Die Lahn entspringt im Rothaargebirge aus einem idyllischen Quellteich. Hier beginnt der Lahnwanderweg auf gut 600 Höhenmetern und folgt dem Flusslauf bis zur Mündung in den großen Rhein. Im vergangenen Jahr wurde er von der Fachzeitschrift „Wandermagazin“ auf den zweiten Platz der schönsten Wanderwege Deutschlands gewählt.
Seine Höhepunkte sind atemberaubend
Etwa die Aussichten vom Gabelstein auf die Lahnschleife, von der Felsklippe Wolfslei ins steile Lahntal oder vom Concordiaturm auf den kaiserlichen Kurort Bad Ems mit weitem Ausblick über Taunus und Westerwald. Die letzten von insgesamt 19 Etappen sind die spektakulärsten: Der Obernhofener Klettersteig ist mit Seilen und Steighilfen gesichert, die auf einem schmalen Grat zum berühmten Goethepunkt führen. Und in der Felsenschlucht Ruppertsklamm sind rund 235 Höhenmeter zu überwinden, teilweise mit in den Fels gehauenen Haltegriffen. Wer nicht schwindelfrei ist, kann aber auch leichtere Nebenrouten wählen.
Etappenwandern oder Tagestouren
Zwischen den wildromantischen Bergpfaden liegen verwunschene Auen, dichte Buchenwälder und einladende Städtchen wie Dausenau mit seiner mittelalterlichen Stadtmauer oder Nassau zu Füßen der gleichnamigen Burg. Fast alle Etappenorte am 290 Kilometer langen Lahnwanderweg haben einen Bahnhof, sodass Urlauber sie auch einzeln als Tagestouren erwandern können. Zudem laden etliche Nebenwege zu Erkundungen ein, die alle Ansprüche von familienfreundlichen Spazierrunden bis zu ambitionierten Bergtouren abdecken. In Bad Ems kann man auch bequem mit der Kurwaldbahn auf die Bismarckhöhe fahren, wo ein Ausflugslokal mit Panoramaterrasse und die Startpunkte zu einigen Rundwegen liegen. Unter Badems-Nassau sind alle Routen in interaktiven Karten zu finden, die GPX-Daten stehen zum Herunterladen bereit.
Auf den Spuren von Sagen und Märchen
Am Bismarckturm über Bad Ems startet auch der vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichnete Premiumweg „Höhenluft“. Am Rundweg liegen spektakuläre Aussichtspunkte, antike Relikte aus der Römerzeit und die sagenhaften Heinzelmannshöhlen. Auf den Spuren einer weiteren Sage führt der Dörsbach-Mühlenweg von Katzenelnbogen nach Obernhof durch das Jammertal: Dessen Name erinnert an eine traurige Legende, die von erfrorenen Kindern erzählt. Von Nassau aus kann man auf der „Vier-Täler-Tour“ in fünfeinhalb Stunden bis nach Obernhof wandern: Durch stille Wälder geht es ins felsige Mühlbachtal, hinauf zum Kloster Arnstein und durch das einzige Weinbaugebiet an der Lahn. Oder man wählt in Nassau einen leichten, zweistündigen Rundweg auf dem Philosophenweg um den Burgberg im romantischen Mühlbachtal.