Nachrichten Corona | Das erste deutsche Bundesland hat an diesem Dienstag einen sofortigen Impfstopp aufgrund Lieferproblemen veranlasst. Sämtliche Termine und geplanten Impfungen müssen neu vergeben werden.


Jens Spahn sieht keine Schuld in der Politik

„Die von BioNTech aktuell mitgeteilten geänderten Liefermengen machen zwingend eine Änderung der Impfplanung erforderlich“, heißt es in dem Schreiben, das verschiedenen Medien vorliegt. Auf Anfrage von BYC-NEWS bestätigte das Gesundheitsministerium den Impfstopp und die Echtheit des Schriftstückes. Nach weiteren Angaben des Ministeriums können frühestens ab dem 01. Februar 2021 wieder die ersten Impfungen erfolgen. Niedersachsen und Brandenburg drosselten die Impfstrategie und verweisen ebenfalls auf Lieferprobleme durch BionTech.

Der Gesundheitsminister Jens Spahn weist jegliche Schuld von sich und äußerte sich dazu: „Das Problem ist schlicht und ergreifend in der kurzfristigen Ankündigung von Biontech begründet. Und das ist natürlich ein Thema, das auch verärgert, nicht nur die Kolleginnen und Kollegen der Länder, die Bürgerinnen und Bürger, die es betrifft, wenn jetzt Termine sich verschieben, natürlich auch mich.“

Zweitimpfungen in Rheinland-Pfalz alle gesichert

Trotz der Lieferengpässe in der Impfstoffversorgung in den kommenden Wochen durch den Bund, ist sichergestellt, dass neben allen notwendigen Zweitimpfungen auch die Erstimpfungen in den Alten- und Pflegeheimen fortgeführt werden.

Bei den Erstimpfungen in den Alten- und Pflegeeinrichtungen wird es, sofern der Bund jetzt die aktuellen Lieferzusagen einhält, zu keinen Absagen wegen Impfstoffmangels kommen. Alle dem Gesundheitsministerium von DRK und seinen mobilen Impfteams bis jetzt impfbereit gemeldeten Bewohnerinnen und Bewohnern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern können ihre Erstimpfung erhalten.

Noch vor der Information des Bundes zu den Lieferengpässen und unabhängig davon, hatte das Gesundheitsministerium bereits die Mitglieder des Gesundheitsausschusses des Landtags darüber informiert, dass in Rheinland-Pfalz die Zweitimpfung bei beiden Impfstoffen von Moderna und BioNTech nunmehr einheitlich mit 28 Tagen nach der Erstimpfung geplant wird und damit eine logistische Harmonisierung mit der Frist zur Zweitimpfung den Impfstoff von Moderna erfolgt. Somit werden Termine der Zweitimpfung in den Alten- und Pflegeheimen zukünftig auf diese 28 Tage angepasst bzw. verschoben. Diese Harmonisierung entspricht dem Rahmen der Empfehlung der STIKO.

RLP Landesimpfkoordinator Dr. Alexander Wilhelm

„Trotz der Lieferengpässe in der Impfstoffversorgung werden in Rheinland-Pfalz die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen fortgeführt, weil es um das zügige Impfen dieser besonders zu schützenden Personengruppe geht. Die Landesregierung hat und wird weiter gegenüber dem Bund die klare Haltung vertreten, dass die Lieferengpässe schnell überwunden werden müssen. Das Land Rheinland-Pfalz ist gut vorbereitet. Wir können schnell und effektiv den Impfstoff verimpfen, der uns geliefert wird.“