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Als „eines der letzten culturgeschenke des orients an den occident“ beschrieben die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm im Jahr 1854 den „Koffi“. Ein schönes Stichwort und Grund genug über Herkunft und Erfolgsgeschichte des Kaffees zu recherchieren. Die Bezeichnung Kaffee leitet sich vom türkischen Wort „kahve“ sowie dem arabischen „qahwa“ ab und bedeutet: anregendes Getränk. Und das stimmt, den Kaffee ist koffeinhaltig und gilt zudem als Genussmittel, das aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen, den Samen der Kaffeepflanze, hergestellt wird.

Kaffa – Reise zum Ursprungsort des Kaffees

Nicht der Orient, sondern die Region Kaffa in Äthiopien gilt als Ursprungsort des Kaffees: Einer Legende nach gab es dort einen Hirten, der beobachtete, dass Teile seiner Ziegenherde rote Früchte von einem Strauch aßen und danach bis in die Nacht munter umhersprangen. Er berichtet den ortsansässigen Mönchen von diesem Phänomen. Die Klosterbrüder bereiteten daraufhin aus den kirschartigen Früchten einen Aufguss und stellten auch bei sich eine belebende Wirkung fest. Von nun an konnten sie bis spät in die Nacht wach sein, beten und sich unterhalten. 

Erster Kaffeeanbau in der jemenitischen Stadt Mokka

Sklavenhändler sollen im 14. Jahrhundert die Kaffeepflanze von Kaffa in Äthiopien auf die arabische Halbinsel und in den Jemen gebracht haben. Das jemenitische Mokka (heute als al Mukha bekannt) am Roten Meer gilt als die erste Stadt, die an den Berghängen Kaffeeanbau betrieb und ein Handelszentrum für Kaffee errichtete. Arabien und allen voran der Jemen hatte lange eine Monopolstellung im Kaffeeanbau. Die rohen Bohnen wurden mit heißem Wasser übergossen, um diese keimunfähig zu machen und Handelspartner den eigenen Kaffeeanbau zu verwehren.

Kaffee Aufschwung im Osmanischen Reich

Während das Osmanischen Reiches zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert expandierte, eroberten die Türken Ländereien in der arabischen Welt und sogar Medina und Mekka. Als auch der Jemen Teil des Osmanischen Reiches wurde, erlebte der Kaffeekonsum einen großen Aufschwung. Die Osmanen nahmen die großen Kaffeeplantagen in Arabien ein. Daraufhin erreichte der Kaffee auch die entferntesten Regionen des türkischen Großreichs – bis ins südöstliche Europa.

In Mekka öffneten um 1511 die ersten Kaffeehäuser. In Kairo trank man Kaffee erstmal 1532, es folgten Syrien und Kleinasien. Nach heftigen Protesten des islamischen Klerus wurden die Kaffeehäuser in der arabischen Welt eine Zeit lang geschlossen. Da das schwarze Getränk aber keine Rauschzustände wie der im Islam verbotene Alkohol hervorruft, wurde das Kaffeeverbot nach einer gewissen Zeit wieder aufgehoben.

Ende des arabischen Kaffeemonopols durch die Kolonialisierung

Das arabische Kaffeemonopol fiel mit den Anfängen der Kolonialisierung. Im Jahre 1616 entwendeten die Niederländer den Arabern keimfähige Kaffeebohnen, um die Kaffeepflanze in ihren Kolonien zu züchten und anzubauen. Ab 1658 wurde daraufhin in Sri Lanka und Java von holländischen Kolonialherren Kaffee angebaut. Weitere europäische Staaten entdeckten Kaffee für sich und bauten eigene Plantagen in ihren Kolonialstaaten. Kaffeebohnen wurden ein wichtiges internationales Handelsgut.

Kaffeehäuser in Europa

Das erste Kaffeehaus auf europäischen Boden eröffnete 1554 in Konstantinopel (heute Istanbul). 1645, fast 100 Jahre später gab es ein erstes Kaffeehaus in Venedig. Es folgten Kaffeehäuser in Oxford (1650), London (1652), Bremen (1673, Café Schütting), Hamburg (1677), Wien (1685), Paris (1689) und Rom (1750). Bis heute sind einige dieser berühmten Cafés noch erhalten, wie das Caffè Florian in Venedig, das Caffè Greco in Rom, Café Procope in Paris oder Café Luitpold in München.