Krötenwanderung

Mit dem Einsetzen der Krötenwanderung müssen Autofahrer, Biker und Rollerfahrer in den nächsten Tagen besonders vorsichtig sein. Die größte heimische Krötenart, die Erdkröte (Bufo bufo), wird ab Ende Februar ihre Winterquartiere verlassen und sich zu ihren Laichgewässern aufmachen. Sobald die Temperaturen in der Nacht regelmäßig nicht mehr unter fünf Grad fallen und die Witterung feucht ist, werden die Männchen aktiv und suchen nach Weibchen. Dies führt dazu, dass in manchen Gebieten plötzlich Hunderte von Kröten auf einmal zu sehen sind.

Obwohl Erdkröten in Deutschland als „ungefährdet“ gelten, leben sie gefährlich

Die Biologin Sophia Lansing von der Deutschen Wildtier Stiftung warnt, dass die Männchen während der Krötenwanderung alles angreifen, was sich bewegt und an eine Krötendame erinnert. Die muskulösen Beine der Kröten helfen ihnen, sich überall festzuhalten. Sobald das Männchen ein Weibchen ausgemacht hat, springt es auf seinen Rücken und lässt sich huckepack zum Laichgewässer tragen. Dabei kommt es auch vor, dass ein Weibchen von mehreren Männchen begleitet wird.

Obwohl Erdkröten in Deutschland als „ungefährdet“ gelten, leben sie gefährlich. Vor allem das massenhafte Auftreten im Frühjahr lässt sie oft Opfer des Straßenverkehrs werden. Die Tiere bleiben sitzen oder nehmen eine Drohstellung ein, anstatt vor Autos zu fliehen. Krötenschützer sammeln daher während der Zeit der Krötenwanderung die Tiere ein und tragen sie über die Straße. Eine andere Schutzmaßnahme sind Krötentunnel, die die Tiere auf sichere Wege leiten.

Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, den Kröten in ihrem natürlichen Lebensraum zu helfen

Im Garten kann ein kleiner naturbelassener Teich als Laichgewässer dienen. Kröten sind standorttreu und können im Freiland bis zu 15 Jahre alt werden. Sie vertilgen Unmengen an Schnecken und anderen Wirbellosen. Totholzstrukturen, Laubhaufen und verlassene Mäusetunnel bieten ihnen Verstecke, während Wasserpflanzen wie Seerosen und Krebsschere oder Blutweiderich oder Rohrkolben am Ufer Unterschlupf bieten.

Es bleibt zu hoffen, dass Autofahrer während der Krötenwanderung besonders vorsichtig fahren und auf Objekte auf der Straße achten, um den Amphibien das Leben zu retten.

Weitere Informationen über die Erdkröte

Die Erdkröte ist eine häufige Amphibienart in Deutschland und Europa. Mit einer Länge von bis zu 18 cm zählt sie zu den größten heimischen Krötenarten und ist aufgrund ihrer warzigen Haut und dem charakteristischen, braun-grauen Rückenmuster leicht zu erkennen. Die Tiere sind vor allem nachts aktiv und ernähren sich von Insekten, Schnecken und anderen Wirbellosen.

Obwohl die Erdkröte in Deutschland als „ungefährdet“ gilt, sind ihre Bestände in vielen Regionen Europas rückläufig. Hauptursachen sind der Verlust von Lebensräumen durch die Zerstörung von Feuchtgebieten und die Zerschneidung von Wanderwegen durch Straßen und Siedlungsflächen. Auch der Einsatz von Pestiziden und die Verschmutzung von Gewässern haben negative Auswirkungen auf die Bestände.

erdkröte

Daher sind Schutzmaßnahmen wie das Anlegen von Krötentunneln und die Unterstützung von Krötenschützern, die die Tiere während der Wanderung über die Straße tragen, wichtige Maßnahmen zum Erhalt der Art. Auch das Schaffen von geeigneten Lebensräumen in Gärten und anderen Grünflächen kann dazu beitragen, dass sich die Bestände der Erdkröte erholen.

Insgesamt sind Kröten faszinierende Tiere, die einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt in unseren Ökosystemen leisten. Der Schutz und Erhalt der Erdkröte und anderer Amphibienarten sollte daher eine hohe Priorität haben, um die natürliche Vielfalt in unseren Landschaften zu bewahren.