Bei der nächsten Veranstaltung aus der Reihe „Der Frische Blick“ im Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) steht ein wichtiger Protagonist des deutschen Informel im Blickpunkt: Fred Thieler.

Clara-Maria Schuster, eine 22-jährige Kommunikationsdesign-Studentin aus Würzburg, wird sich am 5. September mit dessen Werk „Reliefoberfläche in Rot“ beschäftigen. Das großformatige Gemälde von Thieler, dessen Werdegang exemplarisch für die Entwicklung der deutschen Kunstszene nach dem Zweiten Weltkrieg gelten kann, zeichnet eine höchst abwechslungsreiche Oberfläche und Farbigkeit aus und ist somit ein faszinierendes Beispiel für seine spezielle Technik der Malerei: Der Bildträger, Leinwand oder Papier, liegt immer flach auf dem Boden.

Fred Thieler aus Königsberg

Darauf werden die Farben aus Gießkannen, Eimern, Kanistern und Dosen geschüttet, durch Falten, Knicken und Anheben des Bildträgers gelenkt und mit Pinseln weiter bearbeitet. Clara-Maria Schuster wird einen persönlichen Blick auf das von Farbe berauschte Bild werfen und dem Publikum ihre Eindrücke schildern. Den „Frischen Blick“ lernte die in Weiler aufgewachsene Studentin bereits als Gast kennen.

Fred Thieler wurde 1916 in Königsberg geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begann er ein Kunststudium an der Münchener Akademie, wo er Ende der 1940er-Jahre seine ersten abstrakten Werke schuf. Prägend für Thieler waren die Gruppe ZEN 49 sowie die Neue Gruppe in München. Von 1959 bis 1981 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Begleitend zu seiner akademischen Karriere engagierte er sich darüber hinaus als Mitglied und Vorsitzender in angesehenen Künstler-Verbänden.

Start am 5. September

Die Veranstaltung „Der Frische Blick“ beginnt am Donnerstag, 5. September, um 17 Uhr im Landesmuseum Mainz. Der Eintritt beträgt 4 Euro (inklusive einem Glas Sekt). Nach einer halbjährigen Pause geht die Veranstaltungsreihe am 6. Mai 2020 mit einem Highlight des Mainzer Landesmuseums in die neue Runde: Erik Raskopf stellt dann Picassos Frauenkopf aus dem Jahr 1908 vor.