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Mainzer Radfahrforum. In Mainz wird viel über den Fahrradverkehr gesprochen. Trotz der vorhandenen Bemühungen landet die Stadt bei Untersuchungen zur Qualität des Radfahrens aber regelmäßig in den Bewertungen auf den hinteren Rängen. Um Mainz zur Fahrradstadt zu machen, haben Mainzer NGO-s (Nicht-Regierungsorganisationen) das Mainzer Radfahrforum gegründet.


Mainz benötigt eine moderne komfortable Radinfrastruktur

Mainz muss mutig ins Handeln kommen, wenn es um den Fahrradverkehr geht. Die Stadt benötigt eine moderne komfortable Radinfrastruktur, damit jeder mit dem Fahrrad alle Orte der Stadt direkt und sicher erreichen kann. Nur so kann eine notwendige Verkehrswende in Zeiten des Klimawandels eingeleitet werden. Das ist die Position des neu gegründeten Mainzer Radfahrforums.

Um Mainz zur Fahrradstadt zu machen, haben sich zum Start sechs Mainzer Verkehrs- und Umweltorganisationen zum Mainzer Radfahrforum zusammengefunden. Mit dabei sind die Verkehrsverbände Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) Mainz-Bingen e.V. und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband Rheinhessen e.V. sowie die Umweltorganisationen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Mainz-Stadt, Greenpeace Mainz-Wiesbaden, der NABU – Naturschutzbund Mainz und Umgebung e.V., und Parents for Future. Mit weiteren NGO-s gibt es Gespräche über eine Teilnahme.

Das Mainzer Radfahrforum hat ein Visionspapier erarbeitet, in dem die NGO-s ihre
Vorstellungen für eine Fahrradstadt Mainz beschreiben. Die Ausgangsüberlegung ist dabei die Errichtung „eines umfangreichen, lückenlosen und komfortablen Radwegenetz in Mainz mit einer systematischen Radverkehrsinfrastruktur. Der Verkehrsraum ist so gestaltet, dass für die Radfahrenden, für Fußgänger*innen, sowie mit dem ÖPNV eine sichere, zügige und attraktive Zielerreichung möglich ist.“

Diese Vorstellung haben die NGO-s in ihrem Visionspapier mit einer Vielzahl von einzelnen Maßnahmen konkretisiert wie zum Beispiel:

  • Umwidmung von Flächen (Flächengerechtigkeit),
  • direkte, komfortable und schnelle Verbindung aller Stadtteile – kreis- und sternförmig,
  • sichere, barrierefreie und schnelle Rheinüberquerungen,
  • Einsatz intelligenter Technologien, damit sich Radfahrer und Fußgänger mit Vorrang
    zügig und sicher bewegen können,
  • schnelle Verbindungen für Radpendler, öffentlich verfügbare und sichere
    Fahrradabstellanlagen,
  • gepflegte und gereinigte Radwege,
  • deutlich bessere Ausstattung der Stadt Mainz mit Personal und Finanzmitteln, um die
    Mobilitätswende ernsthaft umzusetzen. Mit den aktuell zur Verfügung stehenden
    Fördertöpfen sind die Geldmittel vorhanden.

Klimafreundlich, mit schnellen sicheren Radwegen

Das Mainzer Radfahrforum weist darauf hin, dass die beschriebenen Maßnahmen keine Utopie sind, sondern in vielen europäischen Städten bereits realisiert sind – zum Beispiel Kopenhagen, Amsterdam, Barcelona, Utrecht. Über Aktionen und Informationen will das Mainzer Radfahrforum, wie es in seinem Visionspapier heißt, „in Mainz eine Stimmung fördern, nach der eine fahrradfreundliche Stadt von allen Bürger*innen als eine ruhige, saubere, umwelt- und menschenfreundliche Stadt empfunden wird: klimafreundlich, mit schnellen sicheren Radwegen, mit hoher Lebensqualität“

Das MRF hat bereits mehrere Themen und Projekte in Vorbereitung. So soll in diesem Jahr das grundsätzlich vom fahrRad Büro der Stadt organisierte Stadtradeln (1. – 21. Mai 2021) von den Organisationen des MRF begleitet werden. Eine weitere Aktivität ist die Erfassung und Beschreibung von Gefahrenstellen für Radfahrende im Stadtgebiet. Im Endergebnis wird das MRF eine Open Street Map vorlegen, in der Gefahrenstellen verortet, beschrieben und fotografisch dokumentiert sind.

Aktuell läuft als weiteres Projekt die Durchführung eines Mapathon. Das ist ein vom ADFC aufgegriffenes und für die hiesigen Zwecke angepasstes Verfahren, auf dessen Basis ein Mainzer Radwegenetz konzipiert werden soll. Das Projekt läuft jetzt mit breiter Unterstützung durch das MRF.

Der erreichte Arbeitsstand soll am 10. März 2021, 18:00 – 20:00 in einer
Webkonferenz vorgestellt und gemeinsam mit weiterentwickelt werden. Ziel dieser Webkonferenz ist, Wünsche und Feedback von den Teilnehmenden aufzunehmen. Das Ergebnis wird festgehalten, aufbereitet und der Stadtverwaltung zur Umsetzung übermittelt. Alle interessierten Bürger*innen sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Dafür wird um formlose Anmeldung unter „amelie.doeres@adfc-mainz.de“ gebeten. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter http://mapathon.adfc-mainz.de/.