Haben die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet (von links): Ulrike Keller-Kolb (Tafel Mainspitze), Dr. Sylvia Schneider (Essen für Alle), Jenna Reibold (Diakonie), Isabella Förster (Foodsharing GG.e.V.), Lucian Lazar (Diakonie), Adil, Oyan (EKBO), Melpomeni Zourlantoni (Foodsharing GG e.V.), Ralf Zimmermann (Tafel Rüsselsheim), Bettina Heun (Caritas Rüsselsheim), Katja Feenstra (Gemüse-Netzwerk), Oliver Hegemann (Kreis GG), Ute Güntzel (Tafel Rüsselsheim). Bild: Kreisverwaltung

Etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden in Deutschland offiziellen Zahlen nach pro Jahr entsorgt. In der Tonne landet nicht nur ungenießbare Nahrung, auch viele einwandfreie Lebensmittel werden achtlos weggeworfen. Initiativen im Kreis Groß-Gerau, die Lebensmittel vor dem Wegwerfen retten und diese Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen, haben sich in einem Netzwerk zusammengeschlossen.

Im Landratsamt wurde jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die Kreisverwaltung koordiniert die Aktivitäten.

In der Präambel der Vereinbarung heißt es: „Lebensmittel sind eines der höchsten Güter der Menschheit. Die Nutzung nicht mehr im regulären Wirtschaftsprozess verwendbarer Nahrungsmittel ist ein Zeichen der Wertschätzung von Produktion, Verarbeitung und Vermarktung sowie ein Beitrag zur Schonung der Ressourcen unserer Erde.“ Der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan, der dieses Projekt mit auf den Weg gebracht hat, ergänzt: „Essen gehört nicht in den Müll. Es ist eine untragbare Situation, dass allein in Deutschland Millionen Tonnen einwandfreie Lebensmittel weggeworfen werden, während auf der anderen Seite viele Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben.“

Oyan betont weiter: „Wir haben das Netzwerk ´Von der Lebensmittelrettung bis zur Lebensmittelabgabe´ ins Leben gerufen, um der Verschwendung entgegenzuwirken, überzählige Lebensmittel verfügbar zu machen und über die Rettung und Verteilung von Lebensmitteln öffentlich zu informieren.“ Die Idee: Wer sich des Wertes der Lebensmittel und des Ressourcenverbrauchs bei ihrer Herstellung bewusst ist, wirft sie auch nicht so achtlos weg.

Zu den Erstunterzeichnern der Kooperationsvereinbarung gehören neben dem Kreis Groß-Gerau das Diakonische Werk Groß-Gerau/Rüssselsheim, Speisekammer – Sozialpsychiatrischer Verein (SPV), Tafel Mainspitze e.V., Tafel Rüsselsheim, Essen für Alle (EfA), Gemüse-Netzwerk e.V und Foodsharing Groß-Gerau e.V. In der Vereinbarung heißt es weiter: „Die Mitglieder wirken öffentlich darauf hin, dass der achtsame Umgang mit Lebensmitteln im gesellschaftlichen Bewusstsein und im täglichen Umgang gestärkt wird.“ Oyan bedankte sich bei allen Partnerinnen und Partnern für die intensive und konstruktive Arbeit im Vorfeld dieser Vereinbarung, „Jetzt gilt es, diese Vereinbarung auch mit Leben zu füllen und die wichtige Arbeit der einzelnen Initiativen zu unterstützen.“ so Oyan abschließend.