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Nachrichten Mörfelden-Walldorf | Die Stadt Mörfelden-Walldorf fördert seit gut zwei Jahrzehnten Solaranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung. Jetzt wurde das Förderprogramm den aktuellen Rahmenbedingungen angepasst.


Sinkende Einspeisevergütungen werden zum Problem

„Die sinkende Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaikanlagen entwickelt sich immer mehr zum Problem für die Energiewende“, stellt Bürgermeister Thomas Winkler fest. Mit nur noch 8,16 Cent pro Kilowattstunde für Kleinanlagen – mit einer Höchstleistung von weniger als zehn Kilowatt – ist die Einspeisevergütung für einen wirtschaftlichen Betrieb oft nicht mehr ausreichend. Auch in Kombination mit dem Eigenverbrauch wird es häufig eng.
Mit der nun verabschiedeten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021) haben es Bundesregierung und Bundestag verpasst, hier Abhilfe zu schaffen und die Einspeisevergütungen wieder auf ein Niveau anzuheben, das einen wirtschaftlichen Betrieb von Kleinanlagen ermöglicht.

Zusätzliche städtische Förderprogramme

„Immer mehr Städte legen daher zusätzliche Förderprogramme auf“, berichtet Andreas Fröb, der das kommunale Energiemanagement seit 1995 betreut und Veränderungen der Rahmenbedingungen genau beobachtet. „Wir haben erkannt, dass die Förderung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz nicht ausreicht, um die Energiewende weiter voran zu treiben“, so Andreas Fröb. Die städtischen Förderrichtlinien mussten daher angepasst werden. „So nehmen wir den Klimaschutz selbst in die Hand und sprechen gezielt alle Menschen an, die kleinere Anlagen installieren möchten“, ergänzt Thomas Winkler. Denn die Energiewende muss dezentral erfolgen und von möglichst vielen Menschen mitgetragen werden.



Die Änderungen des kommunalen Solar-Förderprogramm im Einzelnen:

  • Um gerade die kleinen Photovoltaikanlagen auf Ein- bis Zwei-Familienhäusern besser unterstützen zu können, wurde der Fördersatz von bisher 30 Euro je Kilowattstunde auf 100 Euro angehoben. Maximal gibt die Stadt 1.000 Euro dazu, fördert damit also bis zu zehn Kilowattstunden Anlagenleistung.
  • Die Förderung für Stromspeicher bleibt unverändert. Je nach Speichertyp zahlt die Stadt einen Bonus zwischen 50 und 100 Euro pro Kilowattstunde.
  • Die Förderung von Sonnenwärmeanlagen hat sich im Falle der Basisförderung ebenfalls nicht geändert. Lediglich der Kombinationsbonus bei gleichzeitiger Heizanlagensanierung wurde mehr auf Klimaschutz ausgerichtet. Anlagen mit fossilen Energieträgern wie Erdgas und Öl werden nun nicht mehr zusätzlich gefördert.

„Wffektiver Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität“

„Das neue Solarförderprogramm 2030 ist ein effektiver Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, die in Mörfelden-Walldorf so schnell wie möglich erreicht werden soll“, betont Bürgermeister Winkler. Um von dem Programm zu profitieren, bietet das städtische Energie- und Klimaschutzbüro Beratung rund um die Themen Solarenergienutzung und Speicherung an.

Die aktuellen Förderbedingungen und die Anträge sind bereits auf der städtischen Homepage abrufbar. „Die ersten Anrufe gab es bereits und ich hoffe, es interessieren sich noch mehr Bürger*innen für unsere Solarförderung“, so Andreas Fröb.