Apfelbaum

Stadtverwaltung Mainz: Die ersten Obstbäume auf der neu angelegten Streuobstwiese „Glück“ in der Gemarkung Bretzenheim nahe des Stadtteils Lerchenberg sind gepflanzt! Damit haben Bürgermeister Günter Beck und Janina Steinkrüger, Dezernentin für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr mit der Umsetzung des Konzeptes der „Grünen Inseln“ begonnen.

Die weiteren zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung unterstützen das Projekt tatkräftig.

Das Konzept sieht vor, dass zusätzliche urbane Grünräume in der wachsenden Stadt geschaffen und damit ein ökologisches Kontrastprogramm zur Versiegelung, Verdichtung und monotonen Nutzung von Flächen im Stadtgebiet geboten wird. Die operative Umsetzung des Projekts obliegt primär der Zentralen Beteiligungsgesellschaft der Stadt Mainz mbH (ZBM) sowie dem Grün- und Umweltamt mit der neuen Baumpflanzkolonne, die sich um die Vorbereitung und Pflanzung der Bäume kümmert. Die weiteren zuständigen Fachabteilungen der Stadtverwaltung unterstützen das Projekt tatkräftig.

Bürgermeister Günter Beck

„Die Landeshauptstadt Mainz verzeichnet in den letzten Jahren eine sehr dynamische und erfolgreiche Entwicklung, die mit einem Wachstum des Gewerbes und der Bevölkerung einhergeht. Das bedeutet aber auch, dass bisher ungenutzte Flächen umgewidmet werden müssen und der naturnahe Raum im Stadtgebiet unter Druck gerät“, so Bürgermeister Günter Beck. „Damit Mainz nachhaltig wachsen kann, hat für uns eine ökologische Stadtentwicklung eine hohe Bedeutung. Durch die ‚Grünen Inseln‘ sollen die städtischen Grünräume an Bedeutung gewinnen und die Wohn- und Gewerbeinfrastruktur mit dem Grün in der Stadt in Einklang gebracht werden. Mit der ‚Streuobstwiese Glück‘ wollen wir einen ersten grünen Raum für bürgerschaftliches Engagement, kulturellen Austausch und soziales Miteinander schaffen, der zudem eine naturnahe und ökologische Entwicklung der Landeshauptstadt befördert“, bekräftigt Beck.

Janina Steinkrüger, Dezernentin für Umwelt, Grün, Energie und Verkehr

„Urbane Grünräume sind ganz besonders vor dem Hintergrund der Notwendigkeit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels wichtig zur Stärkung der Biodiversität und der Verbesserung des Stadtklimas. Sie sind Orte des sozialen Lebens, der Begegnung und fördern Nachhaltigkeit und Umweltbildung. Sie stabilisieren Mikroklima und Wasserhaushalt und bieten vielfältige Lebensräume. Durch die Umnutzung bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen können wir in einem ersten Schritt eine zusätzliche ökologische Streuobstwiese etablieren“, ergänzt Janina Steinkrüger.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema für unsere Stadt und die Menschen. Diesem sind auch wir in der ZBM verpflichtet und unterstützen daher sehr gerne die Initiative ‚Grüne Inseln‘ der Stadt Mainz“, sagt Daniel Gahr, Geschäftsführer der ZBM.

Baumpatenschaften auf der Streuobstwiese „Glück“

Auf dem rund 3.500 qm großen Areal der ‚Streuobstwiese Glück‘ wurden durch die Landeshauptstadt Mainz bereits zehn Obstbäume eingepflanzt. Insgesamt sollen 30 Bäume alter etablierter Obstbaumsorten von Apfel- über Pflaumen-, Birnen und Kirschsorten gepflanzt werden. Jährlich zur Erntezeit können Spaziergänger:innen dann die Früchte genießen.

Wer möchte, kann gegen eine Kostenbeteiligung von 50 Euro pro Baum eine Patenschaft für einen der Obstbäume erwerben. Dabei können sich die Bürger:innen anhand einer Liste der für den Standort geeigneten Bäume ihre Lieblingssorte aussuchen. Dieser Baum wird dann durch das städtische Grün- und Umweltamt in der kommenden Pflanzperiode ab ca. Oktober 2023 gepflanzt und gepflegt. Der Obstbaum wird auf Wunsch mit einer individuellen Plakette versehen, auf der die Patenschaft kenntlich gemacht wird.

Wer Interesse an einer Patenschaft für einen der Obstbäume auf der ‚Streuobstwiese Glück‘ hat, kann sich unter folgender Email-Adresse melden: gruene-inseln@stadt.mainz.de

„Dieses Angebot richtet sich generationsübergreifend an alle Altersgruppen und ermöglicht die unmittelbare Teilhabe an einem naturnahen Lebensstil. Vor diesem Hintergrund hat uns bei der Ideen- und Namensfindung auch ein weiterer Aspekt bewegt: Wer zur Geburt seines Kindes oder Enkels einen Baum pflanzen möchte, hat hier die Möglichkeit. Das gemeinsame Glück, das Eltern und Großeltern beim Heranwachsen ihrer Kinder und Enkelkinder erfahren, kann ein gepflanzter Baum auf der Streuobstwiese ‚Glück‘ symbolisieren. Ich selbst werde für meine Enkelin einen Baum pflanzen und freue mich schon auf die gemeinsamen Besuche und den ersten Apfel, den wir zusammen pflücken werden“, so Günter Beck.

„Nicht nur für Familien bietet eine Patenschaft eine tolle Gelegenheit, enge Verbundenheit auszudrücken. So werde ich als Honorarkonsul von Bulgarien die besondere Freundschaft, die Rheinland-Pfalz mit Bulgarien verbindet, mit einem eigenen Baum auf der Streuobstwiese Glück sichtbar machen“, ergänzt Daniel Gahr.

Naturparadies Streuobstwiese

Wie im gesamten Bundesgebiet ist auch in Mainz der Bestand an Streuobstwiesen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen. Dabei sind sie Naturparadiese, die einen besonders struktur- und artenreichen Lebensraum hervorbringen. Bienen, Hummeln und zahllose andere Insekten fühlen sich dort wohl und tragen zur Biodiversität bei. Weitere bedrohte Tierarten wie z.B. Vögel, Fledermäuse oder seltene Säugetiere können dort wieder eine Heimat finden. Blühende Streuobstwiesen bereichern zudem das Landschaftsbild und bilden grüne Inseln im Siedlungsbereich, die zum Besuch und Verweilen einladen.

Perspektive: weitere „Grünen Inseln“ und pädagogische Angebote

Aktuell werden Flächen für weitere ähnliche „Grünen Inseln“ in der dicht besiedelten Stadt gesucht. Darüber hinaus wird geprüft, inwiefern zu den Themen rund um die „Grüne Inseln“ auch naturnahe pädagogische Angebote, Workshops oder Kurse zur Selbsthilfe angeboten werden können, wie beispielsweise Kurse zum Rückschnitt von Obstbäumen oder Workshops zum Pressen von Obstsäften. Weitere Informationen: www.mainz.de/gruene-inseln