– Zu einem aktuellen Corona-Verdachtsfall am Sebastian-Münster-Gymnasium (SMG) in Ingelheim haben uns verschiedene Anfragen erreicht, da die Eltern sich nicht ausreichend über die Abläufe informiert fühlen. Aktuell sind am SMG zwei Schüler und eine Lehrkraft infiziert. Bei acht Schülern und einer Lehrkraft besteht ein Verdachtsfall.
Die Schulen haben keine Entscheidungskraft
hat mit dem Schulleiter des SMG, Dr. Michael Frings gesprochen, um die Vorgehensweise zu erfragen. Er hat uns mitgeteilt, dass die Schulleitung bei jedem Infektionsfall sehr eng mit dem Gesundheitsamt zusammenarbeitet, um jeden Fall individuell zu beleuchten. Da die Fälle aktuell sehr unterschiedliche gelagert sind, kann hierzu kein standardisierter Ablauf erstellt werden. Nach unserer Anfrage, wurde durch die Schulleitung auf der Homepage des SMG jedoch ein Hinweis zu diesem individuellen Vorgehen veröffentlicht, um die Eltern darüber zu informieren.
Weiterhin hat uns die Schulleitung mitgeteilt, dass sie aktuell über weitere Vorgehensweisen, wie beispielsweise den von vielen geforderten Übergang in Szenario 2, also geteilte Klassen in wechselweisen Unterricht, keine Entscheidungskraft haben. Auch die übergeordnete Schulaufsichtsbehörde kann dies nicht entscheiden. Diese Entscheidungen obliegen den Bundesländern.
Gesundheitsamt entscheidet individuell wer in Quarantäne muss
Gibt es in einer Klasse einen positiv getesteten Schüler, werden die Eltern von der Klassenleitung darüber informiert. Aufgrund der aktuellen Maskenpflicht auch im Unterricht wird vom Gesundheitsamt kein weiterer Schüler als Kontaktperson Kategorie 1 eingestuft. Das zuständige Gesundheitsamt entscheidet in Eigenregie nach einer Risikobewertung, ob die direkten Sitznachbarn und eventuell weitere Personen in Quarantäne müssen, Tests angeordnet werden oder die ganze Klasse geschlossen wird.
In dem Fall, in dem ein Verdacht in einer Klasse gemeldet wurde, durfte die Klassenleitung aus datenschutzrechtlichen Gründen den Namen des Schülers den anderen Eltern nicht mitteilen. Da nur ein Verdacht besteht, wurde auch weitergehend nichts unternommen. Die betroffene Familie hat sich nach dem Testergebnis freiwillig in Quarantäne begeben, da sich das Gesundheitsamt auch 6 Tage nach dem Ergebnis noch nicht gemeldet hat, um die Kontakte nachzuverfolgen.
Bei Verdachts- oder Infektionsfällen von Lehrkräften wird ebenfalls individuell entschieden, wie der weitere Ablauf ist. Herr Dr. Frings vom SMG hat uns im Gespräch mitgeteilt, dass bei einem Verdacht, weil eine Lehrkraft Schnupfen oder Husten hat und zum Arzt geht, bis zu einem Testergebnis nichts unternommen wird. Bei einem positiven Ergebnis, entscheidet das Gesundheitsamt, zusammen mit der Schulleitung und der betroffenen Lehrkraft, ob die ganze Klasse, nur die erste Reihe oder keiner in Quarantäne muss. Auch hier werden die Eltern der betroffenen Klassen über den Infektionsfall unterrichtet.