Kläranlage

Erster Stadtrat Karsten Groß, Jochen Göbel, Betriebsleiter der Stadtwerke, und Projektleiter der Stadtwerke Filip Milošević präsentierten am 7. Februar 2023 zum dritten Mal Ergebnisse der Task-Force Kläranlage. Deren Ziel ist es, Baukosten einzusparen. Gleichzeitig soll die Kläranlage alle wasserrechtlichen Anforderungen erfüllen und auf den modernsten technischen Stand gebracht werden.

Baukosten wurden gesenkt

„Die Task-Force hat bisher rund 5,3 Millionen Euro Einsparpotenziale ausfindig gemacht. Bisher konnten die Baukosten durch die umgesetzten Maßnahmen bereits um über 2,8 Millionen Euro gesenkt werden“, freut sich Groß. Und ergänzt: „Wir bleiben weiterhin optimistisch, die 50-Millionen-Euro-Marke an Baukosten für die Stadt am Ende nicht zu überschreiten.“

In den letzten Monaten standen die Bauabschnitte 3 und 4 auf dem Prüfstand. „Wir haben es geschafft, das aus 2018 prognostizierte Kostenvolumen von über 16,1 Millionen Euro (nach Preissteigerung) auf knapp 13,2 Millionen Euro (inklusive Preissteigerung) zu senken“, so Groß. Dafür war eine Umplanung notwendig. „Wir haben den Planstand von 2018 optimiert“, bestätigt Milošević.

Neues Betriebsgebäude wird verkleinert

Betroffen von der Umplanung sind vor allem das neu geplante Betriebsgebäude, das bestehende Gebäude, die bisher geplante Fahrzeughalle und die Schlammstapelbehälter (Eindickung).

Das neue Betriebsgebäude wird nach Prüfung kleiner als vormals geplant. Das 2. Obergeschoss und der Keller entfallen. Aus dem Satteldach wird ein begrüntes Flachdach mit der Möglichkeit, dort eine Solar-Anlage aufzubauen. „Wir können durch die Umplanung des Gebäudes nach aktuellem Stand allein in diesem Objekt rund 1,6 Millionen Euro einsparen“, verdeutlicht Groß. Bisher war hierfür ein Einsparpotenzial von 900.000 Euro kalkuliert.

Alte Betriebsgebäude werden künftig anders genutzt

Die alten Gebäude erhalten künftig eine andere Nutzung und sollen als Technik- und Werkstattgebäude genutzt werden. In den Räumen befinden sich dann auch das Archiv, Lagerräume sowie elektrische Schalträume für die Schlammbehandlung und die mechanische Reinigungsstufe.

Das Schlammpumpwerk sowie die Heizung, die sich bereits in einem der alten Gebäude befinden, werden erneuert und bleiben am gleichen Standort. „Diese beiden Anlagen sollten eigentlich im Keller des neuen Betriebsgebäudes aufgestellt werden. Da sie jetzt am alten Standort bleiben, ist ein Keller im neuen Betriebsgebäude verzichtbar“, erklärt Milošević. Interessanterweise waren in der bisherigen Planung bereits Kosten für den Umbau an Bestandsgebäuden enthalten – auch dies wird nun beim neu geplanten Umbau um knapp 230.000 Euro kostengünstiger.

Auf die geplante Fahrzeughalle konnte komplett verzichtet werden. Nach Preissteigerung bedeutet allein dies eine Einsparung von über 950.000 Euro. Bisher war hierfür ein Einsparpotenzial von 500.000 Euro kalkuliert.

Stadtrat Karsten Groß

„Hätten wir keine Einsparmaßnahmen und keine Umplanung erarbeitet, würden sich die Gesamtkosten mit Preissteigerung auf rund 58,7 Millionen Euro belaufen“, zeigt Groß auf. Auch dank Task-Force liegen die prognostizierten Kosten nach bisher umgesetzten Einsparungen und bestätigter Förderung aktuell bei rund 49,2 Millionen Euro.

„Die Arbeit und die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik haben sich gelohnt. Wir wissen aber auch, dass es angesichts weiterer Preissteigerungen zu notwendigen Anpassungen im Projektverlauf kommen kann. Die Task-Force arbeitet deshalb weiter an Kostenoptimierungen, um dem spürbar entgegenzuwirken – sowohl in kleinen als auch größeren Bereichen”, so Groß.

Mitglieder der Task-Force sind Bürgermeister Thomas Winkler, Erster Stadtrat Karsten Groß, sachkundige Bürgerinnen Elke Seyffer und Silke Baumann, Bauamtsleiter Roger Manger, Betriebsleiter der Stadtwerke Jochen Göbel, Projektleiter der Stadtwerke Filip Milošević, Projektingenieur der Stadtwerke Frank Helmling sowie Martin Schmidt-Bregas und Michael Wissel für die beteiligten Ingenieurbüros. Die regelmäßigen Treffen finden seit August 2021 statt.

„Wir bauen eine zukunftsfähige Kläranlage, in der auch neuste Umwelttechnik eingesetzt wird. Die 4. Reinigungsstufe geht bald in Betrieb. Mörfelden-Walldorf ist die erste Kommune in Hessen, in dem dieses Verfahren – in der Kombination von Ozonierung, Pulveraktivkohle und Tuchfilteranlage sogar bundesweit einmalig – eingesetzt wird. Gleichzeitig konnten die Kosten bei diesem Großprojekt reduziert werden“, fasst Groß zusammen und dankt den Beteiligten.