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Nachrichten Ginsheim-Gustavsburg | Die Feuerwehr dient dem Schutz der Bürger in der Stadt Ginsheim-Gustavsburg und ist damit immer wieder ein wichtiges Thema. BYC-News hat im Rahmen des Politik-Specials zur Kommunalwahl 2021 mit Jochen Capalo, einem Kandidaten der Freien Wähler Ginsheim-Gustavsburg über den Bedarf und die Entwicklung der Feuerwehr gesprochen.


Einige Anschaffungen stehen in den kommenden Jahren an

„Grundsätzlich ist die Feuerwehr gut ausgestattet. Natürlich könnte sie noch sehr gut ausgestattet werden. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr den Bedarfs- und Entwicklungsplan erstellen lassen, in dem genau drin steht, was in den kommenden fünf Jahren benötigt wird und was optional noch angeschafft werden kann.“, erklärt der Kandidat der Freien Wähler.

In dem Plan enthalten sind beispielsweise Fahrzeugersatzbeschaffungen oder auch ein Hygienefahrzeug, welches dazu dient, dass die Einsatzkräfte sich darin direkt vor Ort umziehen können, wenn sie beispielsweise aus einem verrauchten Gebäude kommen. So müssen sie nicht mit der Kleidung, in der dann viele Giftstoffe enthalten sind, bis zur Feuerwache zurück fahren. „Das ist denke ich ein wichtiges Zeichen auch für die Gesunderhaltung unserer Einsatzkräfte. In Ginsheim steht auch demnächst wieder ein neues Löschfahrzeug an, das sind beispielsweise turnusmäßige Anschaffungen, die einfach ab und zu gemacht werden müssen“, sagt Capalo.

„Im Zweifel sollte man auf die Fachleute hören“

Bei dem Plan habe es ein Streitthema gegeben, berichtet Capalo. Irgendwann kam die Idee auf, das im Bedarfs- und Entwicklungsplan enthaltene Feuerwehrboot durch ein günstigeres Jetski zu ersetzen. Hierüber wurde kontrovers diskutiert. Nach Rückstprache mit dem Stadtbrandinspektor, Jürgen Karheiding, entschied man aber schließlich, dass ein Feuerwehrboot notwendig ist und auch angeschafft werden soll. Ein Jetski als Rettungsmittel bei Personenrettungen im Rhein oder Main ist nach Einschätzung des Stadtbraninspektors einfach nicht ausreichend, erklärte Capalo.

„Das man in solchen Fällen auf die Fachleute wie Herr Karheiding hört, ist richtig. Wenn wir bei den Freien Wählern Rückfragen zum Bedarfs- und Entwicklungsplan haben, lassen wir es uns auch von Herr Karheiding erklären, denn er ist derjenige, der weiß was gebraucht wird und was machbar ist oder was eben nicht machbar ist. Da brauchen wir uns hier in der Ortspolitik auch nicht um ein paar Tausend Euro zu streiten. Besonders, weil der Plan wirklich fachlich geschrieben ist und da eben keine goldenen Wasserschläuche drin stehen“, sagt Capalo.

Ein neues Feuerwehrhaus in Gustavsburg

Das Gebäude der Feuerwehr Ginsheim erst vor einigen Jahren neu gebaut und ist damit in einem guten Zustand. Die Feuerwehr Gustavsburg hingegen benötigt dringend ein neues Haus. Der neue Standort für die Feuerwehr Gustavsburg ist in der Hermann-Löns-Allee geplant, wo aktuell noch das alte Bürgerhaus steht. Dieser Standort sei zwar noch nicht endgültig beschlossen aber es sei sehr sicher, dass das Haus dort hin kommt, so der Freie Wähler-Kandidat. Der Standort bringe viele Vorteile mit sich, erklärt Capalo: „Er ist direkt in Gustavsburg, was besonders hier wichtig ist, weil unsere Feuerwehr aktuell große Personalprobleme hat. Wenn wir die Feuerwache jetzt noch außerhalb des Ortes platziert hätten, wäre dieses Problem vermutlich noch verschärft worden. Zudem ist die Feuerwehr so auch gut sichtbar und präsent, wodurch vielleicht der ein oder andere eher auf die Idee kommt, der Feuerwehr beizutreten. Allerdings wird die neue Feuerwache direkt neben Wohnhäusern gebaut. Aber ich glaube, die Wichtigkeit der Feuerwehr ist dort allen bekannt, sodass es da keine Probleme geben dürfte, wenn es auch mal nachts zu einem Einsatz kommt und es dadurch vielleicht mal etwas lauter wird.“ Auch für die Einhaltung der Hilfsfrist von 10 Minuten sei der Standort optimal. Als Hilfsfrist bezeichnet man die maximale Dauer, die zwischen der Alarmierung bis zum Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle verstreichen darf.

Jochen Capalo ist es besonders wichtig, dass die Stadt sich an den beschlossenen Bedarfs- und Entwicklungsplan hält. Die Feuerwehr sei von enormer Bedeutung für die Sicherheit der Bürger und müsse deshalb auch gut ausgestattet sein. Investitionen immer wieder nach hinten verschieben, wie es in der Vergangenheit bereits mehrfach getan wurde, dürfe nicht mehr vorkommen. Das sei auch nicht verantwortungsvoll, sagt Capalo.