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Nachrichten Kreis Groß-Gerau | An diesem Montag erfolgte im Kreis Groß-Gerau der Einstieg in die H2 Mobilität im öffentlichen Nahverkehr. In den nächsten Jahren wird sich dies nachhaltig unter der Nutzung emissionsfreier Antriebe weiterentwickeln.


Landrat Thomas Will dazu

„Dieses Ziel hat der Kreis Groß-Gerau für die weitere Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in den nächsten Jahren vorgegeben“ erklärte Landrat Thomas Will an diesem Montag in Groß-Gerau: „Der Einsatz eines Brennstoffzellenbusses im Linienverkehr ist ein sehnlich erwartetes Aufbruchssignal für die weiteren Bestrebungen des Kreises die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sich der Einsatz des Energieträgers Wasserstoff nicht nur bei Bussen, sondern auch in vielen anderen Bereichen der Mobilität und des Güterverkehrs durchsetzt.“

Wasserstoff betriebener Citaro von Mercedes-Benz

Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Kreis Groß-Gerau (LNVG) unterstützt die Ziele des Kreises. In Kooperation mit der Fa. Hy2Serv GmbH wird künftig ein mit Wasserstoff betriebener Citaro von Mercedes-Benz auf der Buslinie 42 zwischen Groß-Gerau über Dornheim und Wolfskehlen nach Griesheim unterwegs sein.

Der Bus befindet sich bereits seit dem Jahr 2018 auf dem Betriebsgelände des Industrieparks in Frankfurt-Höchst im Einsatz. Er zeichnet sich durch eine hohe Verlässlichkeit und Sparsamkeit aus. „Für den ÖPNV-Regelbetrieb, ein besonders maßgeblicher Punkt, stellt die Reichweite von bis zu 450 km dar“, erklärt Christian Sommer, Geschäftsführer der LNVG, „denn diese Antriebstechnologie bietet gegenüber einem Dieselbus nahezu vergleichbare Einsatzbedingungen.“

Christian Winzenhöler, Geschäftsführer der Hy2Serv GmbH freut sich darüber, „dass die in seinem Unternehmen gesammelten betrieblichen Erfahrungen mit den strategischen Zielsetzungen im Kreis Groß-Gerau gebündelt werden“ und hofft, „dass dieses Projekt der Einführung emissionsfreier Mobilitätslösungen neue Impulse verleiht“. Denn bisher stagniere die Beschaffung von Bussen mit einem Wasserstoffantrieb.

Erster Kreisbeigeordnete Walter Astheimer dazu

Der erste Kreisbeigeordnete Walter Astheimer dankte Herr Winzenhöler für die Kooperationsbereitschaft. Zudem nimmt er Bezug auf die Verzögerungen bei der Beschaffung von Wasserstoff-Bussen: „Neben der Lieferfähigkeit der Industrie stellt uns insbesondere die Finanzierung der Fahrzeuge vor erhebliche Herausforderungen. Gerade in der aktuellen Situation ist eine auskömmliche Fahrzeugförderung von größter Bedeutung. Ein entsprechend zeitnaher Aufruf im Rahmen der avisierten Nationalen Wasserstoffstrategie ist erforderlich, damit unsere Mobilitätsstrategie, die einen maßgeblichen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastungen leistet, umgesetzt werden kann.“, erklärte Will.

24 Wasserstoff-Busse in den kommenden Jahren

Die LNVG-Prokuristin Angelika Reinhardt unterstützt die Aussagen des ersten Kreisabgeordneten. Sie verweist auf die außerordentliche Dringlichkeit, da „bereits in den Jahren 2022/2023 die Beschaffung von 24 Brennstoffzellenbusse erfolgen muss, damit die entsprechende Anzahl an Dieselfahrzeugen aus dem Betrieb genommen werden kann“. Ein Gutachterkonsortium, bestehend aus TÜV Rheinland AG und der EMCEL GmbH begleitet den Beschaffungsprozess. Bereits für die Entwicklung eines Masterplans für den Einsatz alternativer Antriebstechnologien im Linienverkehr im Kreis Groß-Gerau zeigte sich das Konsortium verantwortlich. Dieser Masterplan sieht eine nachhaltige Umstellungsstrategie vor. Ziel des Plans ist es, bis spätestens 2030 eine emissionsfreie Busflotte aufzubauen.

Marcel Corneille, Geschäftsführer der EMCEL GmbH dazu

Herr Marcel Corneille, Geschäftsführer der EMCEL GmbH verweist auf die Pilotphase, die im Masterplan für das Jahr 2020 vorgesehen ist. Diese wird nun mit der Kooperation von LNVG und HY2Serv zeitgerecht umgesetzt. „Ich bin davon überzeugt, dass der erste Einsatz eines wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs im Kreis Groß-Gerau nicht nur seinen Teil zur Vermeidung von Emissionen beiträgt, sondern insbesondere durch sein geräuscharmes Fahren Anwohner und Fahrgäste gleichermaßen von dieser Technologie überzeugt.“

LNVG-Geschäftsführer Christian Sommer weist darauf hin, dass „die Energie- und Mobilitätswende entsprechend ganzheitlich zu betrachten ist, zumal der Erfolg der Investitionen in die Technologie auch durch den weiteren Ausbau des Verkehrsangebotes begleitet werden muss. Das durch Corona unterbrochene Fahrgastwachstum wird sich mittelfristig fortsetzen, sodass der ÖPNV mit der Umstellung auf Brennstoffzellenbusse einen signifikanten Beitrag zur Emissionsreduktion im Verkehrssektor leistet.“