Die im MRF (Mainzer Radfahrforum) zusammengeschlossenen Umwelt- und Verkehrsverbände begrüßen die Planungsfortschritte, die bei der Bürgerbeteiligung Radnetz Mainz am 16. September vom Verkehrsdezernat und den Planungsbüros erläutert wurden. Grundlage für die Planungsbüros war u.a. das vom MRF entwickelte Radnetz „Mapathon“.
Die sehr hohe und rege Beteiligung vieler Bürger zeigt, wie hoch der Bedarf und das Interesse an einer zügigen Planung und vor allem der Umsetzung eines gesamthaften Radnetzes für Mainz ist. Das MRF bewertet es positiv, dass bei der Planung des Radnetzes die zahlreichen Vorschläge und Einwendungen der Bürger aus den Bürgerbeteiligungen berücksichtigt werden.
Forderung vom Mainzer Radfahrforum
Das MRF fordert, dass Stadtrat und Verwaltung die Radnetzplanung nach Einarbeitung der Ergebnisse der zweiten Bürgerbeteiligung zügig beschließen und die Verwaltung auf dieser Grundlage schnellstmöglich mit der Umsetzung beginnt. Hier ist insbesondere die aktuelle Koalition aus CDU, Grünen und SPD gefragt. Die im Koalitionsvertrag verankerten Radverkehrsmaßnahmen können nun mit der vorliegenden fachlich fundierten Planung konstruktiv und schnell realisiert werden.
Angesichts des Radverkehrsanteils von 26 % und dem Ziel, diesen weiter auszubauen, sollten sich auch die anderen Parteien der nun entwickelten Radnetzplanung anschließen, damit die Verwaltung auf der Grundlage eines möglichst breiten Konsenses in die Umsetzung gehen kann. Komfortable und vor allem sichere Radwege sind eine wichtige Stellschraube für mehr Klimaschutz, zu dem sich die Stadt Mainz bekannt hat. Die Förderung des Radverkehrs mit dem neuen Radnetz bedeutet mehr Sicherheit und besseres Fortkommen für alle Verkehrsteilnehmenden.
Auch der jüngst veröffentlichte ADFC-Fahrradklimatest und Städtevergleich zeigt, dass gute Radverkehrspolitik auch von den Radfahrenden honoriert wird. Mainz hatte dabei wieder nur mittelmäßig abgeschnitten. Dies zeigt, wieviel Potential der Radverkehr in Mainz noch nach oben hat.
Mit den Demonstrationen für separate Radstreifen auf der Alicenbrücke hat das MRF bereits Möglichkeiten für kurzfristige Verbesserungen aufgezeigt. Weitere Verbesserungen wurden im Rahmen der umfangreichen Mapathon-Projektbefahrungen dokumentiert. Damit könnten auch einige Gefahrstellen direkt beseitigt werden.
Oleg Cernavin von Greenpeace sagt: „Fünf Jahre nach der Veröffentlichung der ehrenamtlich erstellten Konzepte von ‚Gonsenheim setzt aufs Rad‘ und dem ‚Mapathon‘ ist es endlich an der Zeit und mit dem vorliegenden Radnetz-Konzept auch möglich, den notwendigen formellen Stadtratsbeschluss zu fassen und Umsetzungen konsequent und zügig folgen zu lassen!“
Carola Kühne vom NABU ergänzt: „Alle Bürger, ob jung oder alt, sollen sich sicher, selbstständig und mit Spaß mit dem Fahrrad und auch zu Fuß bewegen können. Davon sind wir in Mainz noch ein großes Stück entfernt. Wir brauchen dringend ein geschütztes Radwegenetz wie nun entwickelt, viel mehr Tempo-30-Zonen und Schulstraßen.“
Über das Mainzer Radfahrforum:
Um Mainz zur Fahrradstadt zu machen, haben Mainzer NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) im März 2021 das Mainzer Radfahrforum gegründet. Dies, weil die Stadt Mainz mutig ins Handeln kommen muss, um die erforderliche moderne Radinfrastruktur zu schaffen. Alle Bürger:innen sollen alle Orte der Stadt direkt und sicher erreichen können!