Am kommenden Mittwoch, dem 23. November 2022, veranstalten die Aktivisten von Fridays For Future in Mainz ab 15.30 Uhr eine Kundgebung vor dem rheinland-pfälzischen Landtag. Während die Landesregierung an diesem Tag eine Regierungserklärung zur Energiekrise abgibt, möchten die Aktivisten mit ihrer symbolischen Aktion „Wir schlafen bis ihr handelt!“ die Regierung aufrütteln.
Juri Brzoska, Aktivistin von Fridays for Future Mainz
„Es wird oft davon gesprochen, dass vergangene Regierungen die Energiewende verschlafen hätten. Aber Fakt ist: Die Regierung schläft immer noch und verpasst es ausreichende Maßnahmen einzuleiten!“, sagt Juri Brzoska, Aktivistin von Fridays for Future Mainz.
Zwischen 1990 und 2017 wurden die energiewirtschaftlichen CO2 -Emissionen in Rheinland-Pfalz nur um etwa 12,3 % gesenkt. Wenn die Emissionen nicht zeitnah drastisch reduziert werden, wird Rheinland-Pfalz, laut Bericht des BUND, in spätestens acht Jahren das maximale Treibhausgas-Budget des Landes überschreiten.
Theresa Gemke, Pressesprecherin der Aktion, ist überzeugt
„Die Regierung muss viel konsequenter handeln und umfangreiche Maßnahmen ergreifen, wenn wir die Energiewende noch in den für uns Menschen ertragbaren Grenzen schaffen wollen. Kleine Schritte reichen nicht mehr aus, um das Überleben und die Gesundheit der Menschen auf der Erde zu erhalten!“
Die Aktivisten fordern daher von der Regierung umfangreiche Anstrengungen, um den Energieverbrauch im Land zu reduzieren und die Energiegewinnung nachhaltig zu gestalten. Das Land solle den Ausbau von Wind- und Solarkraft stärker fördern, unter anderem durch kürzere Genehmigungsverfahren sowie Gewinnbeteiligung der Anwohnenden. Zudem müsse die Gebäudemodernisierung stärker fokussiert werden und Nachhaltigkeit bei Neubauten einen größeren Stellenwert zugeschrieben bekommen.
Als weitere Maßnahmen nennen die Aktivisten zum Beispiel einen massiv ausgebauten, kostenlosen ÖPNV sowie die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe.
Die Aktivisten betonen auch die Wichtigkeit der Berücksichtigung einer intersektionalen Problembetrachtung. Der russische Angriff auf die Ukraine zeige auf dramatische Weise, dass eine Abhängigkeit von autokratischen, menschenrechtsverachtenden Staaten keine Option sein darf.