Speckkäfer sind in der freien Natur oft nützliche Insekten, können jedoch in Häusern große Schäden anrichten. In Europa gibt es etwa 100 Arten von Speckkäfern, wobei der Gemeine Speckkäfer am häufigsten vorkommt. Besonders problematisch sind die Larven des Käfers, da sie für ihre Entwicklung tierische Eiweiße benötigen. Beliebte Nahrungsquellen für Speckkäferlarven sind Käse, Fleisch und Tierfutter.

Wie erkennt man einen Befall durch Speckkäfer?

Die Larven des Speckkäfers sehen ähnlich wie kleine Raupen aus und sind mit braunen, buschig wachsenden Borsten bedeckt. Die ausgewachsenen Käfer sind nur zwischen 1 und 10 Millimeter groß und haben einen rundlichen, braun bis schwarz gefärbten Körper. Abhängig von der Art haben die flugfähigen Käfer unterschiedliche Muster auf ihren Flügeln sowie einen behaarten, geschuppten oder glatten Panzer.

Speckkäfer hinterlassen Kotfäden auf Oberflächen und Lebensmitteln. Diese sind zentimeterlang und dunkel gefärbt, so dass man die Schädlinge leicht erkennen kann. Zudem hinterlassen die Larven des Speckkäfers Fraßlöcher in eiweißhaltigen Lebensmitteln sowie in Materialien wie Leder, Felle, Kork und weichem Holz. Wenn du vermehrt kleine Löcher in diesen Materialien findest, kann das auf einen Befall durch Speckkäfer hindeuten.

Wenn sich Speckkäfer in nicht richtig verschlossene Vorratsgläser oder ähnliches Material begeben, kann durch ihren Stoffwechsel Kondenswasser entstehen. Dies führt dazu, dass Lebensmittel schneller verderben und Feuchtigkeit begünstigt zudem das Wachstum von Schimmel.

Auch in sauberen Haushalten können Speckkäfer auftauchen

Ein Befall kann aufgrund der Möglichkeit, dass die Tiere über befallene Lebensmittel eingeschleppt werden, sehr aufwendig sein. Daher gibt es einige Tipps, die beachtet werden sollten, um einen Befall frühzeitig zu verhindern:

  • Regelmäßiges Lüften der Räume: Warme, feuchte Räume bieten den idealen Nährboden für Speckkäfer. Um einem Befall vorzubeugen, sollte die Wohnung regelmäßig und richtig gelüftet werden.
  • Beseitigung von Nahrungsquellen: Damit Speckkäfer keine Nahrung finden, sollten Lebensmittel richtig gelagert werden. Tierfutter und andere gefährdete Lebensmittel sollten in luftdicht verschließbaren Glasbehältern aufbewahrt werden. Plastik- oder Pappgefäße bieten vielen Käferarten keine sichere Barriere.
  • Regelmäßige Reinigung der Wohnung: Eine saubere Wohnung bietet den Schädlingen keinen Nährboden. Daher sollten auch Teppiche und Polstermöbel beim Staubsaugen nicht vergessen werden. Es ist ratsam, Böden, Ecken und Küchenschränke regelmäßig zu wischen.
  • Regelmäßige Kontrolle von gefährdeten Lebensmitteln und Materialien: Es ist wichtig, Lebensmittel wie Fleisch und Käse direkt nach dem Einkauf auf einen Befall durch Speckkäfer zu überprüfen. Auch beim längeren Lagern sollten sie regelmäßig kontrolliert werden. Das Gleiche gilt für Gegenstände aus Leder, Kork oder anderen anfälligen Materialien.

Es ist immer besser, einem Befall vorzubeugen, als ihn später bekämpfen zu müssen. Mit einer gewissen Grundhygiene in der Wohnung kann im besten Fall auf aufwendige Bekämpfungsmaßnahmen verzichtet werden.

Die Bekämpfung von Speckkäfern

Wenn du Speckkäfer in deiner Wohnung entdeckst, solltest du schnell handeln, da der Kot der Schädlinge allergische Reaktionen auslösen kann. Allerdings ist es empfehlenswert, zuerst nicht-tödliche Methoden anzuwenden, um die Käfer zu vertreiben. Dazu solltest du zunächst deine Wohnung gründlich reinigen und alle befallenen Schränke und Zimmer ausleeren. Die sichtbaren Tiere kannst du in einem Behälter sammeln und später im Freien aussetzen. Anschließend solltest du alle Ecken und Ritzen in Schränken sowie den Boden unter Teppichen und Polstermöbeln gründlich reinigen. Befallene Lebensmittel sollten vollständig entsorgt werden und Kleidungsstücke sowie Textilien bei hohen Temperaturen gewaschen oder in die Reinigung gebracht werden.

Mittel gegen Speckkäfer und deren Larven

  • Um Speckkäfer langfristig fernzuhalten, können bewährte Hausmittel eingesetzt werden. Nach einer gründlichen Reinigung der Wohnung müssen meist nicht mehr viele Maßnahmen ergriffen werden. Bei einem stärkeren Befall bietet es sich jedoch an, auf biologische Bekämpfungsmethoden zurückzugreifen, wie zum Beispiel die Verwendung von natürlichen Feinden der Käfer wie Schlupfwespen. Diese legen ihre Eier in die Eier der Speckkäfer und verhindern somit eine weitere Vermehrung. Da die Schlupfwespen nach dem Fehlen von Eiern die Wohnung verlassen, müssen Sie sich keine Sorgen über einen Massenbefall machen. Im Fachhandel sind Karten mit Schlupfwespeneiern erhältlich, die einfach in der Wohnung aufgehängt werden können. Diese Methode ist nicht nur einfach, sondern auch umweltfreundlich.
  • Eine weitere Möglichkeit, Speckkäfer zu bekämpfen, ist die Verwendung von Pheromonfallen. Diese sind im Gartenfachhandel erhältlich und enthalten spezielle Botenstoffe, welche die ausgewachsenen Käfer anlocken. Sobald sie an der Falle kleben bleiben, können sie sich nicht mehr weiter vermehren. Dadurch wird der Befall eingedämmt und langfristig reduziert.
  • Eine weitere Möglichkeit, Speckkäfer natürlich zu bekämpfen, ist die Verwendung von Raubwanzen, insbesondere des Lagerpiraten. Diese Wanzen ernähren sich von den Eiern, Larven und Puppen zahlreicher Vorratsschädlinge, einschließlich Speckkäfern. Für den Menschen sind sie harmlos und in der Regel werden sie in kleinen Röhrchen verkauft. Sobald sie freigelassen werden, beginnen sie sofort mit der Arbeit. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Wanzen nur bei Temperaturen von mindestens 20 Grad Celsius aktiv werden können.

Empfehlung der Redaktion:

In den letzten Jahren haben sich Silberfischche zu einem zunehmenden Problem in vielen deutschen Haushalten entwickelt. Diese kleinen silbernen Insekten sind oft in feuchten Bereichen wie Badezimmern, Kellern oder Waschküchen anzutreffen und können eine echte Plage sein.

Silberfische in der Wohnung? So werdet ihr das Ungeziefer los