Das Marktfrühstück hat sich zu einer festen Institution in Mainz entwickelt und erfreut sich großer Beliebtheit bei den Mainzer*innen. Jeden Samstag strömen zahlreiche Menschen zum Markt auf den Liebfrauenplatz, aber auch zum Leichhof oder auf die Wiese am Fischtorplatz, um das Wochenende bei Weck, Worscht un Woi zu genießen. Natürlich treten bei solch einem Event auch Herausforderungen und Probleme auf.

In den letzten Jahren haben sich Beschwerden von Marktbeschicker, Einzelhändler und Anwohner gehäuft, insbesondere in Bezug auf Lärm und Sauberkeit.

Fabian Christen, stellvertretender Vorsitzender der Altstadt-SPD, ist überzeugt, dass anstelle der von den Grünen geforderten starken Einschränkungen des Marktfrühstücks alternative Lösungen gefunden werden können, über die auch die Interessen der Winzer*innen und jungen Menschen berücksichtigt werden. Denn schließlich handle es sich bis zum Rheinufer um öffentlichen Raum, der für alle da sein müsse.

„Ideen liegen hier auf dem Tisch – sie müssten nur einmal gemeinsam diskutiert werden. Es wären z.B. rotierende Standorte für den bisherigen Stand am Fischtorplatz am Rhein denkbar, oder eingeschränkte Öffnungszeiten“, so Christen. Auch die Dauer und das Angebot für den Sonntag müssten überdacht werden.

Bereits durch das Verbot von Musikboxen auf dem Liebfrauenplatz und die Entzerrung des Geschehens durch weitere Weinstände wie beispielsweise am Leichhof hat sich der Lärmpegel verbessert. Die Stadtverwaltung ist gefordert, bestehende Regelungen konsequent umzusetzen und durch verstärkten Einsatz des Ordnungsamts und der Stadtreinigung, aber auch das Aufstellen von mehr und größeren Abfalleimern oder auch mehr Öko-Toiletten oder die Durchsetzung von Mehrzweckgeschirr in der Gastronomie, Fehlverhalten von Besucher*innen zu unterbinden. Er verweist auf den mit 9 gegen 3 Stimmen am 26. Juli 2022 verabschiedeten Ortsbeiratsantrag zum Marktfrühstück, in dem viele der aktuellen Fragen gestellt worden und die Verwaltung aufgefordert worden war, „in der nächsten Saison für diese Veranstaltung in Absprache mit allen Beteiligten einen anderen verträglicheren und konfliktfreieren Standort im Bereich des unbewohnten Teils des Rheinufers vorzusehen.“ Bis heute ist die Verwaltung jedoch eine Antwort schuldig geblieben.

Bjoern Witczak, Vorsitzender der Altstadt-SPD erinnert die aktuelle Diskussion um das Marktfrühstück an die Forderungen der Grünen an die Situation am Winterhafen, wo auf Betreiben der Grünen, ein Musikverbot für eine der wenigen Freiflächen in der Altstadt ausgesprochen wurde, ohne dass Alternativflächen geschaffen wurden. Gerade diese Flächen wurden intensiv von jungen Menschen genutzt. Anstatt bestehende Lärmschutzregeln konsequent durchzusetzen und Kompromisse zu suchen, wurden drastische Maßnahmen ergriffen, die zu einer Abnahme der Attraktivität von Mainz für junge Leute führen.

Witczak fordert darüber hinaus als Datengrundlage neue Lärmmessungen und eine Analyse der Besuchergruppen rund um das Marktfrühstück

Hierbei gab es weder an Winterhafen noch beim Marktfrühstück empirische Zahlen – zum Beispiel zu Lärmemissionen. Auch die Frage, ob wirklich alle beim Winzer bzw. den MarktbeschickerInnen ihren Wein oder Käse kaufen oder vielleicht eher selbst mitbringen, sei wichtig zu klären.

Auch in der Diskussion um das Allianzhaus und den Erhalt des Clubstandorts konnte sich die Grünen-Fraktion in der Altstadt nicht dazu durchringen, unseren Antrag zur Unterstützung des Clubstandorts und zur Stärkung der Clubkultur in Mainz zu befürworten. Diese Ablehnung spiegelt die mangelnde Sensibilität der Grünen für die Bedürfnisse und Interessen gerade der jungen Menschen in der Altstadt wider.

„Gemeinsam vereinbarte Regeln müssen auch in der Altstadt eingehalten werden – hier schießen die Grünen Kolleg*innen aber wieder einmal über das Ziel hinaus. Die Altstadt sollte aus unserer Sicht nicht zu einem Kurort ausgebaut werden, sondern lebendiges Zentrum unserer Stadt bleiben“, so Witczak

Fabian Christen, stellvertretender Vorsitzender der Altstadt-SPD betont: „Es ist klar, dass Maßnahmen erforderlich sind, um die Interessen und Bedürfnisse der Anwohner*innen, Gastronom*innen, Einzelhändler*innen und Marktbeschicker*innen angemessen zu berücksichtigen. Dabei dürfen diese Maßnahmen jedoch nicht erneut zu Lasten der jungen und Entspannung am Rhein suchenden Menschen gehen. Daher setzen wir uns deutlich für den Erhalt des Marktfrühstücks ein und lehnen die starken Einschränkungen ab, die von den Grünen gefordert werden.“