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In deutschen Haushalten kommen mit Vorliebe die Karten auf den Tisch. Oder die Brettspiele. Zockerabende haben hierzulande eine lange Tradition, so sehr sich die Form im Laufe der Generationen auch wandeln mag.

Am beliebtesten sind alle Arten von Quiz- und Wissensspielen, aber auch andere Spiele verlocken rund ein Viertel aller Familien mehrmals in der Woche zum gemeinsamen Zocken, und 27 Prozent der Familien spielen zumindest mehrfach im Monat zusammen.

Obwohl in den meisten Sammlungen die Klassiker dominieren – „Monopoly“ bleibt noch immer die Nummer Eins auf der Beliebtheitsskala, und in rund 77 Prozent der deutschen Haushalte ist ein „Mensch ärgere dich nicht“ zu finden –, bringen regelmäßig neue Spiele Spannung und Abwechslung in den Zockerabend.

Viele klassische Kartenspiele können in diversen Varianten gezockt werden, so dass Spieler von Poker in Deutschland zum Beispiel statt „Texas Hold‘ em“ zu „Omaha Hold‘ em“ oder „Five Card Stud“ wechseln können. Sogar bei „Mau Mau“ gibt es Varianten in den Regeln, die neue Würze in ein altes Spiel bringen können.

Erweiterungen und Sonderausgaben sind vor allem bei Brettspielen populär. Das gilt für Hits wie das 1995 herausgekommene „Siedler von Catan“ genauso wie für den Quizklassiker „Trivial Pursuit“ und das erstmals 2004 erschienene Eisenbahnspiel „Zug um Zug“. Das Spiel, bei dem um die Wette Schienenstränge verlegt werden, um Städte zu verbinden, wurde zum „Spiel des Jahres“ gekürt. Games, die sich dieser Auszeichnung erfreuen oder zumindest zu den drei Nominierungen zählen, sind schon fast Garanten für jede Menge Spaß, der so rasch keine Langeweile aufkommen lässt.

In diesem Jahr kommen künftige Klassiker aus dem Krimibereich, Strategiespielen mit einem Abflug von nicht allzu ernst gemeintem Horror, und Abenteuerlegenden dazu.

Das als Spiel des Jahres 2021 nominierte „Zombie Teenz Evolution“ ist der Nachfolge von „Zombie Kidz Evolution“, in denen eine Schule erfolgreich vor den Untoten gerettet wurde. Doch nun sind die Kinder zu Teenagern geworden, und die Zombies sind zurück und bedrohen die ganze Stadt. Um erneut siegreich zu bleiben, müssen die Teenager die in den vier Ecken des Stadtplans versteckten Ressourcen erreichen und in die gesicherte Schule bringen. Weil das Regelwerk im Laufe der spannenden Partien umfangreicher und anspruchsvoller wird, wächst das Spiel mit dem Können der Zocker.

Robin Hood, der edle Held aus dem Sherwood Forest, der die Reichen beraubt und die Beute unter den Armen verteilt, beschäftigt seit Generationen die Fantasie. In dem ebenfalls nominierten Spiel „Die Abenteuer des Robin Hood“ lässt sich die gesamte Welt erleben. Der wie ein Adventskalender aufgebaute Spielplan führt in Kombination mit dem Begleitbuch durch sieben Kapitel des kooperativen Abenteuers. Herauslösbare, numerierte Plättchen mit Wachen, Burgtoren und Höhlenengängen geben die zu lesende Seite an, und schon sind die Spieler mittendrin im Geschehen und können sogar selbst Überfälle planen und ausführen.

Zum „Spiel des Jahres“ wurde schließlich „MicroMacro: Crime City“ gewählt. Auf den ersten Blick erscheint das Treiben auf dem riesigen Stadtplan im Wimmelbildspiel lebhaft und fröhlich, mit vollen Cafes, Kindern am Eisstand, und Kunstfreunden auf einer Ausstellung. Doch wer genauer hinguckt, entdeckt allerlei Verbrechen in dieser attraktiven Kulisse. Ein Skateboardfahrer mit einem Messer im Rücken, ein verdächtiger Geldkoffer – was geht vor sich in der Stadt? Hobbydetektive können anhand von Indizien und Spuren Morde und verdächtige Todesfalle aufklären und herausfinden, was zu diesen Verbrechen geführt hat.

Wer vor allem mit dem Nachwuchs zockt, hat unter den Nominierungen für das „Kinderspiel des Jahres“ eine spannende Auswahl. In „Mia London und der Fall der 625 Gauner“ sind Lumpen, Schurken und Beutelschneider unterwegs, und das in großer Zahl. Doch die möglichen Bösewichter tragen alle einen Hut, eine Brille, einen Schnurrbart und eine Fliege. Um herauszufinden, mit wem man es hier zu tun hat, muss festgestellt werden, welches Merkmal nur ein Mal vorkommt, um es in seiner Polizeimappe zu registrieren. Nur dann lässt sich den Gaunern das Handwerk legen.