Nachrichten Mainz – Am Dienstagnachmittag (02. März 2021) um 15:40 Uhr wurde im Landgericht Mainz von der 1. Strafkammer der Hausalarm ausgelöst. Beamte rannten aufgeregt durch das Gebäude und Sitzungsteilnehmer aus anderen Verhandlungen durften den Saal nicht verlassen.


Die Lage war zunächst unklar

Nach Informationen von BYC-News war die Aufregung an dem Nachmittag im Landgericht groß. Der ausgelöste Alarm war im gesamten Haus zu hören und alle Personen im Gerichtsgebäude wurden aufgefordert in den jeweiligen Räumen zu bleiben. Zu diesem Zeitpunkt war die Lage für Unbeteiligte zunächst unklar.

Wie die dpa am späteren Dienstagabend mitteilte, kam es nach dem Urteilsspruch in einer Verhandlung wegen versuchten Mordes zu Tumulten, bei dem die Zuschauer auf den Angeklagten losgehen wollten. Verhandelt wurde ein Fall, der sich im Oktober 2019 zugetragen hatte. Am Rheinufer in Mainz soll der 38-jährige Angeklagte dem 43-jährigen Opfer mit einem Eisenrohr auf den Kopf geschlagen haben. Während der Verhandlung hatte der Angeklagte geschildert, der 43-Jährige hätte ihn zuvor gewürgt. Er habe ihn daraufhin nicht geschlagen, sondern womöglich jemand anderes, nachdem er geflohen sei. Das Opfer, das in der Verhandlung als Nebenkläger auftrat, hatte jedoch von dem Angriff mit der Eisenstange berichtet, woraufhin er in der Tatnacht mit Platzwunden in eine Klinik gekommen war.

Am Ende der Verhandlung war das Motiv weiterhin unklar, jedoch wurde der Angeklagte zu acht Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt. Daraufhin kam es zu den Ausschreitungen im Saal, bei denen auch Tische und Stühle geflogen sein sollen.