WhatsApp Image 2022 10 31 at 09.44.37
WhatsApp Image 2022 10 31 at 09.44.37

Kulturdezernentin Marianne Grosse hat in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem Künstler Kai H. Krieger dessen Kunstwerk „Lauda Musica“ im Treppenaufgang zum Erweiterungsbau des Frauenlob-Gymnasiums vorgestellt. Dieser erste von insgesamt drei geplanten Bauabschnitten der Schule beherbergt eine Mensa, eine Bibliothek mit Leseterrasse sowie weitere Klassen- und Aufenthaltsräume. Er ist mit dem denkmalgeschützten Altbau über ein verglastes Treppenhaus, einer sogenannten Glasfuge, verbunden.

Mal gemalt, mal gesprüht, breiten sich Farbfelder in leuchtendem Gelb, Orange und Fuchsia aus

„Diese transparente Glasfuge definiert eine klare optische Schnittstelle zwischen Alt und Neu. Eine Verbindung, die auch die Kunst auf ganz wunderbare Weise aufgreift“, freut sich Marianne Grosse. Hier präsentiert sich die Kunst am Bau auf Sichtbeton, einer Explosion an Farbe gleich. Mal gemalt, mal gesprüht, breiten sich Farbfelder in leuchtendem Gelb, Orange und Fuchsia aus. Selbst ein Heizkörper wurde kurzerhand in das Kunstwerk integriert. „Ein Gemälde, das wie Musik den Raum verlässt, um Betrachtern Mut zu machen, neue Wege zu gehen“, erläutert der Künstler – eine Botschaft, die ihm besonders im schulischen Kontext sehr am Herzen liegt.

Als bestimmendes Motiv verweist das Griffbrett einer Laute mit Partituren aus der Zeit Frauenlobs auf den Namensgeber des Gymnasiums, dessen Botschaft immer noch aktuell ist: Musik verbindet alle Gegensätze und kennt keine Grenzen. Und so setzt sich das Kunstwerk auch noch bis auf die Außenwand fort, wo es mit einer plötzlich zurückgenommenen Farbigkeit auf die Anforderungen des Denkmalschutzes reagiert.

Kai H. Krieger ist Teil des in Gießen angesiedelten Kollektivs „3steps“, mit dem er sich – zusammen mit seinem Zwillingsbruder Uwe und Joachim Pitt – einen Namen in Sachen Street Art gemacht hat. Sein Projekt am Frauenlob-Gymnasium ist als Gewinner aus dem Kunst-am-Bau-Wettbewerb hervorgegangen, den die Stadt Mainz im vergangenen Jahr ausgelobt hatte.

Der Entwurf von „3steps“ konnte sich gegen 24 Mitbewerber durchsetzen, davon acht in der engeren Auswahl. Die Jury lobte besonders die offene Form des Entwurfs, der es schaffe, Historie und Modernität miteinander in Einklang zu bringen.