turnübungen. Hier sind neben vier Umkleide- und Duschräume sowie einer Besuchertoilette auch die Technikräume untergebracht. Im Obergeschoss wurde ein ehrenamtlich betriebener Kindertreff untergebracht.

1350 Quadratmeter große Sportfläche

Die nun eingeweihte 3Feld-Mehrzweckhalle verfügt über eine 1350 Quadratmeter große Sportfläche. Zusätzlich ist die nördliche Stirnseite mit einer Bühne von 16,50 x 6 Metern ausgestattet. Brandschutztechnisch ist die Halle auf eine Besucherzahl von 1400 ausgelegt. Da seitens Baugenehmigung die Besucherzahl auf 1050 begrenzt ist, hofft man sich nun durch einen Änderungsantrag auf die Aufstockung um 350 Besucher. Auch in diesem Teil des Gebäudes sind zahlreiche Umkleide und Duschräume untergebracht. Selbstverständlich sind sämtliche Räume barrierefrei. So befindet sich nicht nur  im nördlichen Treppenhaus ein Aufzug auch an der Bühne ist ein rollstuhlgerechter Außenlift angebracht.

Die neue 3Feld-Halle mit Blick auf die Bühne

Technisch ist die Halle mit 200 kWp Photovoltaik-Modulen ausgestattet, die die gewonnene Energie in dem Technikraum stehenden 40 kWh Energiespeicher einspeichern können. Beheizt wird das Sportzentrum mit drei Wärmepumpen, welche ihre Energie aus eine geothermischen Anlage mit 30 Tiefbohrungen von 100 Metern erhalten. Im Sommer besteht die Möglichkeit der Kühlung durch das Wasser aus der Tiefengeothermie mit einer Vorlaufzeit von etwa 7 Grad Celsius. Für den Katastrophenfall besteht die Möglichkeit die Halle mit einem externen Stromaggregat zu versorgen.

Vielfältige Nutzungsmöblichkeiten

Durch separate Räumlichkeiten im oberen Bereich der Halle, sind auch Kongresse, Parteitage, Jubiläumsveranstaltungen oder ähnliches möglich. Im eigentlichen Hallenbereich haben viele Sportarten, wie Volleyball, Badminton, Basketball, Gymnastik, Turnen Handball und Tennis ihre neuen Plätze gefunden. Aber auch so beliebte Kulturveranstaltungen wie Theateraufführungen, Musikkonzerte, Fastnachtssitzungen oder Maskenbälle werden in der Halle stattfinden. So wurde auch direkt bekannt gegeben, dass es im Jahr 2024 nach längerer Pause wieder den beliebten Altweiberball geben wird.