gerettetes Reh
gerettetes Reh | Foto: Polizei Mainz

Am Donnerstagvormittag (23. Februar 2023) wurden mehrere Rehe im Rhein nahe der Mainmündung von Anwohnern gesehen und umgehend der Feuerwehr gemeldet. Die Mainzer Berufsfeuerwehr reagierte umgehend und machte sich auf den Weg zum Rhein.

Die Tiere wurden von einem Hund aufgescheucht

Wie sich herausstellte, waren die Tiere auf hessischer Rheinseite von einem Hund aufgehetzt worden und daraufhin panisch ins Wasser geflüchtet. Leider wurde zumindest eines der Rehe von dem Hund gebissen.

gerettetes Reh
gerettetes Reh | Foto: Polizei Mainz

Die eingesetzten Kräfte der Berufsfeuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um die beiden verbliebenen Tiere auf rheinland-pfälzischer Rheinseite einzufangen. Nachdem dies gelungen war, wurde der zuständige Jagdpächter informiert. Gemeinsam beschloss man, die geretteten Tiere in einen sicheren Bereich zu bringen.

Die Personalien der Hundehalterin sind nach Angaben der Polizei bereits bekannt und die Ermittlungen in der Sache dauern an.

Ergänzend teilte die Berufsfeuerwehr mit:

Kurz nach 14 Uhr meldete die Wasserschutzpolizei, dass von der Maaraue bei Wiesbaden mehrere Rehe von einem Hund aufgescheucht wurden und nun durch den Rhein Richtung Mainz schwammen. Während auf Wiesbadener Seite ein Feuerwehrboot besetzt wurde, hat sich das für Tierrettungen zuständige Kleinalarmfahrzeug der Feuerwehr Mainz der Sache an der Spitze des Mainzer Winterhafens angenommen.

In Absprache mit einem Jagdpächter sollten die Rehe gefangen, von ihm untersucht und dann in einem Waldstück ausgesetzt werden, bevor sie in der Stadt umherirren. Da das Einsatzfahrzeug nur ein Reh pro Fahrt transportieren konnte, wurde das erste Reh mit einem Netz gefangen und ausgesetzt. Zwischenzeitlich waren zwei andere Rehe wieder so weit zu Kräften gekommen, dass sie ihre Reise fortsetzen wollten.

Bei der Frage nach dem schöneren Wohnort – Mainz oder Wiesbaden – waren sich beide offenbar uneinig

Während ein Reh wieder zurück in den Rhein sprang um Richtung Wiesbaden zu schwimmen, versuchte das Andere, in Richtung Mainzer Altstadt zu laufen. Da hier nicht nur Wohnraum knapp ist, sondern außer an Rosenmontag auch nicht die besten Lebensbedingungen für Rehe herrschen, kamen weitere Kräfte der Feuerwehr Mainz zur Unterstützung. Gemeinsam konnte das Reh mit Seilen gefangen und im Verlauf ebenfalls in einem Mainzer Wald ausgesetzt werden.

Das Reh, dass sich für Wiesbaden entschieden hatte, wurde vom Mehrzweckboot der Feuerwehr Wiesbaden bis zum Ufer begleitet, wo weitere Feuerwehrleute den Bereich bereits von Personen und Hunde freigehalten hatten, sodass es auch auf der hessischen Rheinseite ein sicheres Zuhause hat.

Laut Jagdpächter wurde nur ein Reh bei seiner Flucht leicht verletzt, musste aber nicht behandelt werden. Während auch Mainzer und Wiesbadener Feuerwehrleute unterschiedliche Ansichten über die „schönere Rheinseite“ haben, eint sie der Einsatz für Mensch und Tier – egal in welchem Bundesland.