Appell vom Tierheim Mainz zu Silvester

Das Tierheim im Mainzer Stadtteil Mombach appelliert an die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Mainz, an Silvester Rücksicht auf die Tiere zu nehmen und auf das Böllern in der Nähe des Tierheims zu verzichten.

Gerade zu Silvester geraten viele Tiere, darunter Hunde, Katzen, Hasen und Vögel, in Panik und werden durch das Abbrennen von Silvesterfeuerwehr großen Gefahren ausgesetzt. Von der Stadt Mainz erhält das Tierheim nach eigenen Angaben keine Unterstützung. BYC-News sprach mit Dagmar Diehl und Alexandra Seitz vom Mainzer Tierheim darüber.

Panik im Tierheim Mainz

Die Silvesternacht, die für die meisten Menschen ein fröhlicher Anlass ist, bedeutet für viele Haustiere, Tiere im Tierheim und für Wildtiere Stress und Angst. Die lauten Knallgeräusche und das grelle Feuerwerk können bei den Tieren erheblichen Stress und Panik auslösen.

Insbesondere für Tiere im Tierheim, die oft bereits traumatische Erfahrungen gemacht haben, kann der Lärm zu schwerwiegenden Problemen und massiver Panik führen. Viele Hunde, Katzen, Hasen und Vögel erleiden enorme Ängste, die den Tieren nicht nur psychisch, sondern auch physisch schaden. Hunde, insbesondere jene, die als Problemhunde gelten, können sich vor lauter Panik selbst verletzen, Zwinger zerbeißen und Körbchen zerfetzen.

Das Tierheim kümmert sich unter anderem um Wildvögel, die wegen Verletzungen flugunfähig sind. Diese Tiere sind für eine möglichst artgerechte Haltung nicht durch ein Dach geschützt. So können Silvesterböller direkt in das Gehege der Vögel fliegen, was schwerste Verletzungen oder sogar den Tod der Tiere zur Folge haben kann.

Ein weiteres Problem: Viele Bestandteile der Hütten und Häuser im Mainzer Tierheim bestehen aus Holz. „Wir haben wirklich Angst davor, dass es hier zu einem Brand kommt, der durch die Silvesterböller ausgelöst wird. Viele Tiere würden qualvoll verbrennen“, sagt Dagmar Diehl.

Immer mehr Wildtiere werden verletzt

Die Zahl der durch Silvesterböller verletzten Wildtiere, die zum Tierheim gebracht werden, steigt kontinuierlich. „Viele Menschen machen sich immer weniger Gedanken um die Tierwelt und gehen zum Böllern an abgelegene Orte. Doch dort halten sich häufig Wildtiere auf, die durch das Feuerwerk massive Verletzungen erleiden. Von Flügelbrüchen bei Vögeln bis hin zu abgesprengten Gliedmaßen bei Igeln, haben wir schon alles erlebt und die Verletzungen werden jedes Jahr schlimmer“, so Dagmar Diehl.

Keine Unterstützung der Stadt Mainz

Trotz wiederholter Anfragen hat das Tierheim bisher keine Unterstützung von der Stadt Mainz erhalten. „Böllerverbot an Silvester gibt es lediglich in der Nähe von Krankenhäusern, Kirchen und Häusern, die leicht entzündlich sind. Hier fallen wir leider trotz vieler Holzbauten komplett durch das Raster“, so Dagmar Diehl.

Alexandra Seitz betont: „Die Stadt Mainz lässt uns im Regen stehen. Wir haben mehrfach nachgefragt und um Hilfe gebeten. Den Mainzer Oberbürgermeister, Nino Haase, haben wir ebenfalls mehrfach angeschrieben aber leider keine Antwort erhalten. Seine Hilfe, die er uns zu Beginn seiner Laufbahn versprochen hat, blieb bislang leider aus.“

Neben der Unterstützung durch die Stadt Mainz, wünscht sich das Tierheim mehr Rücksicht von den Bürgern und appelliert daher, an Silvester auf die Tierwelt zu achten.