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Die Industriegesellschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit Sitz in Frankfurt hat am Dienstag (21. September 2021) auf der Baustelle vom Terminal 3 am Flughafen Frankfurt eine Impfaktion für alle Beschäftigten durchgeführt. Diese richtete sich an alle Baubeschäftigten, auch an Bautrupps aus dem Ausland, die am Terminal 3 arbeiten. BYC-News war bei dem Termin vor Ort und sprach mit Gerhard Citrich, Leiter der Abteilung Arbeits- und Gesundheitsschutz der IG BAU darüber.


Alle die in Deutschland arbeiten, können sich impfen lassen

„Alle Arbeitnehmer sind berechtigt, sich impfen zu lassen. Dabei kommt es nicht darauf an, ob der oder die Beschäftigte einen Arbeitsvertrag mit einem inländischen Unternehmen hat oder Mitglied einer Krankenkasse ist“, sagte Gerhard Citrich: „Wir haben das Problem, dass viele entsendete Arbeitnehmer, ob beispielsweise Bulgaren, Rumänen oder Polen nicht geimpft sind. Der Arbeitgeber ist natürlich dazu verpflichtet eine Gefährdungsbeurteilung zu machen. Deshalb muss man zum Beispiel auch einen Helm tragen, wegen der Gefahr durch herabfallende Teile. Während der aktuellen Pandemie kann man sagen, dass die Ungeimpften ebenfalls eine Gefahr darstellen. Deshalb haben wir mit der Flughafenleitung und dem Gesundheitsamt gesprochen und eine solche Impfaktion vorgeschlagen. Die haben alle zugesagt und so ist das heute entstanden.“

Die Baufirma Züblin hat die Räumlichkeiten für die Impfungen zur Verfügung gestellt und bei der Organisation der Aktion unterstützt. Durchgeführt wurden die Impfungen unter Leitung und Aufsicht einer Ärztin der Malteser, die gemeinsam mit einem Team aus Helferinnen vor Ort war.

Impfung mit BioNTech und Johnson

Rund 1200 Arbeitnehmer gibt es derzeit auf Deutschlands größter Baustelle. Zwischen 60 und 100 wurden zu dem Impftermin am Dienstag erwartet. Pro Stunde wurden 20 Personen mit BioNTech oder Johnson & Johnson geimpft. Für die meisten von ihnen war es die Erstimpfung, einige hatten jedoch bereits in ihrem Heimatland eine Impfung und ließen sich nun ein zweites Mal impfen. „Wir haben natürlich vorher Überzeugungsarbeit geleistet“, erklärt Citrich. Ausgeführt hat die Impfkampagne das Frankfurter Gesundheitsamt.

Ende Oktober wird ein weiterer Impftermin dort stattfinden, damit Personen, die nun ihre Erstimpfung erhalten haben, auch die Zweite bekommen. Weitere Termine am Terminal 3 sind in Planung, sodass auch weitere Arbeiter auf der Baustelle noch die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen. „Wenn Privatpersonen hier vorbei kommen, die nachweisen können, dass sie hier in Deutschland leben oder arbeiten, impfen wir diese natürlich auch“, so Citrich.

„Ich bin froh, dass wir diese Aktion machen, denn jeder neu geimpfte reduziert das Risiko, dass auf Baustellen die Pandemie wieder ausbricht“, sagt Carsten Burckhardt, im Bundesvorstand der IG BAU zuständig für das Bauhauptgewerbe.

Es hatten sich bereits Arbeiter mit Covid infiziert

Im vergangenen Sommer hatte die IG BAU von 15 Bauleuten auf der Baustelle berichtet, die positiv auf das Covid-19-Virus getestet wurden. Sie wies eindringlich auf die Abstands- und Hygiene-Regeln hin.

Mit dem Terminal 3 entsteht im Süden des Frankfurter Flughafens eines der größten Infrastrukturprojekte Europas. 19 Millionen Passagiere werden hier nach der Fertigstellung von drei Flugsteigen an- und abreisen. In der Spitze sind dort bis zu 4.000 Bauarbeiter beschäftigt.


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