Trebur

, ein malerischer Ort mit einer reichen Geschichte, wird erstmals im Jahr 829 in einer Urkunde König Ludwigs des Frommen erwähnt. Die historischen Aufzeichnungen zeigen, dass Trebur im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Namen trug, darunter Triburen, Triburi Fiscus und Triburias. Doch der historische Ruhm von Trebur erstreckt sich weit über Namenswechsel hinaus.

Im 9. Jahrhundert etablierte sich eine Königspfalz in Trebur, die im Laufe der Jahre zu einem bedeutenden Königshof heranwuchs. Von 829 bis 1077 fanden 57 Königsaufenthalte und einige Reichstage in Trebur statt, wobei König Heinrich IV. eine besondere Verbindung zu diesem Ort hatte. Hier wurde er 1053 zum König gewählt, und 1076 zwangen ihn oppositionelle Fürsten auf dem Fürstentag in Trebur, seinen Konflikt mit dem Papst beizulegen – ein Ereignis, das als der „Gang nach Canossa“ bekannt ist.

Trotz dieser historischen Bedeutung verlor Trebur im Laufe der Zeit an politischer Relevanz

Im Jahr 1248 wurde Trebur an die Grafschaft Katzenelnbogen verpfändet und später Teil der Landgrafschaft Hessen. Weitere historische Wendepunkte folgten, darunter der Verkauf an die Gemeinde Trebur im Jahr 1601 und die Integration in das hessische Amt Dornberg.

Die Strukturveränderungen setzten sich im 19. Jahrhundert fort, als Trebur dem Kreis Groß-Gerau zugeordnet wurde. Trotz politischer Umwälzungen und Herausforderungen, darunter die Weltkriege und der NS-Staat, erlebte Trebur im 20. Jahrhundert einen Wiederaufbau und eine Transformation zu einer modernen Wohnortgemeinde.

Die Gebietsreform in Hessen im Jahr 1977 führte zur Zusammenführung der Gemeinden Astheim, Geinsheim, Hessenaue und Trebur unter dem Namen Trebur. Diese Fusion markierte einen weiteren Schritt in der Geschichte dieses Ortes, der stolz auf seine reiche Vergangenheit zurückblickt und gleichzeitig optimistisch in die Zukunft blickt. Trebur bleibt ein lebendiges Zeugnis historischer Ereignisse und gesellschaftlicher Veränderungen.

Heute präsentiert sich Trebur als lebendige Gemeinde, die ihren historischen Charakter bewahrt und sich dennoch den Anforderungen der Moderne stellt. Die historischen Spuren, angefangen bei den königlichen Aufenthalten bis hin zu bedeutenden Reichstagen, sind in den Straßen und Gebäuden noch spürbar. Die Königspfalz, die einst den Glanz vergangener Zeiten widerspiegelte, mag zwar nicht mehr in voller Pracht erstrahlen, doch ihre Bedeutung für die Geschichte bleibt unbestritten.

Das bunte Mosaik von Treburs Vergangenheit spiegelt sich auch in den Kirchen wider, von der St. Albanskirche bis zur Kirche zu St. Maria und St. Laurentii. Jede Kirche erzählt ihre eigene Geschichte und trägt dazu bei, die Vielschichtigkeit dieses Ortes zu verdeutlichen.

Während historische Herausforderungen wie der Dreißigjährige Krieg und Pestepidemien die Gemeinde geprägt haben, fand Trebur im 19. Jahrhundert einen bescheidenen Wohlstand durch den wirtschaftlichen Aufschwung im Rhein-Main-Gebiet. Die Gemeinde hat sich seither zu einem modernen Wohnort entwickelt, der nicht nur die historische Vergangenheit ehrt, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft für Arbeiter und Angestellte bietet.

Die Gemeinde wurde nicht nur durch historische Ereignisse, sondern auch durch die Gebietsreform im Jahr 1977 geprägt

Die Fusion mit den Gemeinden Astheim, Geinsheim und Hessenaue markierte einen neuen Abschnitt in der Geschichte Treburs und schuf eine Einheit, die die Vielfalt und Stärke der Region repräsentiert.

Trebur bleibt ein Ort, der nicht nur auf seine Geschichte stolz ist, sondern auch nach vorne blickt. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg und die Eingliederung von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen zeugen von der Fähigkeit der Gemeinde, sich den Herausforderungen zu stellen und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Heute steht Trebur für eine gelungene Synthese aus Tradition und Moderne. Die Gemeinde am Rande des Rhein-Main-Gebiets bewahrt ihre historische Identität, während sie sich als lebendiger und zeitgemäßer Ort präsentiert, der den Bewohnern eine qualitätsvolle Lebensumgebung bietet.