Die rheinland-pfälzische CDU-Fraktion kämpft weiterhin für die Einführung mobiler Schwimmcontainer im Bundesland, um der alarmierenden Abnahme der Schwimmfähigkeiten bei Grundschulkindern entgegenzuwirken. Dennis Junk, der sportpolitische Sprecher der Oppositionsfraktion, betonte auf einer Pressekonferenz in Mainz am Freitag, dass mobile Schwimmcontainer gerade in ländlichen Regionen eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Schwimmbädern darstellen könnten. Der Vorschlag der CDU-Fraktion basiert auf einem erfolgreichen Modellprojekt in Nordrhein-Westfalen. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) zeigte Offenheit für das Vorschlag Der Innenausschuss des Landtags in Mainz wird in Kürze über dieses Konzept beraten.

Die CDU-Fraktion weist darauf hin, dass die Anzahl der Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz in den letzten Jahren kontinuierlich abgenommen hat

Dies führte zu einem besorgniserregenden Rückgang der Schwimmfähigkeiten bei Grundschulkindern. Die mobilen Schwimmcontainer sollen diese Lücke zwar nicht schließen, jedoch eine sinnvolle Ergänzung bieten. In einem ersten Schritt plädiert Dennis Junk für die Einführung von drei bis fünf mobilen Schwimmcontainern in Rheinland-Pfalz. Die Kosten für die ersten zwei Jahre sollen vollständig vom Land getragen werden. Danach sollen je nach Standort der Container die örtlichen Gemeinden finanziell eingebunden werden. Die CDU-Fraktion strebt zudem Partnerschaften mit dem Landessportbund und Schulen an, um qualifizierte Schwimmlehrer zur Verfügung zu stellen.

Die Idee der mobilen Schwimmcontainer birgt das Potenzial, nicht nur die Grundschulbildung in Rheinland-Pfalz zu bereichern, sondern auch langfristig die Nutzung für Reha-Sportaktivitäten zu ermöglichen. Dieser Ansatz könnte das Schwimmenlernen in ländlichen Regionen fördern und gleichzeitig den Zugang zur Rehabilitation für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen verbessern.

Steigende Zahl nicht schwimmender Grundschulkinder in Deutschland

Die Sorge um die Schwimmfähigkeit von Grundschulkindern ist nicht auf Rheinland-Pfalz beschränkt. Eine repräsentative Umfrage von forsa im vergangenen Jahr, im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), ergab, dass sich die Anzahl der nicht schwimmenden Grundschulkinder in Deutschland verdoppelt hat. Im Jahr 2017 konnten zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen, während es nun besorgniserregende 20 Prozent sind.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie tragen ihren Teil zu dieser Entwicklung bei, da über längere Zeiträume kaum Schwimmunterricht stattfinden konnte. Infolgedessen haben derzeit 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter noch kein Schwimmabzeichen, darunter auch das auf das Schwimmen vorbereitende Seepferdchen, dessen Besitz von 69 auf 54 Prozent gesunken ist.

Ute Vogt (Präsidentin der DLRG)

Sie betont die Notwendigkeit, Schwimmen als grundlegende Kompetenz zu vermitteln und fordert, dass jedes Kind am Ende der Grundschule sicher schwimmen können sollte. Besonders besorgniserregend ist, dass Kinder aus einkommensschwächeren Haushalten häufiger nicht schwimmen können, während ein höheres Einkommen mit einer höheren Schwimmfähigkeit korreliert.

Derzeit beträgt der Anteil der sicheren Schwimmer unter den Kindern etwa 57 Prozent, während 2017 noch 59 Prozent angegeben wurden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass das Seepferdchen nicht gleichbedeutend mit sicherem Schwimmen ist, sondern lediglich grundlegende Fähigkeiten bescheinigt. Die DLRG geht davon aus, dass derzeit etwa sechs von zehn Kindern am Ende der Grundschule keine sicheren Schwimmer sind.