Foto: von links nach rechts: Andreas Manthe (Herzenssache e.V.), Ministerin Dr. Stefanie Hubig, Jerome Braun (GF Hänsel+Gretel), Astrid Bierschenk (Herzenssache e.V.), Lena Beyer (in.betrieb gGmbH), Sarah Alt (in.betrieb gGmbH)

Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel sorgt mit Unterstützung von Herzenssache e.V., der Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, dafür, dass Kita-Kinder in Rheinland-Pfalz besser vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen geschützt werden. Zehn Träger mit insgesamt 27 Kitas aus Rheinland-Pfalz erhielten am vergangenen Mittwoch im Ministerium für Bildung insgesamt zehn „Starke Kinder Kisten“, damit deren Kita-Kinder die wichtigsten Präventionsprinzipien zum Schutz vor sexualisierter Gewalt und Grenzverletzungen schon in der Kita erlernen. Die „Starke Kinder Kiste“ richtet sich an Kitas, damit Fachkräfte und Eltern frühzeitig mit Prävention und Ich-Stärkung aller Kinder beginnen können.

„Kinder werden spielerisch und mit viel Freude am Entdecken des eigenen Körpers mit den eigenen Grenzen und Gefühlen vertraut und sprechfähig gemacht“, sagt Jerome Braun, Geschäftsführer der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel und Initiator des Projektes „Starke Kinder Kiste“.

Braun ergänzt: „Alle am Herzenssache-Aktionsplan beteiligten Kitas werden mit ihren 4 – 6-jährigen Kita-Kindern bis zu deren Eintritt in die Grundschule mit dem Programm gearbeitet haben. Die Kinder lernen wichtige Präventionsprinzipien, wie z. B. „mein Körper gehört mir.“, „ich kann meinen Gefühlen vertrauen“ oder „ich hole mir Hilfe“ kennen und üben diese mit der „Starke Kinder Kiste“ ein.

„Jeder Fall von sexuellem Kindesmissbrauch ist einer zu viel, deshalb darf es gar nicht erst dazu kommen. Neben dem Schutz durch Erwachsene wollen wir auch Kinder von Anfang an sensibilisieren und stärken. Sie sollen selbstbewusst und in der Lage sein, anderen Grenzen zu setzen. Kitas sind Schutzräume für die Kinder. Die Aktion ,Starke Kinder Kiste‘ leistet dazu einen wichtigen Beitrag und ich freue mich, dass die ersten Kisten heute auch in Rheinland-Pfalz an die Kitas gehen“, so Ministerin Dr. Stefanie Hubig. „Der Schutz vor sexualisierter Gewalt ist in rheinland-pfälzischen Kindertageseinrichtungen und Schulen von ganz zentraler Bedeutung. Deswegen haben alle Kindertageseinrichtungen individuelle Schutzkonzepte erstellt, die regelmäßig angepasst werden und eine Grundlage für gelingenden Kinderschutz darstellen.“

Foto: von links nach rechts:
Andreas Manthe (Herzenssache e.V.), Ministerin Dr. Stefanie Hubig, Jerome Braun (GF Hänsel+Gretel), Astrid Bierschenk (Herzenssache e.V.), Lena Beyer (in.betrieb gGmbH), Sarah Alt (in.betrieb gGmbH)

„Unser Träger, die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration mit den Kitas Rheinlinge in Mainz, Selzlinge in Nieder-Olm und ab 2024 Wildlinge in Ingelheim, hat die „Starke Kinder Kiste“ im Ministerium für Bildung überreicht bekommen und startet jetzt mit der Umsetzung des Programms im Rahmen des Herzenssache Aktionsplan starke Kinder in Rheinland-Pfalz der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel,“ sagt Sarah Alt, Geschäftsbereichsleitung Kindertagesstätten und Tagesförderstätte.

Das Projekt „Starke Kinder Kiste“ wird inzwischen bundesweit von 1.250 Kitas umgesetzt und kann ab sofort mit Hilfe der Herzenssache-Förderung bis zu 450 Kitas im Land erreichen.

Die „Starke Kinder Kiste“ und das dahinterstehende „Echte Schätze-Präventionsprogramm vom Petze Institut in Kiel ermöglicht den Kitas die eigene Schutzkonzeption mit den Kindern gemeinsam zu gestalten. Die Methoden und ansprechenden Materialien erleichtern den pädagogischen Fachkräften, mit den Kindern praxisnah präventiv zu arbeiten.

„Für Herzenssache e.V. ist das ein Herzensprojekt. Kinder und Jugendliche lernen, dass sie selbst über ihren eigenen Körper bestimmen dürfen

Das macht sie stark. Sie können die eigenen Grenzen und Gefühle besser einschätzen und das kann sie vor Missbrauch und damit schweren seelische Verletzungen schützen. Mit der Förderung der ‚Starke Kinder Kiste‘ ermöglichen wir, dass rund 10.000 Kinder in Kitas altersgerecht über sexualisierte Gewalt aufgeklärt werden. Damit etablieren wir das Präventionsprojekt nun auch in Rheinland-Pfalz „, sagt Ulla Fiebig, Vorstandsvorsitzende von Herzenssache e.V.

Nachdem die ersten Kitas aktiv werden, stehen in den nächsten zweieinhalb Jahren weitere 80 „Starke Kinder Kisten“ im Rahmen dieses Aktionsplans für Kitas in Rheinland-Pfalz zur Verfügung. Interessierte Kita-Verbünde, bestehend aus einem Zusammenschluss von 3 – 5 Kitas, können sich über www.starkekinderkiste.de um eine Kiste und die Teilnahme am Programm bewerben.

Die Qualifizierung der Kita-Fachkräfte durch die eintägige Fortbildung übernehmen in Rheinland-Pfalz die Trainer David Heltzel und Annette Heck. Die Fortbildungskosten tragen die Kita-Träger als Eigenanteil am Projekt selbst.

Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel

Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel setzt sich seit 1997 für mehr Sicherheit, Schutz und die Aufmerksamkeit für Kinder und Jugendliche ein. Die DZI-zertifizierte Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und steht für zahlreiche innovative Projekt im Kinderschutz bundesweit. Mit über 500 Projekten, die zur Verbesserung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen beitragen, werden jedes Jahr mehrere zehntausend Kinder und Jugendliche, zahlreiche Schulen, Einrichtungen, Kindergärten, Eltern und Fachleuten erreicht.  Die deutschlandweit und fachlich anerkannten Eigen- und Kooperationsprojekte tragen zur Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung von Kindern und Jugendlichen bei und schützen diese, wo sie das selbst nicht können.

Herzenssache e.V.

Die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank setzt sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und im Saarland ein. Mit der Vision, jedem Kind die Chance auf ein glückliches Aufwachsen zu ermöglichen. Um das zu erreichen, unterstützt Herzenssache e.V. Kinderhilfs-projekte im Südwesten Deutschlands mit Spenden. Mit einer stolzen Bilanz: Seit Vereinsgründung 2000 sind mehr als 59 Millionen Euro an Spenden eingegangen. Damit konnten rund 1.400 Hilfsprojekte für Kinder und Jugendliche umgesetzt werden.

in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration

Die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration ist ein innovatives Sozialunternehmen in Mainz und Rheinhessen und deckt alle Belange von Menschen mit Behinderungen ab. Bildung, Arbeit und Betreuung stehen dabei im Vordergrund. Das Unternehmen fördert Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in der Gesellschaft.

Die in.betrieb gGmbH ist als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt und betreibt seit 2015 zwei Kindertagesstätten mit innovativem Konzept: in Mainz mit 90 Plätzen, verteilt auf vier altersgemischte Regelgruppen und zwei integrative Gruppe und in Nieder-Olm mit 30 Plätzen (zwei integrative Gruppen). Beide Kita-Gebäude stehen auf dem Gelände der in.betrieb gGmbH, was Begegnungen von Groß und Klein, mit und ohne Behinderungen ermöglicht. Ab voraussichtlich Januar 2024 übernimmt der Träger die Betreiberrolle einer dritten Kindertagesstätte, die Wildlinge, gegenüber seines Ingelheimer Standorts. Diese wird von der Stadt Ingelheim gebaut und eröffnet. Die Regel-Kita wird in vier Gruppen Platz für 74 Kinder haben.