– Am Dienstag (09. März 2021) wurde von der Stadt Mainz offiziell der Rheinfrühling abgesagt. Die Veranstaltung am Mainzer Rheinufer, die jedes Jahr viele tausend Besucher anlockt, hätte eigentlich am 27. März begonnen.
Schausteller haben seit über einem Jahr kein Einkommen
hat am Dienstagnachmittag mit Marco Sottile, dem ersten Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller und Marktbeschicker (IMSM) gesprochen. „Wir waren natürlich in ständigem Kontakt mit der Stadt und die Corona-Verordnungen lassen auch aktuell nichts anderes zu. Aber was ein großes Problem ist, dass die Schausteller jetzt seit über einem Jahr nicht mehr arbeiten können“. Etwa 95% der Schausteller haben bis heute keine finanzielle Unterstützung erhalten und haben kaum noch eine Perspektive.
Was Marco Sottile der Stadt Mainz zu Gute hält ist, dass die Veranstaltung nicht schon vor Wochen abgesagt wurde, sondern die Entscheidung so lange wie möglich rausgezögert wurde, um abzuwarten, ob es noch eine Möglichkeit gibt. „Wofür ich gar kein Verständnis habe, ist für Veranstalter, die jetzt schon Feste im Juli und August absagen. Das sollte man wirklich rausziehen und versuchen, das bestmögliche draus zu machen. Abgesagt ist es schnell. Und Schausteller und Veranstaltungstechniker sitzen aktuell alle zu Hause und können auch kurzfristig Veranstaltungen auf die Beine stellen“, merkt Marco Sottile dazu an.
Erschwerend zu der Situation kommt hinzu, dass ein großer Teil der Fläche, auf der der Rheinfrühling immer stattfindet, in Zukunft wegfallen wird. Die Stadt will die Fläche zwischen Kaisertor und Schlosstor begrünen lassen. Dadurch wird der Platz, an dem in den letzten Jahren zum Beispiel das Riesenrad, der Autoscooter und das Kettenkarussell standen künftig nicht mehr nutzbar sein. Hier wünschen sich die Schausteller, dass die Stadt bei ihrer Planung mit bedenken, dass zu dem aktuellen finanziellen Desaster auch in den nächsten Jahren dadurch ein großer Verlust entstehen wird. In anderen Städten wurden bei der Begrünung von Veranstaltungsorten Möglichkeiten geschaffen, diese so zu gestalten, dass sie auch weiterhin für Veranstaltungen bespielbar sind.