Boehringer Ingelheim führt einen neuen Wirkstoff zur Behandlung von Diabetes bei Katzen ein. Das Antidiabetikum ist weltweit die erste flüssige Therapie, die oral verabreicht wird. Für viele diabetische Katzen und ihre Halter kann das zweimal tägliche Insulinspritzen nun entfallen.

Diese bahnbrechende Innovation stellt für das Tier und die Katzenbesitzer eine große Erleichterung dar. Der Alltag lässt sich wieder freier und entspannter gestalten.

Tierbesitzer können die einmal täglich zu verabreichende Lösung zusammen mit einer kleinen Menge Futter oder direkt in das Maul der Katze geben

Bereits eine Woche nach Behandlungsbeginn senkt der neue Wirkstoff den erhöhten Blutzucker bei diabetischen Katzen und minimiert das Risiko einer Unterzuckerung. Auch die klinischen Anzeichen verbessern sich unter Therapie.

„Aufgrund der bequemen Handhabung bevorzugen Katzenbesitzer flüssige Medizin zum Eingeben. Wir freuen uns daher sehr, dass wir mit Velagliflozin einen Wirkstoff zur oralen Anwendung als flüssigen Wirkstoff bei diabetischen Katzen entwickeln konnten“, so Tierarzt Dr. Florian Seckerdieck, Boehringer Ingelheim. Bei dem neuen Wirkstoff handelt es sich um einen SGLT-2-Hemmer. Diese Art der Arznei wird beim Menschen zur Behandlung von Typ-2 Diabetes bereits seit langem erfolgreich eingesetzt. Umfangreiche medizinische Studien haben nun die Wirksamkeit dieses neuen Wirkstoffs als alternative Diabetes-Therapie für Katzen belegt.

So wirkt die alternative Diabetes-Therapie ohne Insulin

SGLT-2-Hemmer setzen in der Niere an und verhindern dort die Wiederaufnahme von zu viel Zucker (Glukose) aus dem Harn. Auf diese Weise fördern sie die Ausscheidung von überschüssiger, also schädlicher Glukose über den Harn und senken so den Blutzuckerspiegel, meist schon innerhalb einer Woche. Die vom Tierarzt oder der Tierärztin verschriebene Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht der Katze, wirkt schnell und nachhaltig und kann die Einstellungsphase verkürzen. Da der Blutzuckerspiegel gleichmäßig unter Kontrolle ist, besteht kaum das Risiko einer Unterzuckerung. Auch Schwankungen im Tagesverlauf treten meist nicht auf, so dass aufwändige Blutzuckertagesprofile entfallen können. Die alternative Diabetes-Therapie ohne Insulin eignet sich prinzipiell sowohl für neu diagnostizierte Diabetiker-Katzen, als auch für Tiere, die bereits mit Insulin vorbehandelt wurden.

Vereinfachung der Therapie – Erhöhte Behandlungsbereitschaft

Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen bei Katzen. Orale Antidiabetika, die nur einmal täglich eingegeben werden müssen, können zu einer grundlegenden Veränderung im Umgang mit Diabetes beitragen. Für viele Katzenbesitzer stellte es bisher eine große Herausforderung dar, ihrer Katze Injektionen geben zu müssen. „In rund 30% der Fälle ist Katzendiabetes aufgrund der Komplexität nicht oder unzureichend therapiert worden. Im ersten Jahr nach der Diagnose wurde eine von drei diabetischen Katzen eingeschläfert“, berichtet Dr. Florian Seckerdieck. „Wir hoffen, dass eine vereinfachte Behandlung auch dazu beiträgt, dass mehr Katzen die Chance bekommen, therapiert zu werden, und die Tiere unter dieser Therapie möglichst lange eine gute Lebensqualität haben.“

Katzenbesitzer sollten sich von ihrer Tierärztin oder ihrem Tierarzt beraten lassen, welche Diabetes-Therapie die richtige für ihr Tier ist. Weitere Informationen auf der Webseite katze-mit-diabetes.de