Quelle: Tourismusverband Ostbayern e.V. | Fotograf: Ulrike Eberl-Walter

Inmitten der Herzen Europas, wo sich die größte zusammenhängende Waldfläche des Kontinents erstreckt, offenbart der Bayerische Wald während der Sommermonate seine ganze Pracht und Vielfalt. Es ist eine Zeit, in der die Natur in voller Blüte steht, bunt blühende Wiesen sich bis zum Horizont erstrecken, leise plätschernde Bäche die Stille des Waldes durchbrechen und die tief eingeschnittenen Klammen ein wildromantisches Panorama zeichnen.

Diese Jahreszeit ruft Wanderlustige und Naturbegeisterte gleichermaßen auf den Plan, ihre Wanderschuhe zu schnüren und in die unberührte Natur einzutauchen. Der Bayerische Wald, mit seinen vielfältigen Landschaften, bietet ein reichhaltiges Angebot an Wanderwegen, die durch die malerischen bayerisch-böhmischen Wälder an der Grenze zu Tschechien, entlang der atemberaubenden Saußbachklamm bei Waldkirchen oder durch die blühenden Streuobstwiesen nordöstlich von Deggendorf führen.

Bischofsreuter Waldhufen: Ein florales Paradies

In der Bischofsreuter Waldhufenlandschaft, gelegen auf einer Höhe von nahezu 1.000 Metern, entfaltet sich ein besonderes Naturschauspiel. Die Luft ist erfüllt vom Summen der Wildbienen und dem Gesang vielfältiger Vogelarten, während der Blick über die mit unzähligen Wildblumen bestreuten Wiesen schweift. Diese Region, die sich entlang des historischen Goldenen Steigs erstreckt, birgt eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna. Informationstafeln am Wegesrand berichten von der faszinierenden Geschichte dieser Gegend und ihrer Rolle als Grenzregion zu Tschechien. Die Streifenbewirtschaftung, bei der Siedler den Wald in langen Streifen rodeten, hat eine einzigartige Landschaftsstruktur geschaffen, die heute über 200 bedrohte Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Diese Landschaft zählt zu den 30 „Hotspots der Biodiversität“ in Deutschland und ist ein lebendiges Zeugnis der Naturgeschichte.

Die Saußbachklamm: Ein melodisches Naturspektakel

Weiter südlich, nahe dem Luftkurort Waldkirchen, entführt die Saußbachklamm ihre Besucher in eine Welt, in der das Wasser die Hauptrolle spielt. Hier bahnt sich das Flüsschen Erlau seinen Weg durch eine tief eingeschnittene Schlucht, umspielt gigantische Granitblöcke und formt kleine, plätschernde Wasserfälle. Der Wanderweg Nr. 1 führt entlang dieser natürlichen Wunderwelt und bietet immer wieder malerische Ruheplätze, an denen man dem beruhigenden Plätschern des Wassers lauschen kann. Die Haller-Alm, die sich entlang dieses Pfades befindet, lädt Wanderer zu einer stärkenden Rast ein und bietet schattige Plätze zur Entspannung.

Der Lallinger Winkel: Ein Obstparadies

Rotbackig oder grün? Wer gerne direkt vom Baum nascht und dabei Wert auf absolut gesunde Inhaltsstoffe legt, ist im Lallinger Winkel genau richtig. Apfel-, Birnen- und Quittenbäume verteilen sich hier über zahlreiche Streuobstwiesen. Von Grün über Gelb bis zu knalligem Rot – das hiesige Obst schmeckt nicht nur unglaublich lecker, sondern ist in seinen bunten Farben auch herrlich anzusehen. Ob saftig-süß oder fein-säuerlich, für jeden Geschmack ist das richtige Obst dabei, schließlich werden in der sogenannten Obstschüssel des Bayerischen Waldes über 30 verschiedene Apfel- und Birnensorten angebaut. Wanderer, die auf dem Goldsteig, dem Gunthersteig sowie am Hochwaldweg entlangwandern, gelangen auf ihrem Weg vorbei am Streuobsterlebnisgarten Panholling. Wer kennt noch Wildapfel, Holzbirne oder Speierling? Zwischen die Baumparade aus Edelsorten mischen sich alte Wildsorten und laden zum genussvollen Wandeln durch den paradiesischen Garten ein. Wer möchte, pflückt sich nebenbei seine Lieblingsfrucht direkt vom Baum oder träumt auf der gemütlichen Liege zwischen zahlreichen Obstbäumen unter der wärmenden Sonne.