Räuberdorf Rüsselsheim – Noch bis Ende des laufenden Jahres wird es dauern, bis die Stadt den Spielplatz „Räuberdorf“ am Waldesrand an der Heppenheimer Straße freigeben kann.
In der vergangenen Woche konnten sich Kinder der Kindertagesstätte „Am Alten Waldsee“ allerdings schon einmal einen ersten Eindruck von der Neugestaltung verschaffen. Und das Ergebnis der kleinen Testerinnen und Tester war durchweg positiv. Schnell eroberten sie das Karussell, Sitz- und Wipptiere in Gestalt von Schafen, Hund und Katze sowie den Sandkasten.
Bevor der ganz große Spielspaß beginnen kann, müssen noch neue Bäume und Büsche Wurzeln schlagen, damit der Spielplatz auch im Sommer schattige Spielbereiche bietet. Der Rasen muss ebenfalls erst anwachsen, und es fehlen noch die Schaukelelemente.
„Es wird besondere Spielelemente geben, die es auch Kindern mit Beeinträchtigungen ermöglichen, auf dem Spielplatz spielen zu können“, hebt Stadtrat Simon Valerius hervor. Dazu zählt ein ebenerdiges Karussell, auf dem auch Kinder im Kinderwagen oder im Rollstuhl mitfahren können. Außerdem gibt es am Sandkasten ein Podest, über das Kinder mit Rollstuhl nah an den Sandbereich gelangen können.
Entweder schaffen sie es mit Hilfe in den Sand, oder sie können an einer vorhandenen Tischfläche ebenfalls mit Sand spielen oder auch von anderen Kindern mit einbezogen werden.
Dies sind Beispiele dafür, wie die Grünplanung die Neugestaltung auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer angepasst hat. Zuvor hatte das Kinder- und Jugendbüro ein Beteiligungsverfahren durchgeführt. Neben den Ideen von Kindern der benachbarten WfB-Kindertagesstätte als Hauptnutzer gab es viele weitere Anregungen, da zu den Nutzerinnen und Nutzern auch Spaziergänger, Picknicker, Kinder, Jugendliche und Senioren gehören.
Wegen der örtlichen Gegebenheiten ergab sich schnell die Idee zu einem „Räuberdorf“, zu dem mehrere Hütten um einen Sandplatz gehören, der mit einem Weg zum Kletterelement und den Schaukeln verbunden wird. Zur Dorfmitte gehören Picknick-Kombinationen.
Rund herum gibt es Aufenthaltsplätze im alten Kiefernwald, der um einheimisches Grün ergänzt wird. An der Stelle, wo eine Kiefer umgefallen war, pflanzte Valerius gleich beim Testtermin als ersten Baum eine junge Flaumeiche, die zu den Zukunftsbäumen zählt und den klimatischen Veränderungen Widerstand leisten kann.
Pflanzenkohle rund um Bäume
Dem schwierigen sandigen Pflanzuntergrund mit wenigen Nährstoffen begegnet die Stadt mit Pflanzenkohle rund um die Bäume. „Wir sichern so eine dauerhafte Begrünung und gleichen zusätzlich den Kohlenstoffdioxid-Abdruck der Baustelle stückweise aus“, freut sich Valerius.
Dadurch, dass auf dem Spielplatz an der Heppenheimer Straße und am Jugenheimer Weg Substrat mit Pflanzenkohle zum Einsatz gekommen ist, wurden 4,4 Tonnen Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt und dauerhaft im Boden gespeichert.
Die schwammartige Struktur der Pflanzenkohle kann zudem Wasser schnell aufnehmen und pflanzenverfügbar speichern, was den Bäumen zugutekommt.
Alternativen bis zum Abschluss der Arbeiten
Der bisher sehr beliebte Spielplatz war wie auch der Spielplatz am Jugenheimer Weg nach etwa 30 Jahren bautechnisch am Ende ihres Lebenszyklus angekommen. Sowohl die Holz- als auch Metallspielgeräte waren durch die lange und starke Nutzung verschlissen.
Die Stadt bittet die Kinder und Jugendlichen für die restliche Zeit der Bauarbeiten noch weiter um Geduld. Zwischenzeitlich können sie die anderen guten Anlagen im Königstädter Stadtgebiet nutzen.
Einen Überblick über sämtliche Spielplätze in Rüsselsheim gibt es unter folgendem Link zum Herunterladen: Download Spielplatzübersicht (PDF)
Eine Auswahl der attraktivsten Spielplätze gibt es unter diesem Link: Attraktivste Spielplätze in Rüsselsheim