Das Landesmuseum Mainz, ein kulturelles Juwel am Ufer des Rheins, erzählt eine faszinierende Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Gegründet im Jahr 1803 von Napoleon Bonaparte, hat sich das Museum im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum entwickelt.

Die Ursprünge des Museums liegen in der großzügigen Spende von 36 Gemälden durch Napoleon, die den Grundstein für die Gemäldegalerie legten. Im Laufe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts wurde die Sammlung kontinuierlich erweitert, unter anderem durch die Fusion mit dem städtischen Kupferstichkabinett und großzügige Schenkungen, wie die von Justizrat Adolf Laské im Jahr 1903.

Nach verschiedenen Umzügen fand das Museum schließlich seinen Platz im ehemaligen kurfürstlichen Marstall, auch als „Golden-Ross-Kaserne“ bekannt. Die Sammlungen überstanden den Zweiten Weltkrieg dank rechtzeitiger Auslagerung und sorgfältiger Sicherungsmaßnahmen relativ unbeschadet. 1962 erfolgte die Wiedereröffnung am alten Standort, und 1967 fusionierten das Altertumsmuseum, die Gemäldegalerie und die Graphische Sammlung zum „Mittelrheinischen Landesmuseum Mainz“ unter der Finanzierung des Landes Rheinland-Pfalz.

Eine entscheidende Ära prägte Wilhelm Weber, der von 1978 bis 1983 als Direktor des Museums fungierte

Unter seiner Leitung wurden neue Abteilungen eingeführt, darunter Römische Kunst, Judaica und Mittelalter. Er erwarb bedeutende Gemälde von Künstlern wie Marc Chagall und Pablo Picasso, festigte so den Ruf des Museums und ebnete den Weg für seinen Nachfolger Berthold Roland.

Berthold Roland setzte die Expansion fort, insbesondere für die Kunst des 20. Jahrhunderts, und organisierte erfolgreiche Sonderausstellungen, die das Museum über die Region hinaus bekannt machten. 1978 wurde der Museumskomplex erweitert, und 1986 erfolgte die Umbenennung in „Landesmuseum Mainz“ im Zuge neuer kulturpolitischer Schwerpunkte.

Von 2004 bis 2010 wurde das Landesmuseum umfassend saniert und modernisiert, wobei 32 Millionen Euro investiert wurden. Die Wiedereröffnung im März 2010 präsentierte modernisierte Ausstellungsräume mit integrierten Präsentations- und Multimediatechniken sowie barrierefreien Zugang für alle Besucher.

Der Innenhof, 2014 neu gestaltet, bietet Raum für zeitgenössische Skulpturen und dient als Veranstaltungsort für museumspädagogische Angebote. Dr. Birgit Heide, seit dem 1. August 2017 hauptamtliche Direktorin, führt das Landesmuseum in eine vielversprechende Zukunft.

Das Landesmuseum Mainz bleibt ein lebendiges Zeugnis für die reiche Geschichte der Kunst und Kultur, und die Liste der Direktoren spiegelt die Kontinuität und den Enthusiasmus wider, der dieses einzigartige kulturelle Erbe geprägt hat.