Kakteen sind eine faszinierende und vielseitige Pflanzengruppe, die sich durch ihre einzigartige Anpassungsfähigkeit an extrem trockene Umgebungen auszeichnet. Daher ist es wichtig, sich mit den Grundlagen der Kakteenerde und der Pflege dieser robusten Pflanzen beschäftigen.

Kakteen gehören zur Familie der Cactaceae, die in der botanischen Welt wegen ihrer dicken, fleischigen Stämme, die Wasser speichern können, und ihrer oft stacheligen oder haarigen Oberflächen bekannt sind. Diese Anpassungen ermöglichen es Kakteen, unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen. Für Kakteensammler und Hobbygärtner ist es entscheidend, die spezifischen Bedürfnisse dieser Pflanzen zu verstehen, um sie erfolgreich zu pflegen.

Das richtige Gießverhalten

Kakteen speichern Wasser in ihren dicken, fleischigen Stielen, die als Sukkulentengewebe bekannt sind. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihnen, lange Trockenperioden zu überstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie ohne regelmäßige Bewässerung auskommen können. Die Kunst besteht darin, das richtige Maß zu finden.

Die Häufigkeit der Bewässerung hängt stark von der Jahreszeit, der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit und den spezifischen Bedürfnissen der Kakteensorte ab. In ihrer Wachstumsphase im Sommer benötigen Kakteen mehr Wasser. Es kann notwendig sein, sie einmal pro Woche zu gießen, wobei darauf zu achten ist, dass die Erde zwischen den Gießvorgängen vollständig austrocknet. Während der Ruhephase im Winter sollten Kakteen viel seltener gegossen werden. Häufig reicht es aus, sie einmal im Monat oder sogar seltener zu gießen. Diese reduzierte Bewässerung hilft, die Winterruhe zu fördern und die Gesundheit der Pflanze zu erhalten.

Das Gießen von Kakteen sollte gründlich erfolgen, sodass das Wasser den gesamten Wurzelbereich erreicht. Stellen Sie den Kaktus in einen Untersetzer und gießen Sie langsam Wasser an der Basis der Pflanze, bis es aus den Drainagelöchern des Topfes austritt. Dies stellt sicher, dass das gesamte Wurzelsystem Zugang zu Feuchtigkeit hat. Lassen Sie überschüssiges Wasser vollständig aus dem Topf ablaufen, bevor Sie den Kaktus wieder an seinen Standort zurückstellen. Dies verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen, was zu Fäulnis führen könnte.

Weitere wichtige Pflegetipps

Lichtbedingungen: Kakteen benötigen viel Licht. Die meisten Arten gedeihen am besten bei direkter Sonneneinstrahlung. Ein Süd- oder Westfenster ist ideal, aber auch künstliches Pflanzenlicht kann verwendet werden, wenn natürliches Licht nicht ausreichend verfügbar ist. Ein Standort mit viel Zugluft gilt es jedoch zu vermeiden.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Die meisten Kakteen bevorzugen warme Temperaturen und niedrige Luftfeuchtigkeit, was typisch für ihre natürlichen Habitate ist. Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad Celsius sind ideal, wobei eine gewisse Vorsicht bei plötzlichen Temperaturänderungen geboten ist.

Umtopfen: Kakteen wachsen langsam, sodass ein häufiges Umtopfen nicht notwendig ist. In der Regel reicht es, alle zwei bis fünf Jahre umzutopfen, um den Nährstoffgehalt des Bodens zu erneuern und eventuelle Wurzelprobleme zu beheben. Beim Umtopfen ist es wichtig, eine passende Kakteenerde zu verwenden und darauf zu achten, dass der neue Topf eine gute Drainage ermöglicht.

Die richtige Erde für Kakteen

Die vielleicht wichtigste Eigenschaft einer guten Kakteenerde ist die Drainage. Kakteen sind an Standorte angepasst, an denen das Wasser schnell abfließen kann. Sie sind daher empfindlich gegenüber Staunässe, die Wurzelfäule verursachen kann. Eine gute Kakteenerde sollte porös sein und eine schnelle Wasserdrainage ermöglichen. Die Kakteenerde sollte außerdem stabil genug sein, um den Pflanzen Stütze zu bieten und eine gute Durchwurzelung zu fördern. Sie muss zudem gut belüftet und locker sein, darf jedoch in kleineren Töpfen nicht zu grobkörnig sein, damit die feinen Wurzeln einen sicheren Halt finden und effektiv Nährstoffe sowie Wasser aufnehmen können. Es ist essenziell, dass die Erde Wasser gut speichern und auch zurückhalten kann, da die Nährstoffversorgung direkt von der Beschaffenheit der Erde abhängt. Der ideale pH-Wert der Erde sollte bei etwa 5,5 liegen, was leicht sauer ist.

Im Fachhandel werden häufig zwei Standardmischungen angeboten, die beide verwendet werden können: eine humusreiche und eine rein mineralische Mischung. Beide erfüllen die notwendigen Anforderungen an hohe Wasser- und Pufferkapazität, die für Kakteen wichtig sind.

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Kakteensubstrat selbst anmischen

Für diejenigen, die lieber eine eigene Erde für ihre Kakteen mischen möchten, können organische Zusätze wie Torf und Kompost zur Einheitserde aus dem Handel hinzugefügt werden. Diese Materialien verbessern die Luftdurchlässigkeit und erhöhen die Wasserkapazität der Erde. Sie zersetzen sich im Laufe der Zeit zu Mineralien, die den Pflanzen als Nährstoffe dienen. Allerdings können bei diesem Prozess Huminsäuren entstehen, die nicht für jede Pflanze verträglich sind. Wichtig ist, dass der Kompost gut gereift ist, mindestens drei Jahre alt, um Fäulnisprozesse zu vermeiden.

Zusätze wie Lava, die aufgrund ihrer Entstehung beim Auskühlen viele Hohlräume aufweist, verleihen dem Substrat eine lockere und luftige Beschaffenheit, obwohl sie leicht basisch ist. Gebrochener Blähton oder Bims sind ebenfalls geeignete leichte Zusätze. Für feuchtigkeitsliebende und humusreiche Kakteen sollte das Ausgangssubstrat 60 Prozent Standard-Einheitserde umfassen, zu der dann die gewünschten Zusätze hinzugefügt werden. Bei Arten, die empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren, empfiehlt sich eine Basis von 40 Prozent Einheitserde, ergänzt um 60 Prozent Zusätze.

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