Termin in Mainz1
Termin in Mainz1

Im Jahre 2005 verabschiedete der Mainzer Stadtrat das Beleuchtungskonzept „Innenstadt“. Auf Grundlage dieses Konzeptes soll die Beleuchtung der Landeshauptstadt Mainz durch den Einsatz neuer Lichttechnik und einen ökonomischen Umgang mit Licht schrittweise in eine ökologische Stadtbeleuchtung umgewandelt werden.


Die Umsetzung des Projektes geht in großen Schritten voran

Bei einem Termin am Rheinufer, bei dem BYC-News vor Ort war, betonte Baudezernentin Marianne Grosse die Zielsetzung: „Mit dem sukzessiven Umbau auf LED-Beleuchtungen geht neben spürbaren Kostensenkungen auch die Forcierung einer fortschrittlichen und langlebigen Technik einher, die zugleich umweltverträglicher ist. Seit 2012 bereits wird die Beleuchtung im Stadtgebiet auf LED-Technik umgestellt, aktuell beläuft sich die Zahl der LED-getragenen Leuchten bereits auf 6.200 Stück.“ Insgesamt gibt es in Mainz 25.000 Beleuchtungskörper, die sukzessive umgestellt werden.

Ziele dabei sind:

  • Energieverbrauch und CO2-Bedarf reduzieren
  • Kosten der Straßenbeleuchtung senken
  • Sicherheit verbessern
  • Vermeidung von „Lichtsmog“
  • Historisches Erbe attraktiv beleuchten
  • Imagesteigerung

Umgestellte Leuchten in den Jahren:

  • LED 2012: 184 Leuchten (entspricht 0,7 %)
  • LED 2013: 399 Leuchten (entspricht 1,6 %)
  • LED 2014: 980 Leuchten (entspricht 3,9 %)
  • LED 2015: 1.367 Leuchten (entspricht 5,5 %)
  • LED 2016: 1.820 Leuchten (entspricht 7,3 %)
  • LED 2017: 2.674 Leuchten (entspricht 10,7 %)
  • LED 2018: 3.805 Leuchten (entspricht 15,2 %)
  • LED 2019: 4.954 Leuchten (entspricht 19,8 %)
  • LED 2020: ca. 6.200 Leuchten (entspricht 24,8 %)

Jährliche Energieeinsparung von rund 10,8 Prozent

Im Vergleich 2012 zu 2020 konnte durch den Einsatz von LED-Technik der Energiebedarf um ca. 890.000 kWh reduziert werden. Grosse: „Das entspricht einer jährlichen Energieeinsparung von rund 10,8 Prozent – Tendenz steigend“. Daniel Gahr, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Mainz AG ergänzte, die Straßenbeleuchtung werde aus regenerativen Energiequellen (Ökostrom) gespeist. Auf diesem Wege erreiche man auf lange Sicht das Ziel einer klimaneutralen Stadtbeleuchtung.


Beleuchtung Rheinufer

Das Rheinufer weist generell eine sehr große Bedeutung für den Tourismus der Landeshauptstadt auf. Neben der attraktiven Beleuchtung der Uferpromenade ist zugleich die sichere Beleuchtung als Fuß- und Radweg von großer Bedeutung für die Bürger von Mainz. Die Beleuchtung des Rheinufers ist altersbedingt sanierungsbedürftig, da für die hier eingesetzten Leuchtmittel (HQL) mittlerweile ein europaweites Verkaufsverbot vorliegt, die alte Lichttechnik hohe Energie- und Reparaturkosten aufwies und aufweist – und eine Reparatur wegen fehlender Ersatzteile kaum mehr möglich ist.

Das Stadtplanungsamt erstellte daher in enger Kooperation mit der Mainzer Netze GmbH ein Konzept, die vorhandene Beleuchtung zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Feldbergplatz auf LED-Technik umzurüsten. Auch hier galt die grundsätzlichen Zielsetzung, das Sicherheitsempfingen zu erhöhen, ein attraktives Nachtbild zu erzielen, den Energieverbrauch via LED zu senken, die CO2-Bilanz zu verbessern sowie Lichtsmog zu vermeiden – und mit Blick auf die Tierwelt zudem auch den Insektenschutz zu optimieren.

Kaisertor bis Feldbergplatz

Mit der jetzigen Maßnahme wurde der letzte Abschnitt des Rheinufers zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Feldbergplatz mit 20 neue Masten und Leuchten bestückt. Gleichzeitig konnten zehn Lichtpunkte entfallen. Im alten Zustand war eine Beleuchtung auf beiden Seiten des Fuß- und Radwegs platziert, wohingegen die neue Anlage mit einer einseitigen Aufstellung auskommt – bei teils leicht verschobenen Standorten. „Bei den alten Kugelleuchten war die Lichteffizienz zudem gering. Darüber hinaus waren sie noch überwiegend mit Quecksilberdampfhochdrucklampen bestückt. Die Technik stammte aus den späten 70ern Jahren und war aus technischer Sicht dringend erneuerungsbedürftig“, so Grosse.

„Der eingeschlagene Weg ist der Richtige“

Die reinen Materialkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 37.600 Euro. Da die neue Anlage bei einer jährlichen Einschaltdauer von rund 4100 Stunden die Anschlussleistung auf ein Fünftel senkt (19%), reduziert sich der jährliche Energieverbrauch von rund 11.000 kWh auf dann 2.100 kWh p.a. „Der eingeschlagene Weg ist der Richtige: In den nächsten Jahren wird dann das weitere Rheinufer zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Malakoff-Terrasse erneuert werden“, so Marianne Grosse.