Foto: Stadt Riedstadt

Eine solche Stadtverordnetenversammlung gibt es nur alle sechs Jahre: Einziger Tagesordnungspunkt im vollbesetzten Saal der Gaststätte „Zur Turnhalle“ in Riedstadt-Crumstadt war die Einführung, Verpflichtung und Ernennung des wiedergewählten Bürgermeisters Marcus Kretschmann (CDU).

Am 6. November 2022 hatte Bürgermeister Kretschmann direkt im ersten Wahlgang die Wahl für sich entschieden

In der öffentlichen Sitzung verpflichtete Stadtverordnetenvorsteher Guido Funk den Rathauschef per Handschlag auf die gewissenhafte Erfüllung seiner Aufgaben, bevor Stadtrat Richard Kraft ihm die Ernennungsurkunde für die nächsten sechs Jahre überreichte. Musikalisch begleitet wurde die feierliche Amtseinführung vom Musikverein Goddelau, der Bläserklasse 6g der Martin-Niemöller-Schule (MNS) und dem Chor Capriccioso der Sängervereinigung Wolfskehlen.

Der Stadtverordnetenvorsteher dankte zu Beginn allen Beteiligten für einen „sehr fairen Wahlkampf“ – eine Aussage, die im Laufe des Abends von mehreren Rednern betont wurde. Am 6. November 2022 hatte Bürgermeister Kretschmann direkt im ersten Wahlgang mit 50,70 Prozent die Wahl gegen Melanie Stahlecker-Zach (SPD, 38,63 Prozent) und Thomas Caster (Bündnis 90/Die Grünen, 10,58 Prozent) für sich entschieden.

Ihre Glückwünsche zur Wiederwahl überbrachten in Grußworten Stefan Sauer, Staatssekretär im Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport, die hessische Landtagsabgeordnete Ines Claus, der Direktor des Hessischen Städtetages Stephan Gieseler und der Geschäftsführer des Hessischen Städte- und Gemeindebundes Harald Semler sowie Karl-Christian Schelzke, Geschäftsführer des Verbandes kommunaler Wahlbeamter und von den Stadtverordneten eingesetzter Mediator zum Thema Straßenbeiträge.

„Es gibt kein Amt, das so unmittelbar an den Bürgerinnen und Bürgern ist, wie das des Bürgermeisters“, erklärte Staatssekretär Sauer

Marcus Kretschmann habe hier in den letzten sechs Jahren voller Tatendrang viel geleistet. Besonders gut sei Riedstadt auch im Bereich Sicherheit und Katastrophenschutz aufgestellt, da merke man die berufliche Herkunft des Bürgermeisters als früherer Polizist. „Er ist nicht nur ein toller Mensch, sondern auch ein toller Bürgermeister und eine Bereicherung für die kommunale Familie“, befand Sauer.

Ines Claus dankte dem Bürgermeister dafür, sich der Wiederwahl gestellt zu haben, etwas, was heutzutage auch nicht selbstverständlich sei. Dieses Amt könne nur in Teamarbeit gut ausgefüllt werden, im Team mit der Familie und im Team der Rathausgemeinde. Dies würde in Riedstadt hervorragend gelingen mit einem Bürgermeister, „der engagiert, kompetent und sympathisch ist.“

Für Gelächter sorgte Gieseler, als er seinen ersten Besuch in Riedstadt vor sechs Jahren mit dem aktuellen verglich: Damals habe er zwar einen jungen und dynamischen Bürgermeister angetroffen, aber draußen sei es nass, kalt und neblig gewesen. „Und heute herrscht Sonnenschein“, erklärte der Direktor des Hessischen Städtetages schmunzelnd und befand: „Die Herausforderungen sind nicht so groß, dass der Bürgermeister das nicht schaffen würde“.

Semler überbrachte die Grüße der kommunalen Familie und wünschte für die nächsten sechs Jahre „Kraft, Zuversicht, Lebensfreude und eine stabile Gesundheit“.  Schelzke erinnerte daran, dass viele Bürgermeister Hassreden ausgesetzt seien, obwohl sie doch die Basis unseres demokratischen Staatswesens seien. Zum Thema Mediation sprach er allen Beteiligten seinen Dank dafür aus, dass sich dort alle zugehört und den anderen ernst genommen hätten.

Mit Thomas Fischer (CDU), Bayram Özmen (SPD), Hannelore Pletz (BfR), Sebastian Wispel (Die Grünen) und Karl Angelé (FW) sprachen auch die Vorsitzenden aller im Stadtparlament vertretenden Fraktionen und betonten, gemeinsam und im respektvollen Umgang miteinander zum Wohle der Stadt zu arbeiten wollen. Die Personalratsvorsitzende Tanja Demuth erklärte, dass die städtischen Mitarbeitenden dazu beitragen, dass Riedstadt eine lebenswerte Stadt sei.

„Demokratie lebt vom Mitmachen“, betonte Bürgermeister Kretschmann in seiner Rede

Daher sei er allen dankbar, die am demokratischen Prozess der Bürgermeisterwahl teilgenommen hätten. „Ich möchte für alle Riedstädter Bürgerinnen und Bürger ein gerechter und guter Bürgermeister sein“, erklärte er. Er wolle ein Bürgermeister sein, der das Wohl aller Bürgerinnen und Bürger im Blick habe, Riedstadt zukunftsfähig mache und verantwortungsvoll mit den verfügbaren Mitteln umgehe, damit die Stadt sich positiv entwickeln könne.

In seinem Rückblick auf die letzten Jahre erinnerte der Bürgermeister an Erreichtes wie den massiven Ausbau der Kinderbetreuung, die Stärkung des Umweltamtes, das gut aufgestellte Sozial- und Integrationsbüro, den neuen Standort des Bauhofs und den Ausbau mit Glasfasertechnologie. Aber auch an die Weiterentwicklung der Gewerbegebiete und den Start von Bürgerbeteiligungen, wie zum Beispiel zur Entwicklung des Areals um das alte Rathaus in Wolfskehlen.

Vor allem aber schaute der Bürgermeister nach vorne und umriss die Entwicklungspotentiale, die er für die Stadt sieht. So will er sich dafür einsetzen, dass die MNS eine Oberstufe erhält und in einen Neubau an einem neuen Standort ziehen kann. Die Unterstützung aller Gewerbetreibenden in Riedstadt ist ihm ein weiterhin wichtiges Anliegen. Besonders freute er sich, dass durch den tatkräftigen Einsatz der Verwaltung die Firma Riese & Müller, Hersteller von Elektro-Fahrrädern, sich hier ansiedeln wird. Generell ist ihm das Thema Mobilität wichtig, insbesondere im Hinblick auf ein gut ausgebautes Radwege-Netz und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Am Ende lud er alle Riedstädterinnen und Riedstädter ein, sich am Zukunftsprozess für die Stadt zu beteiligen und erklärte: „Ich freue mich auf sechs weitere Jahre in diesem verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Amt.“

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