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Burkhard Ziegler tritt vom Amt des Ersten Stadtrats zurück. Stattdessen wird er als Stadtverordneter für die Freien Wähler in das städtische Parlament einziehen.


Verantwortung übernehmen und den Auftrag annehmen

Vor allem möchte Burkhard Ziegler den Auftrag seiner Wähler*innen annehmen. „Ich hatte das Amt als Erster Stadtrat vor vier Jahren angenommen, um Verantwortung für unsere Stadt zu übernehmen. Ich wollte gestalten und nicht nur verwalten. Durch das jetzige Wahlergebnis und die eventuell neuen Zuordnungen der Dezernate und Aufgabengebiete, ist mein Gestaltungs- und Handlungsspielraum allerdings geschrumpft und abhängig von Entscheidungen anderer. Das erschwert eine gestalterische Arbeit und bremst mich an der einen oder anderen Stelle aus. Auf der anderen Seite wurde mir von den Wähler*innen der Freien Wähler großes Vertrauen entgegengebracht, so dass ich in die Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde. Dies weiß ich zu schätzen und möchte diesen klaren Auftrag der Wähler*innen annehmen. Oder kurz: Ich möchte Verantwortung übernehmen und das wird mir nun durch das Wahlergebnis in der Position als Erster Stadtrat erschwert.“

Weiterhin politisch aktiv sein und im Politgeschehen mitmischen

Burkhard Ziegler, der auf dem Wahlschein auf Listenplatz 10 der Freien Wähler stand und bei der Kommunalwahl auf Platz 2 hoch kumuliert worden ist, will auf jeden Fall in der Politik aktiv bleiben. „Mir liegt die Zukunft von Mörfelden-Walldorf am Herzen und ich will mich weiterhin politisch engagieren. Das kann ich am besten mit dem neuen Mandat.“

Zeitliche Perspektive spielt eine Rolle

Auch die zeitliche Perspektive spielte bei der Entscheidungsfindung eine Rolle. „Als Stadtverordneter bin ich für 5 Jahre gewählt, als Erster Stadtrat wäre ich offiziell nur noch bis zum ersten Quartal 2023 im Amt. Auch dieser Punkt spricht für meine Entscheidung, nicht mehr als hauptamtlicher Dezernent im Rathaus tätig zu sein, sondern mein politisches Mandat als gewählter Stadtverordneter anzunehmen.

An Fristen gebunden

Die Gesetzgebung lässt nicht zu, beide Ämter gleichzeitig auszuüben. „Leider heißt es hier: entweder oder:“

Der Wahlausschuss hat eine Frist von einer Woche gesetzt. Burkhard Ziegler muss sich nun an diese Frist halten und deshalb so kurzfristig sein Amt als Erster Stadtrat abgeben. „Mir blieb nicht mehr Zeit und es ist wirklich schade, dass ich mich aufgrund dieser engen Frist nicht richtig von meinen Mitarbeiter*innen verabschieden kann“, bedauert er.



Burkhard Ziegler bedankt sich

Er bedankt sich bei allen Mitarbeiter*innen aller Dezernate, die ihn maßgeblich bei seiner Arbeit unterstützt haben. „Ohne sie hätte nichts umgesetzt werden können. Ich danke ihnen allen. Während meiner Amtszeit gab es immer eine sehr gute Arbeitsatmosphäre, eine konstruktive Zusammenarbeit und einen respektvollen Umgang. Meine Bürotür stand immer offen.“

Burkhard Ziegler war in seiner 4-jährigen Amtszeit für das Sozial- und Wohnungsamt, das Amt für Finanzen, die Wirtschaftsförderung, das Stadtmarketing und die Stadtwerke verantwortlich.

Als Dezernent baute er deutlich die Kinderbetreuungsplätze (rund 200 neue Plätze) sowie die Ganztagesbetreuung mit Essensplätzen aus; es entstanden zwei neue KiTas, zwei weitere wurden ausgebaut. Unter seiner Verantwortung wurde der Haushalt saniert und der Schutzschirm verlassen; er hat den dringend nötigen Ausbau der Kläranalage vorangetrieben, eine neue Homepage für die Stadt und das Stadtentwicklungsprojekt „Soziale Stadt“ auf den Weg gebracht. Im letzten und in diesem Jahr stellte vor allem die Corona-Pandemie eine große Herausforderung im KiTa-Bereich dar. Transparenz und Kommunikation waren und sind ihm immer wichtig.

Sein Amt als Erster Stadtrat hat er mit vollem Einsatz und immer gerne ausgeübt. Seine Energie und sein Wissen will er nun in der Stadtverordnetenversammlung einbringen.

„Das Wahlergebnis ist ein klarer Regierungsauftrag an die Partei der GRÜNEN, ich werde jetzt als Mitglied bei der Stadtverordnetenversammlung die Initiativen der neuen Kommunalregierung konstruktiv, aber kritisch begleiten und ich wünsche der künftigen Koalition das Allerbeste. Die Herausforderungen werden groß: Neben den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und der großen Menge an fehlendem bezahlbarem Wohnraum müssen Maßnahmen zum Klimaschutz und die Finanzen nachhaltig und enkeltauglich gemacht werden.“

Doch nicht nur in der Stadtverordnetenversammlung wird sich Burkhard Ziegler engagieren: Er hat einen Sitz in dem neu gewählten Kreistag erhalten und wird auch dort künftig die Belange von Stadt und Kreis ungefiltert mitverfolgen und sich nach Möglichkeit auch hier einbringen und mitgestalten.