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Nachdem sich Remote-Work und Home-Office in vielen Unternehmenskulturen fest etabliert haben, wollen viele Arbeitnehmer die neu gewonnene Flexibilität für sich nutzen. Da es nicht mehr zwingend notwendig ist, in der Nähe des Arbeitsortes zu wohnen, suchen Käufer vermehrt nach Immobilien in ländlicheren Regionen mit einer guten Infrastruktur, in denen sie mehr Freiraum und größere Außenflächen zur Verfügung haben. Als Auswirkung der Pandemie weiten daher immer mehr Interessenten ihren Radius bei der Suche nach einem Eigenheim auf das weitere Umland der Metropolen aus – ebenso in Frankfurt am Main. Wie sich dieser Effekt auf die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser auf die umliegenden Landkreise und kreisfreien Städte rund um Frankfurt am Main auswirkt, haben die VON POLL IMMOBILIEN Experten anhand der Angebotspreise für 2020 im Vergleich zu 2019 analysiert.



Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN dazu

„Die Nachfrage nach Immobilien im weiteren Umland ist gestiegen. Ein Faktor ist auch, dass entsprechende Immobilien mit größerem Grundstück in städtischen Gegenden inzwischen um ein Vielfaches teurer sind. Daher schauen sich Kaufinteressenten seit geraumer Zeit in der Peripherie von Frankfurt am Main um. Die Pandemie hat diese Entwicklung weiter deutlich verstärkt, wodurch die Immobilienpreise unmittelbar um Frankfurt stark gestiegen sind“, sagt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN. Und weiter: „Durch den sogenannten Home-Office-Effekt sind viele Kaufinteressenten kompromissbereiter, längere Arbeitswege in die Stadt auf sich zu nehmen. Von dieser Entwicklung können auch die äußersten Landkreise des Rhein-Main-Gebiet wie Vogelsberg, Limburg-Weilburg und Odenwald profitieren.“

Die Immobilienpreise sind gestiegen

Wenig überraschend führt Frankfurt am Main das Ranking der Angebotspreise mit durchschnittlich 750.000 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus an. Im Vergleich zu 2019 sind die Immobilienpreise um 10,5 Prozent gestiegen. Aber auch in den angrenzenden Landkreisen Main-Taunus mit 699.000 Euro und Hochtaunus mit 693.450 Euro, die zu den zehn Städten und Landkreisen mit der stärksten Kaufkraft Deutschlands gehören, müssen Kaufinteressenten mit einem hohen Preisniveau für Ein- und Zweifamilienhäuser rechnen. Hier sind die Preise gegenüber 2019 um 12,7 Prozent beziehungsweise um 7,5 Prozent gestiegen.

Interessant dagegen ist ein Blick auf den günstigsten Landkreis des Rankings. Im Vogelsbergkreis zahlten Käufer 2020 im Schnitt 227.000 Euro. Damit ist ein durchschnittliches Ein- oder Zweifamilienhaus im Landkreis Vogelsberg dreimal günstiger als in Frankfurt am Main. Allerdings kletterten die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Vogelsbergkreis um satte 42,8 Prozent am stärksten von allen analysierten Regionen. Immobilienpreise unter 300.000 Euro fanden sich 2020 sonst nur noch im zweiten und dritten Ring der Landkreise um Frankfurt am Main. Im Landkreis Limburg-Weilburg zahlten Interessenten einen Durchschnittspreis von 286.400 Euro bei einer Preissteigerung von 11,2 Prozent, im Odenwaldkreis waren es 295.000 Euro bei der zweitstärksten Preissteigerung im Ranking mit 20,4 Prozent.

Eric Preu, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN in Groß-Gerau dazu

Das preisliche Mittelfeld wird angeführt von den bevölkerungsstarken Landkreisen um Frankfurt am Main: In Groß-Gerau stagnierten die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr bei 522.500 Euro, während die Hauspreise in Darmstadt-Dieburg auf 495.000 Euro kletterten und somit um 10 Prozent stiegen. „Orte mit einer ausgewogenen Infrastruktur sind von großem Interesse bei Suchkunden. Käufer, die in den Metropolen Frankfurt am Main, Darmstadt, Mainz oder Wiesbaden arbeiten, suchen oft die ländliche Ruhe zum Wohnen. Ihnen sind Anschlussmöglichkeiten an Autobahnen und Zugverbindungen, aber auch an Schulen und Kindergärten besonders wichtig. Das hessische Ried in Südhessen ist eine prosperierende Gegend mit sehr guten Zukunftschancen“, weiß Eric Preu, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN in Groß-Gerau.

Immobilienpreise im Rheingau-Taunus-Kreis

Im Rheingau-Taunus-Kreis, abseits der Peripherie um Frankfurt, stiegen die Immobilienpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser um satte 20,1 Prozent auf 479.000 Euro. „In den letzten drei bis fünf Jahren sind die Immobilienpreise im Rheingau-Taunus-Kreis signifikant gestiegen. Aufgrund der Pandemie hat die Nachfrage nach größeren Grundstücken und mehr Wohnfläche für Home-Office stark zugenommen. Wir sehen hier einen deutlichen Trend zurück in ländliche Regionen,“ sagt Katharina Lichtenberg-Weck, Geschäftsstellenleiterin der VON POLL IMMOBILIEN Shops in Idstein, Rheingau und Taunusstein. Und führt weiter aus: „Vor allem in Idstein und Umgebung ist eine erhöhte Nachfrage nach Wohnimmobilien zu spüren. Städte wie Taunusstein oder Niedernhausen sind sehr gefragt, da sie preislich noch nicht das Niveau von Idstein erreicht haben. Die hervorragende Infrastruktur in diesen Regionen ist ein absolutes Plus.“



Preise steigen auch in anderen Landkreisen

Zum Mittelfeld im Rhein-Main-Gebiet gehören auch die Landkreise Bergstraße mit durchschnittlich 449.000 Euro für ein Haus, Mainz-Bingen mit 435.000 Euro und der Landkreis Aschaffenburg mit 430.000 Euro. Die Preise stiegen in diesen Landkreisen gegenüber dem Vorjahr zwischen knapp 12 Prozent und 15 Prozent.

Obwohl der Main-Kinzig-Kreis und Wetteraukreis direkt an Frankfurt am Main angrenzen, liegen die Preise hier noch unter 400.000 Euro für eine Immobilie. Im Schnitt lagen die Kaufpreise 2020 bei 399.000 Euro beziehungsweise 392.751 Euro bei steigenden Preisen um 9,3 Prozent beziehungsweise 7,6 Prozent.

Markus Platt, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN in Worms dazu

Etwas preiswerter waren dagegen Häuser in den äußersten Landkreisen der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. In Worms zahlten Hauskäufer 2020 einen Durchschnittspreis von 361.090 Euro, wobei das Preisniveau um lediglich 1,4 Prozent im Vergleich zu 2019 anstieg. „Die Auswirkungen der Pandemie haben die Marktentwicklung rund um Worms stark beeinflusst. Die Nachfrage nach Häusern ist sehr hoch. Beliebte Objekte liegen nördlich von Worms in Richtung Mainz und an der B9 gelegen, da hier die Verkehrsanbindung sehr vorteilhaft ist“, sagt Markus Platt, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN in Worms.

Keine großen Unterschiede zwischen den Metropolregion

Auch in den Landkreisen Fulda mit 350.000 Euro und Gießen mit 346.800 Euro wirkt sich das steigende Interesse am weiter entfernten Umland zunehmend auf den Immobilienmarkt aus. Die durchschnittlichen Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser legten hier im letzten Jahr zwischen 16 Prozent und 16,9 Prozent zu. Große Unterschiede zwischen den Bundesländern der Metropolregion sind im Ranking nicht zu erkennen. So ist das Preisniveau im rheinland-pfälzischen Landkreis Alzey-Worms mit 341.000 Euro fast identisch zum bayrischen Landkreis Miltenberg mit 339.500 Euro. Die Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rangieren bei 10,4 Prozent beziehungsweise 7,8 Prozent. Normann Schmidt, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN in Alzey sagt: „Wir bemerken derzeit eine verstärkte Anfrage aus dem Rhein-Main-Gebiet. Suchkunden sind bereit längere Pendelstrecken in Kauf zu nehmen. Zusätzlich sind Hofreiten und alte Bauernhäuser mit Scheunen zum Ausbauen oder um den Hobbys nachzugehen, sehr gefragt.“

In den umliegenden kreisfreien Städten um Frankfurt am Main müssen Kaufinteressenten weiterhin mit einem hohen Preisniveau für Ein- und Zweifamilienhäuser rechnen: im hessischen Wiesbaden mit durchschnittlich 669.500 Euro und einer Preissteigerung von 5,4 Prozent und im rheinland-pfälzischen Mainz mit 600.000 Euro bei einer deutlich geringeren Preissteigerung um lediglich 0,8 Prozent. Während Hauskäufer im Landkreis Offenbach im Schnitt 589.500 Euro bei einer Preissteigerung von 7,4 Prozent zahlen, stagnierten die Kaufpreise in der kreisfreien Stadt Offenbach am Main bei 579.000 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im hessischen Darmstadt kletterten die Immobilienpreise um 10,8 Prozent auf 554.000 Euro, im bayrischen Aschaffenburg dagegen nur um 6,1 Prozent auf 525.000 Euro.

VON POLL IMMOBILIEN hat sich zudem die Preissteigerungen für Ein- und Zweifamilienhäuser der vergangenen zehn Jahre in Frankfurt am Main und dessen weiterem Umland anhand definierter Landkreise angeschaut. Alle Informationen stehen auf der Website zur Verfügung unter: https://vonpoll.io/preissteigerung-frankfurt