Nachrichten Groß-Gerau | Update 09. Oktober 2020: Nach dem Großbrand untersuchten Brandermittler der Rüsselsheimer Kriminalpolizei gemeinsam mit Brandsachverständigen des Hessischen Landeskriminalamts am gestrigen Donnerstag (08.10.2020) den Brandort. Aufgrund der Einsturzgefahr war dies nicht zuvor nicht möglich gewesen.


5 Millionen Euro Sachschaden

Die Ermittler konnten keine Hinweise auf Fremdeinwirkung feststellen. Zur Zeit wird  davon ausgegangen, dass der Brand eine technische Ursache hatte. Der bei dem Feuer entstandene Sachschaden wird auf rund 5.000.000 Euro geschätzt.

Erstmeldung vom 02. Oktober 22:40 Uhr: An diesem Freitagabend (02.10.2020) kam es zu einem Großbrand in Groß-Gerau. Im Gewerbegebiet im Wasserweg brannten seit 22:20 Uhr drei Warenlager. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die erste Maßnahme der Feuerwehrkräfte bestanden darin, das Übergreifen der Flammen auf abgestellte Lastwagen zu verhindern. Der Zugverkehr an der angrenzenden Bahnstrecke war aufgrund des Einsatzes für den Bahnverkehr gesperrt.


Boost your City ist beim Großbrand vor Ort

Vor Ort gab es mehrere Explosionsgeräusche. Die Hitzeentwicklung ist enorm, das Gebiet ist durch Polizeikräfte weiträumig abgesperrt. Anwohner im Umkreis Groß-Gerau wurden gebeten die Fenster geschlossen zu halten. Diese Warnung wurde ebenfalls über KatWarn und hessenWARN im Kreis Groß-Gerau ausgegeben.

In der Meldung von hessenWARN hieß es wie folgt: Bitte schließen Sie sofort Fenster und Türen. Schalten Sie Lüftungs- und Klimaanlagen ab. Schalten Sie Rundfunk und Fernsehen an. Informieren Sie sich über alle verfügbaren Medien. Autofahrer werden aufgefordert, den Bereich großräumig zu umfahren.

Auf der Autobahn A67 kam es aufgrund der Rauchentwicklung zu stockendem Verkehr. Über verschiedene Rundfunksender wurde auch eine Warnung für die A67 ausgesprochen, dass es dort zu Sichtbeeinträchtigungen kommt.

Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen

Die Polizei hatte vor Ort mit einigen Schaulustigen zu tun. Aufgrund der ansässigen Speditionen waren auch viele LKW Fahrer vor Ort und filmten das Geschehen mit Ihren Smartphones. Diese behinderten jedoch die Einsatzkräfte nicht. Trotzdem werden Passanten und Schaulustige gebeten, sich vom Einsatzort fernzuhalten, da die Gefahrenlage zunächst nicht einschätzbar war.

In dem Möbellager brannte Holz, Metall, sowie Kunststoff. Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Durch den Wind war der Brandgeruch auch in den umliegenden Orten stark wahrnehmbar.

Die Feuerwehr Groß-Gerau sowie weitere Feuerwehren aus dem Kreis Groß-Gerau waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Zur Brandursache konnte zunächst noch nichts gesagt werden. Die Löscharbeiten dauerten noch mehrere Stunden an. Ob es Verletzte bei dem Brand gab, war noch nicht bekannt.



Die Feuerwehr bekämpft die Flammen mit Hilfe von Drehleitern

Die Feuerwehr hatte die Flammen gegen 00:05 Uhr unter Kontrolle und kann dann mit dem gezielten Löschen des Feuers beginnen. Mit Hilfe von Drehleitern wurden die Flammen über das Dach bekämpft. Die Feuerwehrkräfte konnten zu Beginn noch nicht in das Gebäude. Die Feuerwehr hat zur genauen Lokalisierung der Brandherde eine Drohne eingesetzt. Durch diese Aufnahmen konnten den Einsatzkräften am Boden nähere Details mitgeteilt werden. Zur weiteren Unterstützung war auch das Technische Hilfswerk (THW) vor Ort.

Gegen 00:30 Uhr konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr dann unter Atemschutz in das Gebäude und bekämpften die Flammen von innen. Mit Hilfe von Gabelstaplern wurden die Möbelregale sowie weiteres Inventar abgestützt oder umgesetzt.

In den Hallen wurden Möbel und Elektrogeräte gelagert

Wie der Einsatzleiter vor Ort gegenüber Boost your City berichtete, hat der Brand in drei großen Lagerhallen stattgefunden. Im Innenbereich der Hallen wurden unterschiedliche Gegenstände eingelagert. Der Großteil waren Möbel und Zubehör sowie Elektrogeräte und auch E-Scooter. Der beißende Geruch und der Rauch war bis in die Innenstadt von Groß-Gerau gezogen.

Eine besondere Gefahr war in einer der Lagerhallen vorhanden. Dort waren 12 Tonnen einer unbekannten Flüssigkeit in Containern gelagert die dauerhaft mit Löschwasser gekühlt werden mussten. Durch die gute Wasserversorgung für die Löscharbeiten gab es da aber keinerlei Probleme vor Ort.



Im Einsatz waren über 170 Einsatzkräfte

Der Brand entstand in einer der Lagerhallen, breitete sich rasant aus und griff auf die zwei angrenzenden Hallen über. Die Hallen waren Einsturzgefährdet und die Einsatzkräfte der Feuerwehren konnten nicht in alle Bereiche vordringen. Im Einsatz waren über 170 Einsatzkräfte der Feuerwehr Groß-Gerau und der umliegenden aus dem Kreis Groß-Gerau sowie mehrere Rettungsdienste, das Technische Hilfswerk und der Katastrophenschutz.

Die Feuerwehr bekämpften die Flammen seit 7 Stunden

Am frühen Samstagmorgen gegen 05:00 Uhr brannten die Lagerhallen mit einer Länge von 150 Meter und 50 Meter Breite noch immer. Der Einsturz der Lagerhalle konnte auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgeschlossen werden, teilte man gegenüber Boost your City mit. Verletzte Personen waren keine vorhanden. Die Bahnstrecke von Groß-Gerau in Richtung Weiterstadt und in Fahrtrichtung Riedstadt, war noch immer gesperrt. Der Güter- und Nahverkehr wurde dadurch noch mehrere Stunden beeinträchtigt.

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Bildergalerie Großeinsatz in Groß-Gerau