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Die Mainzer Naturschutzverbände fordern ein stärkeres Engagement der Stadt Mainz für die Mainzer Naturschutzgebiete und Biotope. Angesichts der verbesserten Finanzlage der Stadt Mainz fordern Arbeitskreis Umwelt Mombach, BUND Mainz-Stadt, GNOR AK Rheinhessen, NABU Mainz und Umgebung, Rheinische Naturforschende Gesellschaft die Rückkehr zu ausreichendem Schutz und nachhaltiger Pflege der Mainzer Naturschätze.

Verdreifachung der städtischen Biotop-Kolonne und den Aufbau eines wirkungsvollen Feld- und Naturschutzes

Die aktuelle finanzielle und personelle Ausstattung der mit dem Naturschutz betrauten städtischen Ämter entspricht weder der Größe noch der zum Teil überragenden ökologischen Bedeutung der Mainzer Naturschutzgebiete; Landschaftsschutzgebiete und Biotope. Dies grundlegend zu ändern muss Ziel der von den GRÜNEN geführten Koalition im Rahmen der Aufstellung des kommenden Stadthaushaltes sein, fordern die Verbände.

Konkret erwarten die Mainzer Naturschützer die Verdreifachung der städtischen Biotop-Kolonne und den Aufbau eines wirkungsvollen Feld- und Naturschutzes.

Angesichts der immer stärker werdenden Folgen des Klimawandels und des dramatischen weltweiten Artensterbens müssen die Mainzer Naturschutzgebiete wie der europaweit einzigartige Mainzer Sand, das Laubenheimer Ried, das Mombacher Rheinufer, der Lennebergwald, der Layenhof – Ober Olmer Wald und Höllenberg sowie die Landschaftsschutzgebiete vor weiterem Vandalismus und willkürlichen Störungen effektiv geschützt werden. Sie sind letzte Rückzugsräume der stark bedrohten Natur.

Starker und wirkungsvoller Feld- und Naturschutz gefordert

Abschlagübende Golfer im Mainzer Sand, Hunde, die im Laubenheimer Ried Störche jagen, nächtliche Lagerfeuer im ausgetrockneten Auwald der Mombacher Rheinaue, wilde Müllablagerungen, Hunderte Badende an geschützten Rheinufern, illegale Bauten im Gonsbachtal und vieles andere mehr zeigen deutlich, wie es aktuell um die Kontrolle der Schutzgebiete bestellt ist. Dem zu begegnen bedarf es eines starken und wirkungsvollen Feld- und Naturschutzes, der nicht ständig für andere Aufgaben herangezogen wird.

Ergänzend zum Schutz vor Störung und Zerstörung benötigen die wertvollen Mainzer Biotope naturschutzfachliche Pflege. So sind Laubenheimer Ried, Layenhof und Mainzer Sand offene Landschaften, die durch menschliche Nutzung entstanden sind. Um sie zu erhalten, müssen sie weiterhin durch den Menschen gepflegt werden. Nur die sachgerechte Pflege sorgt für den dauerhaften Erhalt der in den Schutzgebieten vorkommenden seltenen Arten. Die Pflege dient zudem dem Erhalt der hohen Artenvielfalt in den wertvollen Biotopen.

Für die Pflege ist die städtische Biotopkolonne zuständig. Sie ist über mehrere Jahrzehnte stark geschrumpft und weit von ihrer ursprünglichen Stärke entfernt. Im Gegensatz dazu sind in den letzten zwanzig Jahren sowohl die geschützten Flächen als auch die negativen Einflüsse auf die Naturschutzflächen stark gewachsen. Weiterhin gilt es einen Teil der unerledigten Aufgaben der Vergangenheit zu aufzuarbeiten. Aus Sicht der ehrenamtlichen Naturschützer bedingt dies eine, den anstehenden Aufgaben gerecht werdende, Aufstockung der Zahl der Mitarbeitenden der Biotopkolonne.