Derzeit sollen laut einem Bericht der Bild-Zeitung geheime Verhandlungen zwischen Ikea und Galeria Karstadt Kaufhof bezüglich einer Handels-WG laufen. Der schwedische Möbel-Riese soll laut diesen Informationen Untermieter in etwa 70 bis 80 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof werden.

Schon seit längerem möchte Ikea näher zu den Kunden und Einzug in die Innenstädte erhalten. Zeitgleich will das Management von Galeria Karstadt Kaufhof das Kerngeschäft mit Mode, Schuhen und vielem Mehr stärken und und für andere Bereiche wie Lebensmittel, Elektronik und Wohnen feste Partnerschaften mit anderen Unternehmen aufbauen.

Gespräche auch mit anderen Unternehmen

Eine Person, die mit dem Vorgang vertraut ist, erklärte gegenüber der Bild-Zeitung: „In Galeria werden unterschiedliche Geschäfte und Marken miteinander verschmelzen.“ Demnach sollen nicht nur mit Ikea, sondern auch mit anderen Unternehmen Verhandlungen laufen, sodass noch in diesem Jahr eine erste Testfiliale eines solchen neuen Kaufhauses eröffnen soll.

Weiter heißt es in dem Bericht, dass das Vermögen von Galeria Karstadt Kaufhof nach dem derzeit laufenden Insolvenzverfahren ausreichen soll, um diese Pläne in die Tat umzusetzen. Denn bei den weiterhin laufenden Einnahmen fielen Kosten weg. Rund 100 Mio. Euro wurden eingespart, weil die Arbeitsagentur über drei Monate lang die Löhne der 12.500 Mitarbeiter zahlte. Außerdem reduzierte sich die Mietbelastung um rund 50 Mio. Euro und während des Weihnachtsgeschäfts musste das Unternehmen keine Umsatzsteuer zahlen.

150 Mio. Euro Überschuss

Zieht man von diesen Einsparungen die Kosten für das Insolvenzverfahren in Höhe von über 20 Mio. ab sowie die Kosten für die Zahlungen an die Gläubiger, sollen immer noch rund 150 Millionen Euro übrig bleiben.

Hinzu sollen im August 2024 rund 80 Millionen Euro von neuen Investoren kommen, bei denen es sich um den ehemaligen Kosmetik-Manager Bernd Beetz und die US-Firma NRDC handeln soll. Diese sollen weniger zahlen, als sie schlussendlich bekommen.

Auf eine Anfrage von der Bild-Zeitung dazu habe sich Galeria Karstadt Kaufhof nicht äußern wollen.

Das könnte auch bedeuten, dass möglicherweise Ikea bald Einzug in das Mainzer Stadtzentrum erhält.