Mainz: Neues Hightech-Rechenzentrum auf 25.000 Quadratmetern

Im Rahmen der Mainzer SPD-Woche fand am Freitag, den 15. September 2023, ein Besuch bei der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) statt. Dr. Oliver Malerius, der Vorstandsvorsitzende der KMW und Vorstandsmitglied, Stephan Krome, sowie Markus Blüm, Geschäftsführer der Green Mountain KMW Data Center GmbH, stellten die Pläne und Vorhaben für das zukünftige Rechenzentrum der KMW vor. BYC-News war bei der Präsentation vor Ort.

Das Projekt Rechenzentrum auf der Ingelheimer Aue

Am 30. März 2023 haben der Energieerzeuger KMW (Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG) und das norwegische Data-Center-Unternehmen Green Mountain den Gesellschaftervertrag zum Bau eines Rechenzentrums auf der Ingelheimer Aue unterschrieben. In der neuen Rechenzentrumsgesellschaft Green Mountain KMW Data Center GmbH sind beide Unternehmen jeweils mit 50 Prozent beteiligt.

Gemeinsam mit dem Partner, dem norwegischen Rechenzentrums-Unternehmen Green Mountain, wird auf dem Betriebsgelände der KMW auf der Ingelheimer Aue ein Rechenzentrum errichtet. Auf einer Grundstücksfläche von 25.000 Quadratmetern entstehen drei Gebäude, die zukünftig auf 18.000 Quadratmetern Whitespace 80 Megawatt Gesamtleistung beherbergen. Sicherheit und Ökologie stehen dabei absolut im Vordergrund. So wird ausschließlich nach Level 3 Standards (alle Systeme sind redundant vorhanden und gewährleisten damit eine extrem hohe Verfügbarkeit) gebaut.

Die Standortvorteile sind zum einen die strategische Nähe zum Frankfurter Internetknoten DE – CIX (Deutsche Commercial Internet Exchange) und zum anderen die optimale Lage auf der Ingelheimer Aue, wo die Kraftwerke zur Sicherung der Strom- und Notstromversorgung dienen.

Eine Partnerschaft mit Perspektive

KMW nutzt Synergien am Standort zur nachhaltigen Versorgung der Gebäude und verantwortet die spätere Instandhaltung. Dafür stellt das Unternehmen Fachpersonal. „Uns war es wichtig, einen Partner zu finden, der über ausreichend Erfahrung beim Bau und Betrieb von Rechenzentren sowie im Bereich der Kundenakquise verfügt. Green Mountain ergänzt uns optimal“, erklärt Dr. Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender der KMW.

Green Mountain betreibt hochsichere und nachhaltige Rechenzentren in Norwegen und England. Das norwegische Unternehmen wird die Rechenzentrums-Flächen vermarkten und bringt die Kunden auf die Ingelheimer Aue.

„Green Mountain hat die Vision, in der Rechenzentrumsbranche den grünen Standard zu setzen. Deshalb hat uns der umweltfreundliche Ansatz der KMW für den Betrieb des Rechenzentrums besonders gut gefallen,“ begründet Svein Atle Hagaseth, CEO von Green Mountain.

„Uns war es wichtig, dass der zukünftige Partner gut zur Kultur der KMW passt. Schließlich handelt es sich um ein großes und langfristig angelegtes Projekt in Mainz,“ meint Jörg Höhler, Vorstandsmitglied der KMW. „Wir sind überzeugt davon, dass Green Mountain nicht nur das notwendige Know-how mitbringt, sondern auch die Wertvorstellungen der KMW und ihrer Anteilseigner teilt,“ ergänzt Stephan Krome, ebenfalls KMW-Vorstandsmitglied.

Gute Standortfaktoren für ein grünes Rechenzentrum

Das Betriebsgelände der KMW auf der Ingelheimer Aue bietet einige Vorteile, die für den Betrieb des Vorzeige-Rechenzentrums besonders günstig sind – beispielsweise die Stromversorgung durch Erneuerbare Energien Portfolio der KMW sowie die gute Netzanbindung.

Die umliegenden Kraftwerke der KMW sichern die Notstromversorgung. Dadurch ist es nicht notwendig, teure und klimabelastende Notstromdiesel-Aggregate einzusetzen und das Rechenzentrum kann emissionsarm betrieben werden.

Die im Endausbau bis zu 60 MW entstehende Abwärme wird über Großwärmepumpen klimabewusst ins Mainzer Fernwärmenetz gespeist. Kühlwasser bezieht das Rechenzentrum aus dem Rhein.

„Es handelt sich um ein Leuchtturmprojekt der Branche, da die Kombination aus sicherer, emissionsfreier Stromversorgung, nachhaltiger Wärmenutzung und effizienter Kühlung einzigartig für ein Rechenzentrum dieser Größe ist, “ erklärt Markus Blüm, Geschäftsführer der Green Mountain KMW Data Center GmbH.

„Das Gelände eignet sich optimal für den Bau eines Rechenzentrums. Die Fläche liegt weder in einem Naturschutzgebiet noch müssen für den Bau freie Flächen versiegelt werden. Eine bestehende Industriefläche auf Mainzer Boden wird somit bestmöglich genutzt,“ so Tobias Junglas, ebenfalls Geschäftsführer Green Mountain KMW Data Center.

An dem Projekt ist die TTSP HWP Planungsgesellschaft mbH aus Frankfurt beteiligt, die auf die Generalplanung von Rechenzentren spezialisiert ist. Hierbei hatte diese zusätzliche Unterstützung vom Planungsbüro GePlan Ingenieure GmbH & Co.KG aus Hennef. Über einen Fassadenwettbewerb konnte das Architekturbüro Kölling aus Bad Vilbel zudem mit einer gelungenen Fassade überzeugen.

Technische Eckdaten im Überblick

  • Geplanter Start: 1. Bauabschnitt im Herbst 2023
  • Geplante Fertigstellung: 1. Bauabschnitt Ende 2024
  • Größe: 3 Gebäude mit je 6.000 m² IT-Fläche
  • Leistung: 80 MW Gesamtleistung
  • Betrieb: mit Ökostrom aus unseren Anlagen der Erneuerbaren Energien
  • Notstromversorgung: unsere Kraftwerke, daher kein Notstromdiesel erforderlich und somit emissionsfrei
  • Kühlung: Rheinwasser
  • Abwärme: wird mit einer Leistung von 60 MW ins Mainzer Fernwärmenetz eingespeist

Für die SPD waren vor Ort:

Bei dem Besuch des neuen Rechenzentrums der KMW und Green Mountain waren auch Vertreter der SPD vor Ort, darunter:

  • Doris Ahnen, Finanzministerin des Landes Rheinland-Pfalz
  • Daniel Baldy, SPD-Bundestagsabgeordneter für Mainz und Mainz-Bingen
  • Christian Kanka, Ortsvorsteher von Mainz-Mombach
  • Martin Kinzelbach, Vorsitzender der SPD Mainz-Gonsenheim
  • Daniel Reissmann, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der SPD RLP
  • Christian Lips, Geschäftsführer der SPD-Mainz

Über Green Mountain

Green Mountain entwirft, baut und betreibt hochsichere, innovative und nachhaltige Rechenzentren in Norwegen und England. Die Rechenzentren werden mit kostengünstigem, zu 100 Prozent erneuerbarem Strom betrieben, und der Einsatz von Fjordwasser-Kühlung in den norwegischen Rechenzentren sorgt für eine hohe Energieeffizienz.

Das Unternehmen wurde 2021 von der israelischen Azrieli Group übernommen und betreibt derzeit die folgenden Rechenzentrumsstandorte: Das SVG1-Rennesøy in der Nähe von Stavanger, das RJU1-Rjukan in Telemark und das Rechenzentrum OSL1-Enebakk circa 20 km außerhalb von Olso. Darüber hinaus wurde kürzlich durch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens ein Rechenzentrum in London (LON1-Ost) errichtet, dass sich in einem der wichtigsten Rechenzentrumsknoten der Welt befindet. Alle Rechenzentren werden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Zu den bestehenden Kunden gehören große internationale Unternehmen u. a. aus den Bereichen Cloud, Banken/Finanzen, HPC oder der Automobilbranche. Die Sicherheit der Rechenzentren ist auf höchstem Niveau und Green Mountain verfügt über mehrere ISO-Zertifizierungen.