Foto: BYC-News

Am Abend des 10. Januars 2024 ging gegen 17:00 Uhr ein Anruf bei der Mainzer Polizei ein, in dem der Melder darauf hinwies, dass am Hauptbahnhof in Mainz eine potenziell gewalttätige Situation drohte. Die Redaktion von BYC-News vor Ort erhielt Informationen, denen zufolge der Anrufer eine Amoktat durch den Einsatz von zwei Maschinenpistolen und vollen Magazinen androhte.

Unmittelbar nach dem Anruf wurde ein umfangreiches Aufgebot von Einsatzkräften der Polizei, des Rettungsdienstes und weiteren Beteiligten mobilisiert. Die Alarmierung verlief äußerst zügig und innerhalb kürzester Zeit wurde der Hauptbahnhof abgeriegelt und eine Evakuierung der Menschen vor Ort eingeleitet. Das gesamte Gebiet um den Mainzer Bahnhof war weiträumig abgesperrt und der ÖPNV wurde eingestellt.

Personen wollten an der Absperrung vorbei und diskutierten mit der Polizei

Nachdem das Gelände abgesperrt worden war, begannen kurz darauf die ersten Diskussionen durch Passanten mit den Polizeibeamten. Es wiederholten sich Versuche, die Absperrungen zu umgehen oder sich heimlich in dunklen Ecken vorbeizuschleichen – ganz ohne Rücksicht und Verstand. Es ist wichtig zu bedenken, dass sich in einer derart angespannten Gefahrenlage der Adrenalinpegel bei allen Einsatzkräften stark erhöht und dass es sich bei diesen um Menschen handelt, die ihre Arbeit zum Schutz aller verrichten. Ein solches Verhalten erschwert den reibungslosen Ablauf der Maßnahme erheblich und gefährdet nicht nur die ignoranten Passanten, sondern auch alle Beteiligten.

Die uniformierten Einsatzkräfte können nicht unterscheiden, ob es sich um einen Attentäter oder jemand anderen handelt. In solch einer Situation sollten die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt werden, damit die Menschen in Uniform ihre Arbeit zum Schutz aller ausführen können. Denn genauso wie jeder andere möchten auch Polizeibeamte gesund nach Hause zu ihren Familien oder Freunden zurückkehren. Denn diese sind für uns #immerda.

Der „Passant des Tages“ war ein Fahrradfahrer, der sich trotz Absperrung mit seinem Fahrrad am Bahnsteig aufhielt und dort seine Runden drehte. (Siehe Video)

Einige Personen äußerten in den sozialen Medien Unmut über das als hektisch empfundene Vorgehen der Polizeibeamten und formulierten Kritik wie:

  • „Es ist unnötig, dass ein Polizist mich des Bahnhofs verweist, ohne auch nur höflich zu bitten.“
  • „Ich wurde angeschrien, weil ich das Gebäude nicht sofort verlassen habe. Wir entwickeln uns zu einem Polizeistaat.“
  • „Es flippt wieder einer unserer bunten Gäste aus. Ihr seid doch selbst schuld.“
  • „Maschinenpistolen bei der Polizei? Man kann es auch übertreiben“
  • „Es muss ein Machtwechsel her! Diese Zustände kotzen mich an“
  • „Na toll. Erziehungsmaßnahmen vom Staat. Das ist doch wieder Fake um die Menschen zu erziehen“

Feuerwehreinsatz durch vergessenen Backofen

Die Feuerwehr Mainz wurde nachalarmiert, nachdem die Brandmeldeanlage im Mainzer Hauptbahnhof angeschlagen hatte. Informationen von BYC-News zufolge war ein vergessener Backofen Grund für den Feueralarm.

Während der Evakuierung des betroffenen Gebäudes wurde offenbar versäumt, einen Backofen vom Personal auszuschalten. Dies führte dazu, dass das Backgut im Ofen verbrannte, was wiederum die automatisierte Brandmeldeanlage auslöste. Die Feuerwehr Mainz traf schnell am Einsatzort ein, um die Lage zu überprüfen und weitere Schritte zu unternehmen. In enger Absprache mit der Polizei wurde das Gebäude durch die Feuerwehr kontrolliert.

Ermittlungen der Kriminalpolizei

Die polizeilichen Untersuchungen ergaben keine konkrete Gefährdung, weshalb die aufgetretene Sperrung aufgehoben wurde. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen eingeleitet, um die Identität des Anrufers festzustellen. Aufgrund mehrerer Strafanzeigen wird dieser zudem mit der Übernahme der Einsatzkosten konfrontiert sein. Falls Sie Informationen zum Anrufer besitzen, werden Sie gebeten, diese umgehend an Ihre örtliche Polizeidienststelle zu melden.

Unmittelbar nach der Wiedereröffnung des Hauptbahnhofs Mainz erfolgte durch eine automatisierte Durchsage erneut die Aufforderung, das Gebäude zu verlassen. Die Ansage informierte darüber, dass aufgrund eines technischen Defekts das Gebäude umgehend verlassen werden solle. Der genaue Grund für diese Durchsage ist derzeit nicht bekannt.

Bildergalerie Einsatz Hauptbahnhof