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Bundesweit sind heute (09.02.2021) am frühen Morgen wieder über 100.000 Landwirte auf die Straße gegangen um gegen das geplante Insektenschutzgesetz von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zu demonstrieren. Auch in Rheinhessen starteten gut 600 Bauern mit ihren Traktoren zu einer Sternfahrt zum Haus der Landwirtschaft nach Alzey. BoostyourCity begleitet einer der Routen, die von Wackernheim aus an den Start ging.


15 Kilometer Traktorenkette

Bei klirrender Kälte mit Temperaturen von minus 7 Grad gingen um 06:50 Uhr, auf der Route „Ingelheim-Alzey“, rund 100 Traktoren an den Start. In Ingelheim stieß in Höhe der Rheinwelle die Route aus Bad Kreuznach hinzu, so dass es gemeinsam über die L415, dann weiter über die L414 erst einmal in Richtung Wörrstadt ging. An verschiedenen Sammelpunkten entlang der Strecke stießen immer wieder Landwirte mit ihren Traktoren hinzu, so dass sich eine Traktorenkette von über 15 Kilometer Länge bildete.

Auch auf zwei weiteren Routen, mit Startpunkten in Mainz-Ebersheim und Kirchheimbolanden, bildeten sich kilometerlange Traktorenketten. Alle mit dem gemeinsamen Ziel, die Bevölkerung entlang der Strecke nach Alzey auf die akute Problematik der Landwirte aufmerksam zu machen.

Nicht nur auf den Straßen entlang der einzelnen Routen mussten die Verkehrsteilnehmer im Berufsverkehr mit Behinderungen rechnen auch in vielen Gemeinden und Städten kam der Verkehr zeitweise zum Erliegen. Doch die meisten Verkehrsteilnehmer zeigten großes Verständnis für die Landwirte und quittierten die Demo oftmals mit aufmunterndem Beifall. In Alzey mussten so die Knotenpunkte der Stadteinfahrt teilweise voll gesperrt werden. Die Alzeyer Innenstadt war zeitweise komplett lahm gelegt.

Die Traktoren haben um 09:30 Uhr Alzey lahm gelegt | Foto: BoostyourCity

Die Route, die BoostyourCity mit begleitete startete von Wackernheim über Ingelheim, Gau-Algesheim, Appenheim, Nieder-Hilbersheim, Ober-Hilbersheim, Wörrstadt, Ensheim, Albig nach Alzey.

Aus für viele Familienbetriebe

Die Landwirte kritisieren das neue Gesetz, das am Mittwoch im Bundesrat verabschiedet werden soll, da auch bei diesem Gesetz wieder Politik gegen die Landwirte anstatt mit den Landwirten gemacht wird. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, sehen die Bauern massive Auswirkungen auf die Landwirtschaft zukommen. Für viele der Familienbetriebe würde das sogar das Aus der Höfe, die seit Generationen für Nahrungsmittel für die Bevölkerung sorgen, bedeuten.

Kritisiert wird auch, dass die Landwirte so gut wie alleinverantwortlich für die Probleme im Insektenbereich gemacht werden. Durch die starken Einschränkungen, besonders in den Schutzzonen, schrumpfen die Überlebenschancen vieler Landwirte. Gerade die Landwirte tun vieles zum Erhalt der Insektenvielfalt, indem sie Blühstreifen oder Blühflächen um ihre Äcker anlegen.

Symbolfoto

Blühstreifen als biologischer Beitrag zur Schädlingsbekämpfung

Dort siedeln sich in der Regel viele, auch für die Landwirtschaft nützliche Insekten an, die einen erheblichen Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung leisten. Auch für Vögel und andere Tiere stellen Blühstreifen wichtige Nahrungs-, Fortpflanzungs- und Rückzugsbiotope dar.

Hier geht es zum Video der Traktorendemo: Youtube Video vom 09. Februar