Rathaus Mainz
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Im März 2023 hat der Stadtrat dem Konzept der Landeshauptstadt Mainz zur Betreuung und Unterstützung wohnungsloser und von Wohnungsverlust bedrohter Menschen in ihrer individuellen Lebenssituation zugestimmt und dabei den Bedarf eines niedrigschwelligen Konzeptes für wohnungslose Menschen mit psychischen Erkrankungen benannt.

Finanzielle Mittel in Höhe von rund 342.000 Euro im Jahr 2024

Bereits 2021 hatte der Stadtrat anlässlich des Sachstandsberichtes zum 2014 beschlossenen „Erweiterten Versorgungskonzepts für psychisch erkrankte Menschen“ des Gemeindepsychiatrischen Verbunds (GPV) den Versorgungsbedarf und den im Sachstandsbericht vorgestellten „Konzepten niedrigschwelliger Wohnangebote für wohnungslose Frauen und Männern mit einer psychischen Erkrankung bestätigt.

Das Konzept „Unterkunft Plus“ liegt nun vor, im Herbst wird es ausführlich im Sozialausschuss vorgestellt, der am Donnerstag (25. April 2024) über die überplanmäßige Bereitstellung von Mitteln in Höhe von rund 342.000 Euro im Jahr 2024 beriet. „Unterkunft Plus“ will wohnungslosen Menschen mit psychischen Erkrankungen und vielfältigen sozialen Problemen ein Betreuungsangebot in geschütztem Raum bieten.

Die Stadt Mainz ist gesetzlich verpflichtet obdachlose bzw. wohnungslosen Menschen unterzubringen. Grundsätzlich besitzt Mainz ein gut funktionierendes Betreuungs- und Versorgungsystem, in dem Ehrenamtliche, professionelle Leistungsanbieter und die Verwaltung eng kooperieren, so dass in Not geratene Menschen verschiedenste Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten finden können. Zusätzlich besteht in Mainz bereits ein differenziertes Hilfenetzwerk für Menschen mit psychischen Erkrankungen, dass eine personenzentrierte und wohnortnahe psychosoziale und medizinische Begleitung ermöglicht

Wie andernorts auch ist in Mainz zu beobachten, dass psychische Erkrankungen unter obdachlosen und wohnungslosen Menschen bis zu 80 Prozent vorherrschend sind

Häufig scheitert die dauerhafte Integration der betroffenen Menschen in bestehende Hilfesysteme aufgrund von Wohnungslosigkeit, herausfordernden Verhaltensweisen, Vorbehalten zur Bereitschaft der Hilfeannahme sowie Einsichtsfähigkeit in den Hilfebedarf und ihres Gesundheitszustandes, insbesondere, da die bestehenden Einrichtungen und Angebote bisher nicht auf die besonderen Problemlagen des Personenkreises ausgerichtet sind.

„Unterkunft Plus“ ist ein niedrigschwelliges pädagogisches ausgerichtetes Betreuungsangebot mit ausgebildetem und erfahrenem Fachpersonal. Vorrangiges Ziel ist es, die Grundversorgung der Betroffenen sicherzustellen und zu verhindern, dass sich ihre Situation weiter verschlechtert. Langfristiges Ziel ist es, sie auf Grundlage des SGB IX im Hilfesystem des Gemeindepsychiatrischen Verbundes Mainz (GPV) mit dessen fachlichen Angeboten und Ressourcen oder anderer, weiterführender Leistungs-, Hilfe- und Unterstützungssysteme oder auch in eigenem Wohnraum zu betreuen.