Der Rundgang durch die historische Eisenbahnlandschaft, den die Gemeinde Bischofsheim zum ersten Mal anbot, wurde begeistert angenommen. Mehr als 50 Teilnehmende folgten Mechthild Rühl vom Heimat- und Gesichtsverein bei ihrem informativen Winterspaziergang. Stationen des Rundgangs waren das Wahrzeichen von Bischofsheim, der Wasserturm von 1912, das alte Empfangsgebäude von 1862, eine ehemalige Güterhalle, das Lehrstellwerk von 1912, der Rundlokschuppen und das Alte Trafohaus. Während die Gebäude nur von außen besichtigt werden konnten, war der Wagon des Bahnsozialwerks, der neben dem Wasserturm steht, auch von innen zu sehen.

Rühl zeigte, mit Blick auf die historischen Bahngebäude, die Entwicklung Bischofsheims von einem landwirtschaftlich geprägten Dorf zur Eisenbahnergemeinde auf

Mit dem Eisenbahnbau bricht auch für Bischofsheim das technische Zeitalter an. Am 1. August 1858 eröffnet die Hessische Ludwigsbahn-Gesellschaft ihre zunächst eingleisige Strecke von Aschaffenburg über Darmstadt nach Bischofsheim und Gustavsburg. Die Winterspaziergänger erfuhren, dass sich von der Wende des 19. zum 20. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre der Bahnhof Bischofsheim zu einem der größten Güter- und Verschiebebahnhöfe Südwestdeutschlands entwickelte.

Der 1912 errichtete Wasserturm ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde. Er erinnert an die großen Zeiten der Dampfloks, von denen mehr als 100 in Bischofsheim beheimatet waren.

Im Museum konnten sich die Spaziergänger zum Abschluss des Rundgangs mit Schmalzbroten sowie Brezeln stärken und mit Glühwein oder heißem Apfelsaft aufwärmen. Da der historische Rundgang großes Interesse hervorrief, soll er wiederholt werden.